- Auf Männer ist Mischlingsrüde Leo gar nicht gut zu sprechen. Er knurrt sie an und will sie vertreiben.
- Vor seinen Attacken ist selbst Herrchen Thomas nicht gefeit.
- Trainerin Sophie Grethe schickt den Hund in die zweite Reihe und macht Frauchen Corinna zur Chefin - sehr zur Freude von VOX-"Hundeprofi" Martin Rütter.
Mit einem häufigen Problem bei Tierschutzhunden sieht sich Familie Füllhaas konfrontiert: Ihr Mischling Leo hat ein grosses Problem mit Männern. Sophie Grethe aus "
Leo überwacht jeden seiner Schritte und versucht manchmal, ihn zu vertreiben. Und auch um ihren 13-jährigen Sohn und dessen Freunde macht sich Frauchen Corinna Sorgen, denn zuletzt hat Leo bereits auf einen Freund von Luis reagiert. "Es macht mittlerweile keinen Spass mehr", klagt Corinna.
Martin Rütter erkennt sofort, dass Leo eigentlich unsicher ist
Martin Rütter schaut sich die Videos von Leo an und bemerkt sofort, dass der Rüde nur auf dicke Hose macht: "Man sieht, dass er bei Männern total skeptisch ist", erkennt der Hundeprofi, "der kanalisiert das in Aggressivität, aber der ist eigentlich unsicher". Um zu testen, wie ernst es Leo meint, lässt Trainerin Sophie Herrchen Thomas und Sohn Luis ein Zerrspiel mit einem Handtuch machen. Diese Dynamik hält der Hund nicht lange aus: Er bellt und springt in Richtung von Thomas. Martin Rütter ist erstaunt, wie heftig der Hund gegen sein eigenes Herrchen vorgeht: "Er hat absolut die Tendenz, den Vater zu attackieren", warnt er.
Als Sofortmassnahme wird Leos Körbchen umgestellt – weg von der "Pförtnerposition", von der der Hund alle Besucher sofort überwachen kann, hin zu einem ruhigeren Ort neben der Couch. Damit Leo nicht sofort an den Besuch herankommt, wird er mit einer Hausleine an seinem Platz angeleint.
Zur Ablenkung bekommt er einen Knochen, auf dem er kauen kann, statt sich auf den Besuch zu stürzen. Sophies Trainingstipp: möglichst viele männliche Besucher einladen, um Leo daran zu gewöhnen, dass das gar nichts Besonderes ist. Martin Rütter: "Der Hundetrainer hat zu wechselnden Männerbesuchen geraten - das nenne ich praxisnahes Training", sagt er und grinst.
Hundetrainerin sieht nach vier Wochen grosse Fortschritte
Als Trainerin Sophie nach vier Wochen zu Besuch kommt, liegt Leo auf seinem Platz und schleckt genüsslich Futter aus einem Kong. Genau wie das Kauen auf einem Knochen trägt das Schlecken zur Entspannung der Situation bei, erklärt Martin Rütter. "Das hat auch eine beruhigende Wirkung", sagt der Hundeprofi.
Als eine männliche Testperson das Wohnzimmer betritt, bleibt Leo auf seiner Decke liegen und leckt fleissig weiter. "Der guckt ja nicht mal auf!", zeigt sich die Hundetrainerin angetan von Leos Fortschritten.
Wichtig sei, dass Frauchen Corinna gewissermassen den Besuch dirigiere, ihn etwa mit übertriebenen Gesten einen Platz auf der Couch anbiete – so mache sie Leo klar, dass sie die Verantwortung für die Situation übernimmt und er sich entspannen kann.
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"Ein Traum für jeden Hundetrainer!"
Das Gleiche will Sophie Grethe auch draussen trainieren – unter Ablenkung ist dies deutlich herausfordernder als drinnen. Doch Corinna hat ein sehr gutes Timing, und Leo orientiert sich immer besser an ihr. Martin Rütter: "Er ist total gut ansprechbar." Wieder nähert sich ein Mann, dem Corinna mit klarer Körpersprache signalisiert, was er tun kann. "Das macht sie toll", lobt der Hundeprofi Leos Frauchen. "Es ist auch echt wichtig, dass das mit übertriebenen Körpergesten gemacht wird." Nur als ein Nachbarshund bellt, ist Leo irritiert und nicht mehr bei der Sache.
"Ihr müsst dran bleiben", rät Sophie Grethe und hat zum Abschluss noch ein Riesenlob für die Familie parat: "Ihr seid ein Traum für jeden Hundetrainer!", sagt sie. Corinna strahlt: "Dafür, dass wir kurz davor waren, den Hund wieder abzugeben, läuft es super. Wir sind mega froh, dass wir ihn haben, und üben fleissig weiter!" © 1&1 Mail & Media/teleschau
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