Wie nahe Deal und Leid beieinander liegen können, wurde in der "Höhle der Löwen" am Dienstag einmal mehr deutlich. Manche Produkte schlugen ein, andere wurden als echte "Rohrkrepierer" abgetan.

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Veganes Futter für Hunde? Das stellten die drei Gründerinnen Tessa Zaune-Figlar, Valerie Hansen und Lisa Walther von "VegDog" am Dienstag bei "Die Höhle der Löwen" vor und präsentierten den Investoren Carsten Maschmeyer, Judith Williams, Frank Thelen, Dagmar Wöhrl und Ralf Dümmel die saftige Kost.

Ihr Futter, das auch für Tiere mit sensiblem Magen geeignet ist, konnte vor allem eine begeistern: Dagmar Wöhrl. Sie bot "VegDog" 150.000 Euro für 20 Prozent der Firmenanteile. Ursprünglich wollten die drei Gründerinnen nur 15 Prozent abgeben - diesen Deal liessen sie sich aber nicht entgehen.

Der Reinfall des Abends

Ganz anders sah es bei den "Lazys" aus. Marcus Maassen und Jens Willecke versprachen, mit ihrem Produkt unbequeme Skistiefel in Turnschuhe zu verwandeln – zumindest was den Tragekomfort angeht. Einfach unter den Stiefel geschnallt und fertig.

Zwar war das Plastik-Accessoire leicht anzubringen, einen Nutzen sahen die Löwen darin jedoch nicht. Nach dem Selbsttest kam Georg Kofler, der sogar eine Skilehrerausbildung genossen hat, zu dem Ergebnis: "Ich würde die Dinger nie und nimmer anziehen, selbst, wenn ich sie geschenkt bekomme." Er betitelte die "Lazys" zudem als "das überflüssigste Produkt, das ich je bei der 'Höhle der Löwen' gesehen habe."

Deal für die Tonne

Am Müllpress-System "prezit" des Schweizers Alex Baechler schieden sich die Geister. Während Frank Thelen das Gestell, mit dem Müll über Nacht auf Minimalgrösse gepresst werden kann, als "echten Rohrkrepierer" bezeichnete, sah ein anderer Investor darin eine Goldgrube.

"Es ist selten, dass ich allen Löwen widerspreche, aber in dem Fall tue ich es. Ich finde das Thema spannend", meinte Ralf Dümmel. Er investierte 125.000 Euro und erhielt im Gegenzug 30 Prozent der Firmenanteile.

Der Deal kam allerdings nie zustande. Gegenüber der "Bild"-Zeitung erklärte Dümmel, dass er das Thema unterschätzt habe. Die Müllverordnung in Deutschland sei zu komplex, um das Produkt gross machen zu können: "In Deutschland ist es nämlich nicht bundesweit, auch nicht nach Bundesländern, sondern nach Müllentsorgungsbetrieben geregelt. Aus strategischer Sicht ist die Beteiligung deshalb nicht zustande gekommen."

Falscher Ansatz

Die beiden Gründer Aaron Armah und Jakob Hemmers haben es sich zum Ziel gesetzt, dem Roden des Regenwalds ein Ende zu setzen. Kurzerhand entwickelten sie die erste biozertifizierte Holzkohle namens "Nero". Diese stammt aus heimischen Wäldern.

Wer umweltbewusst lebt, der grillt sowieso nicht mit Holzkohle, lautete allerdings das vernichtende Urteil der "Höhle der Löwen"-Investoren. Sie glaubten nicht an den Erfolg des Produkts und schickten die Männer ohne die geforderte Kohle nach Hause.

Sie konnten wieder abdüsen

Das gleiche Schicksal ereilte auch die Gründer von "Calimoto" aus Berlin. Luca Osten, Sebastian Dambeck und Hans-Joachim Allenfort sind begeisterte Motorradfahrer und suchten in der TV-Show einen Investor, der mit ihnen ihre App weiterentwickelt: Wer kann zu den besten und kurvenreichsten Strecken (ermittelt von einem eigens entwickeltem Kurven-Algorithmus) schon nein sagen?

Die Löwen konnten. Keinen der fünf interessierte das Thema. Judith Williams etwa erklärte, dass ihre Eltern ihr schon früh verboten hätten, sich "zu einem Bekloppten aufs Moped zu setzen", und auch Frank Thelen erzählte etwas Persönliches: Er hätte durch einen Motorradunfall fast einen guten Freund verloren. Das motorisierte Zweirad ist für ihn daher ein rotes Tuch.

Guter Riecher

600.000 Euro Cash und 400.000 Euro Working Capital – das waren Ralf Dümmel und Carsten Maschmeyer 25 Prozent der "Aspira Clip"-Firmenanteile wert. Was der Clip der beiden Gründer Vinh-Nghi Tiet und Wolfgang Kleiner kann? Es handelt sich dabei um den ersten Mini-Inhalator to go. Einfach die Silikon-Form mit dem integrierten Speicher für ätherische Öle in die Nase klemmen und durchatmen.

"Ich finde das Thema unglaublich", sagte Dümmel in der Show. Er "hatte während des ganzen Pitches den Clip in der Nase und er störte mich überhaupt nicht". (cos)  © 1&1 Mail & Media/spot on news

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