"Die Höhle der Löwen" ist inzwischen das TV-Highlight für Gründer. Mehr als 150 junge Unternehmen haben in der Show bereits Kapital, Aufmerksamkeit oder auch nur Erfahrung gesammelt. Gestern Abend ging es in eine neue Runde - und neben der üblichen Zahlenschubserei wurde es am Ende sogar richtig emotional.
Unkaputtbare Strumpfhosen, ein Rückentrainer und natürlich der unvergessene Topf abdeckende Popcornzubereitungsumrührstab: Bei der Vox-Show "Die Höhle der Löwen" waren bereits einige ebenso kuriose wie geniale Erfindungen dabei.
Zugegeben, ob die Welt tatsächlich auch noch das 400. Fertiggericht-Startup braucht, sei einmal dahin gestellt, aber alles in allem kann man "Die Höhle der Löwen" durchaus als Erfolg betrachten - und zwar als weltweiten.
Ursprünglich stammt "Die Höhle der Löwen" aus Japan, weltweit durchgesetzt hat sich aber das britische Konzept.
Dort sind es zwar keine Löwen, sondern Drachen ("Dragon's Den), aber das Prinzip ist dasselbe: Jungunternehmer werden von erfahrenen Investoren geprüft, bestenfalls gibt es am Ende Kapital.
Sogar in Afghanistan gibt es inzwischen einen Ableger der Show. Gestern startete die vierte Staffel in Deutschland. Der Überblick.
Welche "Löwen" sind diesmal dabei?
Mann der ersten Stunde und auch diesmal wieder dabei:
Das hätte fast auch Miss Homeshopping,
Diese Vertretung übernimmt dann
Ihm zur Seite sitzen zwei bekannte Gesichter, nämlich Finanzunternehmer Carsten Maschmeyer und der norddeutsche Handelsunternehmer Ralf Dümmel.
Vollkommen neu dabei ist seit gestern Abend Dagmar Wöhrl. Die Nürnbergerin übernimmt den freien Platz, den Jochen Schweizer hinterlassen hat.
Welche Gründer waren gestern in der "Höhle der Löwen"?
ProtectPax: Zwei junge Männer haben ihr komplettes Geld in einen unsichtbaren Handy-Displayschutz aus flüssigem Glas gesteckt. Die beiden wollten 100.000 Euro für 15 Prozent der Unternehmensanteile.
Hearts for heels: Birgit Unger wurde von "Die Höhle der Löwen" inspiriert, schmiss ihren Job als Redakteurin auf Mallorca und erfand den Schuhzwischengrössenplatzauffüllschaumstoff in Herzform. Die 49-Jährige wollte für 20 Prozent Anteile 20.000 Euro.
Luicellas's Eis Mix: Der ehemalige Leistungsschwimmer Markus Deibler gründete mit seiner Freundin Luisa zwei Eisdielen in Hamburg und macht nun ein Pulver, mit dem man zuhause Eis selbst machen kann. Sie wollten 120.000 Euro für 10 Prozent Anteile.
Otto Wilde Grillers: Namensgeber Otto Wilde baute einen Grill für zuhause, mit dem man angeblich das perfekte Steak grillen kann. Auf jeden Fall teure Steaks, denn die Gründer wollten zwei Millionen Euro für 20 Prozent Firmenanteile.
MovEAid: Dindia Gutmann ist halbseitig gelähmt. Ihre Mutter Anna hat deshalb über die Jahre hinweg ein künstliches Gleichgewichtsorgan entwickelt, durch das ihre Tochter wieder gehen kann. Für einen 20-prozentigen Einstieg ins Unternehmen möchten Mutter und Tochter 200.000 Euro.
Welche waren die begehrtesten Ideen?
ProtectPax. Zunächst wurde es kurz ein wenig haarig für die beiden Jungunternehmer.
Frank Thelen kritisierte die beiden Gründer zwar auch, liess sich aber nicht abschrecken und bot 150.000 Euro für 20 Prozent.
Ähnlich begehrt war das Pärchen von Luicella's Eis Mix. Frank Dümmel und Dagmar Wöhrl wollten 25,1 Prozent des Unternehmens für 120.000 Euro.
Frank Thelen war genügsamer und wollte nur 20 Prozent für das gleiche Geld. Nach langer Diskussion entschieden sich die beiden dann für Frank Thelen.
Wie war die Auftaktfolge?
Eigentlich wie immer. Persönliche Lebensgeschichten hinter den Ideen, Rückblicke auf bisherige Erfolgsgeschichten und natürlich Gründer, die von den "Löwen" in den Schwitzkasten genommen wurden. Warum auch ein erfolgreiches Konzept ändern?
Lediglich Moderator Ermias Habtu versprach für die vierte Staffel "mehr Geld und noch mehr Deals".
Gegen "mehr Deals" hätten die Investoren sicher nichts gehabt, aber bei "mehr Geld" waren die "Löwen" dann doch zurückhaltender.
Die zwei Millionen der Otto Wilde Grillers war allen Investoren jedenfalls zu viel für die 20 Prozent Firmenanteile.
Was war der emotionalste Moment?
Richtig emotional wurde es bei dem Mutter-Tochter-Gespann von MovEAid. Vor allem, als Mutter Anna die mühevolle Entstehungsgeschichte des Geräts erzählte, dessen Prototyp sie seinerzeit noch mit Paketklebeband an ihrer Tochter befestigte.
Umso erfreulicher, dass Carsten Maschmeyer und Dagmar Wöhrl ihre wirtschaftlichen Interessen zurückstellen und das Angebot von MovEAid ohne Gegenangebot annahmen: "Ob ich hier Gewinn habe, ist mir egal", erklärt Maschmeyer, warum er den Kampf der beiden unterstützen möchte.
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