• Jenke von Wilmsdorff ist bekannt für seine gewagten Selbstexperimente.
  • Am Montagabend auf ProSieben geht der TV-Journalist weiter als jemals zuvor. Er beschäftigt sich in zwei ebenso faszinierenden wie erschreckenden TV-Stunden mit dem Thema Schönheits-OPs und legt sich selbst unters Messer.
  • Danach sieht er völlig verändert aus.
Eine Kritik
Diese Kritik stellt die Sicht von Christian Stüwe dar. Informieren Sie sich, wie unsere Redaktion mit Meinungen in Texten umgeht.

"Wenn Sie sich den Anblick ersparen wollen, schliessen Sie jetzt die Augen", warnt die Stimme von Jenke von Wilmsdorff aus dem Off. Und tatsächlich, wer am Montagabend gegen 21:30 Uhr beim Durchzappen zufällig auf ProSieben landet, könnte denken in einem Horrorfilm gelandet zu sein.

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Mit einer mindestens zehn Zentimeter langen Kanüle lässt sich von Wilmsdorff in einer Schönheitsklinik Polymilchsäure und Plasma aus Eigenblut ins Gesicht spritzen. Fäden werden unter die Haut gezogen.

Als TV-Zuschauer fällt es einem schwer, den Blick nicht abzuwenden. Das Gesicht ist mit Blut überströmt, in die Nase wird Cortison gespritzt. "Ich frage mich gerade, ob ich den Verstand verloren habe", sagt er.

Ein paar Stunden später schaut von Wilmsdorff in den Spiegel, sein Gesicht sieht aus, als ob es von einem Profi-Boxer bearbeitet worden wäre.

"Das fühlt sich an, als ob ich beim Hemdenbügeln unters Bügeleisen gefallen wäre", bemerkt er. Und das ist nur ein Vorgeschmack auf das, was am Montagabend bei "Jenke – das Experiment" noch passieren wird. Denn es wird noch viel extremer - und ziemlich grenzwertig.

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Jenke von Wilmsdorff will 20 Jahre jünger aussehen

Als Fernsehjournalist hat Jenke von Wilmsdorff schon einiges erlebt. Er reiste in Krisengebiete, experimentierte mit Drogen, betrank sich wochenlang und ernährte sich absichtlich falsch. Er verkleidete sich als Frau und liess künstliche Wehen simulieren. Nun ist von Wilmsdorff von RTL zu ProSieben gewechselt und setzte sich am Montagabend in seinem nächsten Selbstversuch mit dem Thema Schönheit auseinander.

"Was muss ich tun, um mir meine Jugend zurückzuholen? Kann ich in knapp drei Monaten 20 Jahre jünger aussehen?" So lautete die Ausgangsfrage für die etwas mehr als zweistündige Sendung.

Zunächst einmal setzte sich von Wilmsdorff ziemlich uneitel mit dem eigenen Äusseren auseinander. Das stressige Leben als herumreisender Journalist, die zahlreichen Experimente, die vielen Stunden in der Sonne ohne UV-Schutz und vor allem die vielen Jahre als Raucher haben ihre Spuren in Form von tiefen Falten und Tränensäcken hinterlassen.

In der Anfangsphase des Experiments probiert er verschiedene Mittelchen aus der Drogerie, Gesichtsmasken, Cremes. Er lässt sich im Piemont Schnecken ins Gesicht setzen. Das hat eine gewisse Wirkung, 20 Jahre jünger kann es ihn aber nicht machen. Also muss zu radikaleren Methoden gegriffen werden.

Jenke von Wilmsdorff teilt sein Gesicht in zwei Zonen auf

Von Wilmsdorff entscheidet sich, sein Gesicht zu einem Experimentierfeld zu machen. Auf der linken Seite darf eine Kosmetikerin in mehren Behandlungen versuchen, eine Verjüngung herbeizuführen. Auf der rechten Seite soll die Schönheitschirurgin Dr. Julia Berkei die Falten aus dem Gesicht des Journalisten herausziehen.

Er habe keine Ahnung, ob seine Gesichtshälften dann irgendwann mal wieder zusammenpassen würden, erklärt von Wilmsdorff. "Ich habe oft ungewöhnliche Wünsche. Aber das ist wahrscheinlich der ungewöhnlichste Wunsch, der je an mich gerichtet wurde", sagt die Chirurgin.

Nach den bereits erwähnten Behandlungen mit Nadeln und Fäden geht von Wilmsdorff schliesslich einen Schritt, der deutlich krasser ist als alles, was man bisher in den Jenke-TV-Experimente zu sehen bekam.

Er lässt sich tatsächlich in Vollnarkose legen und seine rechte Gesichtshälfte mehrere Stunden lang operieren. Fett am Bauch wird abgesaugt und ins Gesicht gespritzt, mit einem Laser werden die Falten weggebrannt. Dabei steigt Rauch auf.

Es fällt schwer, den Blick nicht abzuwenden

Wieder fällt es sehr schwer, den Blick nicht abzuwenden. Man sieht, wie der Beatmungsschlauch aus dem Mund des Journalisten gezogen wird, ein mumienartiger Verband wird über den ganzen Kopf gewickelt. Man könnte meinen, es würde sich um das Opfer eines schrecklichen Unfalls handeln. Doch das alles passiert bei einer Operation, für die es keinen medizinischen Anlass gibt.

Wieder fragt man sich, ob er mit diesem Experiment nicht eine Grenze überschritten hat. Auch von Wilmsdorff fragt sich mehrfach selbst, ob er nicht zu weit gegangen ist. Auf jeden Fall wird die Sendung vom Montag für Diskussionen über den Sinn und Zweck solcher Operationen sorgen, vielleicht kann sie als abschreckendes Beispiel dienen. Vielleicht wird sie aber auch den OP-Wunsch bei manchen Zuschauerinnen und Zuschauern noch verstärken.

Immer mehr junge Menschen lassen sich operieren

Denn gerade bei jungen Menschen greift der Schönheitswahn um sich, was vermutlich auch mit Social Media zusammenhängt. Die Folgen und Risiken solcher OPs werden dabei oft verdrängt.

Noch vor seinem eigenen Eingriff trifft sich von Wilmsdorff mit Influencerinnen und Beauty-Bloggern, die mit gerade einmal 20 Jahren schon Operationen hinter sich haben und auch nicht den Anschein erwecken, damit aufhören zu wollen.

"Warum sollte ich zum Therapeuten gehen, wenn ich mir auch die Brüste machen lassen kann?", fragt eine tatsächlich. Der TV-Journalist spricht auch mit der 27-Jährigen Isabell, bei der es nach Behandlungen zu Komplikationen kam. "Botox ist für mich wie Zähneputzen", sagt sie und will trotz allem weitermachen.

Von Wilmsdorff gehört nun auch zu den Menschen, die aus kosmetischen Gründen ihr Aussehen verändert haben. Am Ende von zwei bemerkenswerten, ebenso erschreckenden wie faszinierenden Fernsehstunden sieht er tatsächlich ziemlich anders aus.

Mittlerweile hat er sich ein zweites Mal für sechs Stunden unter das Messer gelegt, um auch die andere Gesichtshälfte anpassen zu lassen. Das Ergebnis präsentiert er in einer Talk-Runde, die direkt im Anschluss an das Jenke-Experiment ausgestrahlt wird.

Jenke von Wilmsdorffs neuer Look wird kontrovers diskutiert

Das neue Aussehen des TV-Stars wird im Netz kontrovers diskutiert. Die Falten sind weg, er wirkt tatsächlich deutlich jünger. Aber das ist auch nicht mehr der vertraute Jenke, den man aus vielen TV-Sendungen kennt.

Irgendwie muss man an Hollywood-Stars wie Mickey Rourke oder Sylvester Stallone denken, die ihr Aussehen auch deutlich verändert haben und deren Gesichter nun maskenhaft wirken. Von Wilmsdorff scheint sich selbst noch nicht ganz sicher zu sein, ob die Operation eine gute Entscheidung war, oder ob er es bereuen soll. Er fremdelt jedenfalls noch mit seinem neuen Gesicht.

Vor seinen Operationen besucht von Wilmsdorf im Laufe der Sendung auch eine sogenannte Blue Zone in Sardinien. Hier werden die Menschen deutlich älter als im weltweiten Schnitt, vermutlich aufgrund von guter Ernährung, viel Bewegung und einem entschleunigten Leben mit weniger Stress.

Der Journalist unterhält sich dabei mit gut gelaunten und vitalen Greisen, die auf einer Bank sitzen, ihr Leben geniessen und ganz sicher nichts mit Schönheitsoperationen am Hut haben. "Ich finde, das muss jeder für sich selbst entscheiden", fasst Jenke von Wilmsdorff abschliessend zusammen: "Wir leben in einer Zeit in der man nicht mehr in Würde altern muss. Aber kann."

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