Michael "Bully" Herbig ist zurück im TV: Zusammen mit Michelle Hunziker und Sasha sitzt er in der Jury von "It's Showtime". Im Interview verraten uns die drei, was hinter der neuen Sat.1-Show steckt - und wovor sie richtig Schiss haben.
Sasha, vor Kurzem warst du noch bei "The Voice Kids" an mehreren Sonntagabenden zu sehen, nun kommst du mit "It's Showtime" ebenfalls zur Prime Time. Transformierst du dich vom Sänger
Sasha: Ich habe Sat.1 gesagt, dass ich nun jeden Sonntag um 20:15 Uhr da sitzen möchte. Bis zum Ende meines Lebens. Es ist viel einfacher, sich auf einen Stuhl zu setzen, als sich drei Stunden auf eine Bühne zu stellen.
Ich habe schon immer sehr mit Fernsehen geliebäugelt. Warum das nun so spät kommt, weiss ich nicht. Vielleicht fühle ich mich jetzt erst bereit dafür.
Bully: Es ist auch ein Unterschied, ob du als Sänger anfängst und dann Showmaster wirst oder umgekehrt. Ein Schauspieler, der plötzlich das Singen anfängt, wirkt in der Regel ambitioniert bis peinlich.
(alle lachen)
Sasha und Michelle sassen schon öfter in einer TV-Jury, Bully hingegen nicht. Wieso hast du dich nun dafür entschieden?
Bully: Es muss Spass machen und man muss sich wohl fühlen. Klar, wir erfinden das Fernsehen ja nicht neu. Da sitzen drei Menschen, die das auf der Bühne beurteilen. Es gefällt mir, dass es sich um grosses Entertainment handelt. Das sagt alleine schon der Name "It's Showtime". Da treten Leute auf, die entweder Profis sind oder kurz davor, welche zu werden. Die Show hat ein unglaubliches Niveau. Ich wollte das mal ausprobieren. Ein anderes Beispiel wäre "Wer wird Millionär?". Da trau ich mich nicht hin.
Sasha: Da war ich auch noch nie.
Bully: Bin einfach ein Schisser. Liegt mir gar nicht.
Sasha: Stimmt. Da habe ich Angst, versagen zu können oder dumm zu sein.
Bully: Bei "It's Showtime" ist das anders. Hier geht es nicht darum, jemanden scheitern zu sehen. Hier kürt man einfach den Besten aus einer elitären Auswahl.
Ich meine, das ist doch wirklich ein toller Job. Du kommst her, musst dich überhaupt nicht vorbereiten und setzt dich hin. Wir dürfen sogar in der ersten Reihe sitzen, sehen Spektakuläres und haben eine gute Zeit.
In solchen Jurys gibt es ja immer einen Bad Boy. Wer ist das bei euch?
Michelle: Hier gibt es keine Bad Boys. Andere Formate sind darauf aufgebaut, dass Leute kommen, die nicht so gut sind und belächelt werden. Hier ist es das komplette Gegenteil. Es kommen die Besten der Besten der ganzen Welt. Wir sind selbst überrascht, wie hoch das Niveau ist. Wir können nicht meckern, das ist unmöglich.
Beurteilen müsst ihr aber auch. Wie läuft das ab?
Michelle: Mit einer Punktzahl.
Sasha: Wir sind oft unterschiedlicher Meinung, was uns beeindruckt hat. In der Punktzahl macht sich das vielleicht nicht so bemerkbar. Ich stehe zum Beispiel mehr auf den Typen, der mit Feuer rummacht und du [Bully, Anm. d. Red.] eher auf den Verbiege-Onkel.
Bully: Wahnsinn, dieser Mann hat anscheinend keine Knochen! Da hat's mich weg geflasht. Das trifft auch mein Humorzentrum. Ich dachte mir: Das gibt's ja nicht, der kuckt sich selbst auf den Hintern.
Michelle, dich kennt man hierzulande bereits aus mehreren Casting-Shows, in Italien machst du aber bei einer Satire-Show mit. Das klingt, als gäbe es zwei Michelles …
Michelle: Ja, es sind zwei verschiedene Länder mit verschiedenen Möglichkeiten. Italien ist mein Land, in dem ich seit über 20 Jahren lebe. Da habe ich meine eigenen Projekte, unter anderem die satirische Nachrichtensendung, die täglich läuft. Es kommen viele Anfragen von anderen Shows, die ich deswegen aber leider nicht machen kann. Bei "Wetten, dass..?" war das zum Beispiel so: Da kommt man einmal im Monat und produziert eine Live-Show. Das war perfekt. Bei "It's Showtime" hat es sich bei mir aber ergeben.
Ich könnte mir auch vorstellen, in Deutschland eine Satire-Show zu machen. Im Allgemeinen wird derzeit – auch in der ganzen Welt – wenig Neues gemacht. Deswegen sind viele Shows Talent-Shows.
Bully: Du hast eine Daily Show? Wow!
Michelle: Ja, seit 13 Jahren.
Bully: Seit 13 Jahren?
Michelle: Seit 13 Jahren eine tägliche Show, vier Monate lang.
Bully: Alter Schwede.
Sasha: Wo kommt das?
Michelle: Auf Canale 5. "Striscia la notizia" heisst sie.
Bully: (spricht ganz langsam) C-a-n-a-l-e C-i-n-q-u-e.
Sasha: Das versetzt mich glatt 20 Jahre zurück. Ey Sasha, una fotografia! Kennst du noch "Domenica in"?
Michelle: Ja.
Sasha: Dort bin ich damals oft aufgetreten. Einmal sogar mit Adriano Celentano. Hingekniet habe ich mich vor ihn.
Michelle: Ja, da ging er noch in Sendungen.
Sasha: Entschuldigung, wir sind abgeschweift.
Kein Problem, war schön, euch zuzuhören. Michelle, du warst schon mit
Bully: Du hast rattenscharf vergessen.
(alle lachen)
Wie konnte ich das vergessen? Wenn du nun alle bisherigen Kollegen in eine Jury stecken würdest: Wer wäre das Alphatier?
Michelle: Wir sind alle Alphatiere, ob Frauen oder Männer.
Bully: Wenn du mich fragst: Am schwierigsten, dazwischen zu grätschen, ist es bei Thomas Gottschalk.
Michelle: Bei seinen Sendungen schon. Bei "Wetten, dass..?" vor allem. Da war er ein grosses Alphatier.
Bully: Als Aussenstehender hatte ich den Eindruck, dass Bohlen und Gottschalk nicht so recht gemeinsam funktioniert haben.
Michelle: Stimmt, da dachte man, es wäre Bombe. Bei "Wetten, dass.."? haben die beiden zusammen super funktioniert, als Bohlen zu Gast war. Dort haben sie sich gestritten, aber lustig.
Bully: Ich schätze mal, Thomas hat sich einfach nicht so richtig wohl dabei gefühlt.
Wir danken Euch für das Gespräch.
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