In den USA ist "House of Cards" ein Serien-Highlight, in Deutschland lief der Polit-Thriller spätabends unter ferner liefen. Dabei hat "House of Cards" alles zu bieten, was sich Serien-Junkies wünschen. Am 14. Februar startet die zweite Staffel hierzulande auf dem Pay-TV-Kanal Sky. Wir sagen Ihnen, warum Sie allerspätestens jetzt einsteigen sollten.
Die Amtseinführung des US-Präsidenten wird live übertragen. Im Publikum - nur wenige Meter vom Präsidenten entfernt - ist Francis "Frank" Underwood (
In der Serie dreht sich alles um Frank Underwood. Er ist Kongressabgeordneter der Demokraten und deren "Majority Whip". Seine Aufgabe ist es, Abgeordnete auf Partei- und Regierungskurs zu bringen. Underwood ist Machtmensch durch und durch. Sein Ziel ist es, Präsident der Vereinigten Staaten zu werden. Und dafür geht er über Leichen - und zwar nicht nur im übertragenen Sinne. Seine Ehefrau Claire (Robin Wright) und die ambitionierte Journalistin Zoe Barnes (Kate Mara) unterstützen ihn anfangs. Doch mit der Zeit macht sich Underwood immer mehr Feinde.
Kevin Spacey brilliert in der Rolle
Frank Underwood ist in "House of Cards" der Antiheld, der Prototyp eines skrupellosen Politikers. Ein Stilmittel der Serie ist, Underwood direkt in die Kamera sprechen zu lassen. Hier offenbart er seine diabolischen Gedanken. Schnell wird deutlich: Underwood ist alles andere als eine Identifikationsfigur.
Spacey brilliert in der Rolle des Frank Underwood. Sie brachte ihm auch eine Nominierung für den Golden Globe als bester Serien-Hauptdarsteller ein. Er ist in "House of Cards" der Wolf im Schafspelz. Vordergründig ist er der charmante Politiker. Im Hintergrund aber spinnt er skrupellose Intrigen. Spacey gelingt dieser Spagat auf eine überzeugende Art. Diesen Mann will niemand als Feind haben.
Atmosphäre, Bilder und Musik sind stimmig
Selten zuvor fieberte man in einer Serie so intensiv mit dem Bösewicht mit. Spacey schafft es einerseits, den Zuschauer immer wieder in moralische Zwickmühlen zu bringen. Man hofft einerseits, dass Underwood endlich einmal Herz zeigt. Anderseits sind seine Machtspielchen so spannend und durchtrieben, dass man auch davon mehr sehen möchte.
Die Atmosphäre der Serie ist wie die Figur des Frank Underwood: sehr düster.
Miserable Quoten im deutschen TV
"House of Cards" ist in erster Linie eine Polit-Serie. Das dürfte auch der Grund sein, warum sie in Deutschland bisher nur wenig angenommen wurden. Der Marktanteil bei der Ausstrahlung der ersten Staffel auf Sat.1 lag teilweise unter vier Prozent. Dazu muss man der Serie eine Menge Hirnschmalz widmen. Angesichts der teils verwirrenden Intrigen Underwoods kann man schnell den Überblick verlieren. Auch das schreckt womöglich die Zuschauer ab.
Doch "House of Card" hat viel mehr zu bieten als Politik. Es wird nie langweilig oder gar monoton. Das Erzähltempo in den einzelnen Folgen ist schnell, ständig passiert etwas. Das ist eine der grossen Stärken der Serie. Sollte sich beim Zuschauer nur kurz ein Gefühl der Langeweile einstellen, überfällt ihn "House of Cards" mit einer überraschenden Wendung.
Ausserdem beherrscht es die Serie, den Zuschauer stets neugierig zu halten. Zahlreiche Cliffhanger verleiten einem dazu, noch eine Folge ansehen zu wollen. Und noch eine. Und noch eine. Und genau deshalb freuen sich Fans von "House of Cards" auf die zweite Staffel.
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