Die deutsche Netflix-Serie "How To Sell Drugs Online (Fast)" war der Überraschungshit des Jahres 2019. Am 21. Juli startet nun die zweite Staffel der preisgekrönten Serie, in der ein Abiturienten-Trio im grossen Stil online Drogen verkauft. Hauptdarsteller Maximilian Mundt verrät im Gespräch mit unserer Redaktion, was "HTSDOF" so erfolgreich macht.
"Wenn es einen Knopf geben würde, der alles, was wir jemals gemacht haben, löscht, würdest du ihn drücken?"
Moritz Zimmermann (Maximilian Mundt), CEO des florierenden Online-Drogenhandels "MyDrugs", stellt seinem im Rollstuhl sitzenden Freund und Geschäftspartner Lenny (Danilo Kamperidis) die Frage, um die sich die zweite Staffel der deutschen Erfolgsserie "How To Sell Drugs Online (Fast)" dreht. Aufhören oder weitermachen? Weiter Geld mit Drogen scheffeln oder sich auf das Abitur konzentrieren und ein rechtschaffenes Leben führen?
"How To Sell Drugs Online (Fast)": Überraschungshit bei Netflix
Im Sommer 2019 gelang Netflix und dem Kölner Produktionsunternehmen "bildundtonfabrik" mit "How To Sell Drugs Online (Fast)" ein echter Überraschungshit. Die Serie wurde mit dem Grimme-Preis, dem Deutschen Fernsehpreis und der Romy als beste TV-Serie ausgezeichnet. Hauptdarsteller Maximilian Mundt erhielt ausserdem eine Romy als bester männlicher Nachwuchsdarsteller.
Aber nicht nur bei den Kritikern kam die Serie gut an, sondern auch bei den Netflix-Abonnenten. Weltweit fand "HTSDOF" ein Publikum, weshalb der Streaming-Riese eine zweite Staffel in Auftrag gab. Diese steht nun in den Startlöchern, ab dem 21. Juli können sechs neue Folgen abgerufen werden.
"Es wird viel geschrien und geweint und verziehen"
Hauptdarsteller Maximilian Mundt verriet vorab im Gespräch mit unserer Redaktion, worauf sich die Fans freuen können. "Auf sehr reiche, sehr junge Drogendealer, die versuchen, aus dem Business auszusteigen. Zumindest zwei von ihnen", erzählte der 24-Jährige: "Aber Moritz will mehr und wächst über sich hinaus, sein Ego wird immer grösser. Buba wird seine Rache kriegen,
Lenny und Dan (Damian Hardung) wollen den kriminellen Versandhandel einstellen. Moritz, mittlerweile Millionär und wieder mit seiner grossen Liebe Lisa (Lena Klenke) zusammen, tut sich hingegen schwer mit dem Ausstieg. Auch Lenny hat mit Computergenie Kira (Lena Urzendowsky) eine neue Freundin, deren Absichten genauso undurchschaubar sind wie die der holländischen Drogenhändler, mit denen die "MyDrugs"-Belegschaft Geschäfte macht. Die Polizei sitzt dem Trio ebenso im Nacken wie die Familie von Drogendealer Buba, der in der ersten Staffel von Bjarne Mädel gespielt wurde.
Buba war es auch, der für einen der krassesten Momente der ersten Staffel sorgte, als er einen süssen Igel mit der Faust platt schlug und sich anschliessend die Stacheln aus der Hand entfernte. Auch in der zweiten Staffel werden wieder Tiere leiden müssen, was eigentlich ein No-Go ist. Doch bei "HTSDOF" sind es gerade diese Grenzüberschreitungen, die fehlende politische Korrektheit, die den Tonfall und den Erfolg der Serie ausmachen.
Moritz gerät in haarsträubende Situationen
Das sieht auch Maximilian Mundt so, "aber nicht nur bei unserer Serie. Das ist bei vielen Netflix Originalen so, die nicht mit dem erhobenen Zeigefinger daherkommen wollen und einfach Geschichten erzählen, die vielleicht auch einfach so passieren und realistisch sind. Auch wenn sie moralisch nicht ganz so korrekt sind. Wir sind nicht alle Heilige, viele sind auch einfach böse und politisch unkorrekt. Das auch herauszustellen, kritisch zu sehen und die Leute zu bestrafen, wenn sie Mist bauen, gehört auch dazu. So wie zum Beispiel Moritz bestraft wird, des Öfteren."
Tatsächlich muss Moritz in der zweiten Staffel immer wieder leiden. Der 17-Jährige gerät mit seinen gleichaltrigen Freunden in reihenweise absurde und haarsträubende Situationen. Der Mix aus Comedy, Coming-of-Age-Story und Porträt der Generation Z ist mit einer grossen Portion schwarzem Humor gewürzt, dabei kurzweilig und ziemlich lustig. Das hohe Erzähltempo, die innovative visuelle Umsetzung und die tollen Schauspieler sorgen dafür, dass die Geschichte auf dem gleichen Niveau wie die erste Staffel fortgesetzt wird, sich phasenweise sogar noch steigert.
Wird es eine dritte Staffel geben?
"Das Erfolgsgeheimnis unserer Serie ist, dass wir sehr unkonventionell erzählen und sehr schnell und sehr wild", sagte Maximilian Mundt: "Und sehr realistisch die Generation darstellen, um die es geht. Und dass wir einen Humor verwenden, der nicht auf den Gag setzt, sondern ganz oft auf Realismus, der dann einfach unangenehm ist. Dass wir nicht Slapstick spielen, sondern die Figuren in Situationen schicken, die super unangenehm oder demütigend sind. Die dann aber so einen gewissen Humor haben, der voll gut funktioniert und bei dem man selten das Gefühl hat, dass das jetzt total unangenehm ist, total deutsch und unlustig. Dass man eben nicht sagt: Die haben es probiert, aber nicht hingekriegt. Ich glaube, das zeichnet die Serie aus."
Ob es dem "MyDrugs"-Trio tatsächlich gelingt, aus dem Online-Drogenhandel auszusteigen, soll hier nicht verraten werden. Eine Fortsetzung der Serie wird mit dem Ende der zweiten Staffel jedenfalls nicht ausgeschlossen. Die Abrufzahlen der nächsten Wochen und Monate werden entscheiden, ob "How To Sell Drugs Online (Fast)" tatsächlich in die dritte Runde geht.
Verdient hätte es die Serie auf jeden Fall.
Verwendete Quellen:
- Interview mit Hauptdarsteller Maximilian Mundt
- Vorabsichtung der sechs Folgen der zweiten Staffel von "How To Sell Drugs Online (Fast)"
Trailer: "How To Sell Drugs Online (Fast)"
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