Ab Freitag, 14. Februar, ist der erste deutsche Netflix-Film abrufbar. Passend zum Valentinstag handelt es sich bei "Isi & Ossi" um eine romantische Komödie, bei der es ziemlich turbulent zugeht. Wir haben den Film vorab gesichtet und mit Isi-Darstellerin Lisa Vicari gesprochen.
Liebe mit Hindernissen ist eines der immer wiederkehrenden Motive in Literatur und Film, ob bei Shakespeares "Romeo und Julia", Goethes Werther oder in "Die Reifeprüfung" mit Dustin Hofmann. Mal sind die Familien verfeindet, mal ist die angebetete Frau schon vergeben. Oder die Liebenden kommen aus völlig unterschiedlichen Verhältnissen, wie bei "Isi & Ossi".
Es ist der erste deutsche Netflix-Film, inszeniert von Regisseur Oliver Kienle, dem Drehbuchschreiber der Serie "Bad Banks". Die Hauptrollen übernahmen mit der aus "Dark" bekannten
Vicari spielt die Milliardärstochter Isabella aus dem mondänen Heidelberg, Mojen den Nachwuchsboxer Ossi aus dem Mannheimer Unterschichtsmilieu.
Isi rebelliert gegen ihre reichen Eltern
Isi, die gerade ihr Abitur bestanden hat, möchte Köchin werden, doch ihre schwerreichen und blasierten Eltern bestehen darauf, dass sie studiert. Dagegen rebelliert Isi und nimmt einen Job in einem ziemlich ranzigen Mannheimer Fast-Food-Laden an - mit dem Ziel, ihre Eltern zu erpressen, um doch ihren Willen zu bekommen.
Im Burgerladen trifft sie zufällig auf Ossi, einen angehenden Profi-Boxer aus schwierigen Verhältnissen. Seine alleinerziehende Mutter (Lisa Hagmeister) betreibt eine Tankstelle und ist verschuldet, der Grossvater (Ernst Stötzner) ist ein Kleinganove, der gerade frisch aus dem Gefängnis entlassen wurde und keinem Ärger aus dem Weg geht.
Um ihre Eltern noch mehr auf die Palme zu bringen, bietet Isi Ossi Geld, damit er ihren Freund spielt. Das kommt Ossi gerade recht, er muss seinen ersten Profikampf finanzieren, und auch die Tankstelle seiner Mutter kann eine Finanzspritze gebrauchen.
Der richtige Film für ein Valentinstag-Date
Es kommt, wie es kommen muss: Die beiden finden tatsächlich Gefallen aneinander. Natürlich ist es kein Zufall, dass Netflix den Film am Valentinstag präsentiert, die Geschichte von "Isi & Ossi" bietet die richtige Unterhaltung für einen Abend zu zweit.
"Es ist ein romantischer Film, man kann zwei Leuten dabei zuschauen, wie sie sich kennenlernen", sagt Lisa Vicari im Gespräch mit unserer Redaktion: "Der Film ist sehr, sehr witzig. Man hat auf jeden Fall etwas zu lachen. Ich glaube, 'Isi & Ossi' spricht ein sehr breites Publikum an, weil es um zwei Menschen geht, die aus komplett unterschiedlichen Welten kommen, und weil diese Welten aufeinanderprallen. Wenn man den Film während eines Dates schaut, hat man auf jeden Fall eine gute Zeit."
Beim Aufeinanderprallen dieser Welten wird nicht an Klischees gespart, gerade was die Städte Mannheim und Heidelberg und ihre Bewohner angeht. "Wenn meine Eltern abends mit einem Glas Wein anstossen, sagen sie: 'Zum Wohl!'", erklärt Isi. "Was für Wichser", antwortet Ossi.
In dieser Tonlage spielt der Film, es geht ordentlich zur Sache. Die Handlung ist ziemlich überdreht und teilweise albern - wie man es von romantischen Komödien eben kennt.
Nebenfiguren sorgen für Tempo
Neben Isi und Ossi treten jede Menge andere Figuren auf, die alle ihre eigene kleine Geschichte haben. Da ist beispielsweise Isis reiche und instagramsüchtige Freundin Camilla (Zoë Straub) oder Ossis bester Kumpel Tschünni (Walid Al-Atiyat), der seiner Mutter versehentlich ein Bild seines Geschlechtsteils schickt. Gerade diese Nebenfiguren verleihen dem Film ein enormes Tempo.
"Wir mussten alles viel schneller spielen, als wir es eigentlich gewohnt sind", erzählt Vicari. "Ich fand das total schön. Ich musste aus meiner Komfortzone raus, weil ich viel Drama und düstere Sachen gemacht habe bis jetzt und mich damit auch total wohlfühle. Aber ich wollte mich ausprobieren und schauen, wie Komödien funktionieren. Es ist komplett anders, aber es macht auch sehr viel Spass."
Funktioniert "Isi & Ossi" auch international?
Ähnlich wie bei den deutschen Netflix-Serien "Dogs of Berlin" oder "Skylines" wird eine klassische Geschichte mit viel Lokalkolorit erzählt. Beide Serien fanden allerdings ausserhalb Deutschlands kein grosses Publikum und werden wohl nicht fortgesetzt. Wenn "Isi & Ossi" nun ab Freitag in über 190 Ländern zu sehen sein wird, muss sich zeigen, ob der Film auch Zuschauer in anderen Teilen der Welt ansprechen kann.
"Ich bin sehr gespannt, wie die Reaktionen darauf sein werden", sagt Lisa Vicari: "Ich glaube, die Geschichte könnte auch in jedem anderen Land spielen. Diese Welten, die aufeinanderprallen, die Geschichte ist schon sehr universell. Natürlich benennen wir Mannheim und Heidelberg sehr genau. Aber ich glaube schon, dass die Leute auch international einen Zugang dazu finden können."
Den Zuschauern in Deutschland kann dies ja auch erstmal egal sein. Wer lockere Unterhaltung für den Valentinstag sucht, ist bei "Isi & Ossi" richtig.
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