Sie sehen sich gerne die Gründershow "Die Höhle der Löwen" an, sitzen angesichts der Fachbegriffe aber häufig ratlos vor dem Fernseher? Wofür brauchen die denn Working Capital? Und was ist ein Pitch? Wir erklären Ihnen die wichtigsten Begriffe - damit Sie bei Carsten Maschmeyer, Frank Thelen und Co. künftig mitreden können.

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Die Investoren Carsten Maschmeyer, Frank Thelen, Judith Williams, Dagmar Wöhrl, Ralf Dümmel und Georg Kofler suchen derzeit in der fünften Staffel von "Die Höhle der Löwen" wieder nach den vielversprechendsten Start-up-Ideen.

Dabei werfen sie so oft mit Fachbegriffen um sich, dass man fast schon ein Studium der Betriebs- oder Volkswirtschaftslehre braucht, um der Show richtig folgen zu können. Damit Sie sich das sparen können, hier unser kleines Business-ABC mit sechs Fachbegriffen, die in der "Höhle der Löwen" häufig vorkommen.

Working Capital: Betriebskapital für alltägliche Operationen

Einen deutschen Begriff für Working Capital gibt es laut dem Professor für Steuerlehre Alexander Schneider nicht. Er erklärt den Begriff folgendermassen: "Working Capital ist das Vermögen (Kapital) einer Gesellschaft, was zur Bedienung kurzfristiger Verbindlichkeiten vorhanden ist. Wenn ausreichend Working Capital vorhanden ist, muss das Unternehmen keine Kredite aufnehmen."

Es ist auch eine Kennzahl, die als Gradmesser für die Liquidität eines Unternehmens gilt.

Pitch: Kurzvorstellung eines Unternehmens und seines Angebots

Bei einem Pitch handelt es sich um eine Art Angebot, erklärt Professor Schneider: "Zum Beispiel stellt sich ein Dienstleister kurz selbst dar und zu welchen Konditionen er seine Dienstleistung anbietet. Konkret heisst das: Welche Expertise hat er in diesem Bereich, welche Mitarbeiter und welche Stundensätze."

Beim sogenannten Investoren-Pitch gehe es um die Darstellung einer Geschäftsidee vor Investoren.

Exit-Strategie: Geplanter Ausstieg des Investors mit Gewinn

Die Exit-Strategie könnte man auch als Gewinnstrategie des Investors bezeichnen. Der Professor von der Hochschule für Ökonomie und Management erklärt es so: "Wenn ein Investor in ein Unternehmen einsteigt, ist bereits auch sein Ausstieg festgelegt."

In dieser Zeit versucht er das, was er ursprünglich investiert hat, zu versilbern: "Gesellschafter, die sich als Financier sehen und nicht dauerhaft am Unternehmen, sondern nur für eine bestimmte Zeit beteiligt sein wollen, wählen oft diese Strategie."

EBIT: Internationale Vergleichsgrösse vor Zinsen und Steuern

Hinter der Abkürzung EBIT steckt die englische Bezeichnung "earnings before interest and taxes".

Im Deutschen lässt es sich als Unternehmensergebnis vor Zinsen und Steuern erklären und wird auch als operativer Gewinn bezeichnet. "Das EBIT ist eine Aussage über den betriebswirtschaftlichen Wert eines Unternehmens."

Im internationalen Bereich dient es als Vergleichsgrösse vor Zinsen und Steuerzahlungen. Das brauche man, denn in anderen Ländern gelten unterschiedliche Steuer- und Zinssätze, erläutert der Münchner Professor.

Das EBIT sei häufig auch Bemessungsfaktor für die Höhe von Tantiemen.

Core Values/Core Assets: Was eine Firma besonders gut kann

Bei den Core Values oder Core Assets handelt es sich um die Kernkompetenzen eines Unternehmens.

"Das sind die wertbestimmenden Faktoren, die wesentlich für ein Unternehmen sind", so Schneider. Als Beispiel nennt er ein Unternehmen mit verschiedenen Geschäftsfeldern, das aber in zwei Bereichen Marktführer ist und dort richtig Geld verdient - diese zentralen Felder sind die Core Values.

Den englischen Begriff verwende man in der Wirtschaft aber nicht nur im Rahmen der Unternehmenstätigkeit, sondern auch in Hinblick auf die Soft Skills. "Da sagt man beispielsweise, unsere Core Values sind Seriosität und Zuverlässigkeit."

B2B & B2C: Geschäftsbeziehungen zwischen Unternehmen und Privatpersonen

Die Abkürzung B2B steht für Business-to-Business und beschreibt Geschäftsbeziehungen zwischen Unternehmen. "Auf beiden Seiten stehen hier keine Privatpersonen, sondern Unternehmen", sagt Schneider und gibt ein Beispiel: "Ein B2B-Geschäft wäre, wenn ein Unternehmen seine Produkte nicht in einem Geschäft oder online verkauft, sondern nur an andere Unternehmen."

Im Unterschied dazu steht B2C, also Business-to-Consumer. Hier steht auf der einen Geschäftsseite ein Unternehmen, auf der andere ein Privatverbraucher.

Die Unterscheidung der Geschäftsbeziehungen ist laut Professor Schneider deswegen relevant, weil es im Recht und Steuerrecht unterschiedliche Regelungen dafür gibt.

Verwendete Quellen:

  • Gespräch mit Alexander Schneider, Professor für Steuerlehre an der FOM Hochschule für Ökonomie & Management in München und Partner der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft BDO AG in München. Der promovierte Jurist ist Rechtsanwalt, Steuerberater und Wirtschaftsprüfer.
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