"Bitte zuhause nicht nachmachen!", hiess es am Dienstagabend bei "Joko & Klaas gegen ProSieben" im Vorfeld eines Spiels, bei dem das illustre Doppelpack mit ein paar hilfsbereiten Saufkumpanen einen Heliumballon leertrinken musste. Joko Winterscheidt und Klaas Heufer-Umlauf gingen am Dienstagabend an ihr Limit, durften sich am Ende dann aber über den Gewinn von 15 Live-Sendeminuten freuen.
Ob in einem Duell um die Welt, zu später Stunde in Berlin, im Kampf gegen ProSieben oder irgendwem die Show gestohlen bleiben kann: Die Gefährten
Auch am Dienstagabend musste sich das Duo sechs Spielrunden und einem Finale stellen, um von ihrem Heimatsender wieder 15 Minuten Live-Sendezeit für die Primetime am folgenden Tag einzuheimsen. Für den Fall einer Niederlage hatte sich ProSieben von den beiden Draufgängern und Kreativköpfen ein paar Kunstwerke für den Eingangsbereich des neuen Campus in München gewünscht.
Wann zur Hölle kommt "Mama"?
In medias res: Im ersten Spiel mussten Winterscheidt und Heufer-Umlauf fünf Aufgaben absolvieren – und dabei die nächste immer ein bisschen schneller als die vorige. Es galt, 80 Murmeln in eine Flasche zu füllen, Walnüsse zu knacken, in Klatschblättern das Wort "Löwe" zu finden und auszuschneiden, mit sechs Würfeln Sechser zu würfeln und am Ende "Bohemian Rhapsody" von Queen zu lauschen und präzise beim darin vorkommenden Wort "Mama" die Stopptaste zu drücken.
"Ach, dieses beschissene Spiel", hielt sich Heufer-Umlaufs Freude auf den kleinen Wettkampf in Grenzen. Auch Kollege Winterscheidt bekundete, dieses Spiel zu hassen, weshalb Moderator
Für das simple Raushören des Wortes "Mama" im Queen-Track "Bohemian Rhapsody" hatten die beliebten Wahnsinnigen satte 47 Sekunden Zeit. Und natürlich hätten sie auch vorspulen können. Taten sie aber nicht! Denn Winterscheidt meinte, dass die Mama bereits nach wenigen Sekunden antanzen würde. Doch "Mama" tauchte einfach nicht auf, weshalb nach 47 Sekunden die gnadenlose Sirene ertönte und das Spiel in die Binse ging. "Ihr habt’s mal wieder nicht geschafft", freute sich Gätjen.
"Wir sind doch tot danach"
Die zweite Aufgabe an diesem Abend? Schräg! Sie war schwierig, spooky, witzig, ein wenig schwermütig und vermutlich nicht ganz gesund. Die Story dahinter: Ein kleines niedergeschlagenes Mädchen wollte seinen riesigen Heliumballon wiederhaben und bat die beiden ProSieben-Opas, diesen aus einem Haus zu holen, das nur durch eine Minitür, eine Art Hundeklappe, betreten oder verlassen werden konnte. Opa Joko und Opa
Nach dem ersten Mundvoll erklärte Winterscheidt mit "Micky Maus"-Stimme das Buffet für eröffnet, worauf er, Heufer-Umlauf sowie das Kamerateam den Ballon wie einen fünfblättrigen "Torpedo" herumwandern liessen. An der Grösse des riesigen Heliumballs änderte dies zunächst genau gar nichts, weshalb Winterscheidt das Handy zückte: "Hi Kathi, wir sind high as fuck und brauchen Leute, die uns beim Aussaugen eines Heliumballons unterstützen", so das eher aussergewöhnliche Anliegen des 44-Jährigen. Doch 15 Minuten später kletterten bereits rund zehn Helium-Interessierte durch die Hundeklappe, die anschliessend vom sehr eigenartig sprechenden Winterscheidt instruiert wurden.
Ärztin beim Dreh anwesend
Winterscheidt und Heufer-Umlauf, Tontechniker und Kameramann sowie Kathi und die Ihren reichten nun wiederholt den Ballon mit dessen Mundstück herum und witzelnden unentwegt mit fiepsiger Stimme. Rund eine halbe Stunde später fand Winterscheidt das alles nicht mehr so komisch. "Hör jetzt auf, das Zeug zu nehmen, Klaas! Das ist jetzt nicht mehr witzig", wurde er nun bestimmt. Auch Steven Gätjen wies im Studio das Publikum darauf hin, dieses Spiel nicht zu Hause nachzumachen. Zu jeder Zeit sei bei diesem Dreh eine Ärztin mit von der Partie gewesen, die alles überwacht habe.
Als Winterscheidt, dessen aufblitzendes Maurerdekolleté bei dieser Aktion von ProSieben verpixelt wurde, schliesslich versuchte, den nun halb ausgesoffenen Ballon durch die Klappe zu pressen, platzte er. Der Ballon, nicht Winterscheidt. "Wir geben dem Mädchen aber schon das, was über ist von dem Ding", wurde Heuer-Umlauf jetzt irgendwie garstig. "Ganz so schlau war das nicht, was ihr beide da gerade gemacht habt", resümierte Zeremonienmeister Gätjen am Ende das grosse Helium-"Komasaufen".
Ein Hirn, ein Finale, ein Gutschein
Hatten sich Winterscheidt und Heufer-Umlauf in den ersten drei Runden nicht einen einzigen Vorteil für das Finale erspielt, klappte das danach deutlich besser. So erkannten sie aus fliegenden oder rollenden Bällen, in denen eine kleine Musikbox verbaut war, die Songs ungleich häufiger als ihre an sich halbwegs musikalischen Kontrahenten Vanessa Mai und Aki Bosse. Auch in einem Quiz, dessen Regeln laut X (vormals Twitter) nur die Hälfte der Zuseher verstand, reüssierten sie gegen Moderatorin Katrin Bauerfeind und Komiker Oliver Kalkhofe.
Der Job von Winterscheidt und Heufer-Umlauf, die sich ja, wie häufig behauptet wird, ein Gehirn teilen würden, im grossen Finale: Sie mussten zeitgleich, aber jeweils unabhängig voneinander in einer schalldichten Kabine sieben Schüsselchen mit Sossen innerhalb von fünf Minuten in die exakt gleiche Reihenfolge bringen. Dabei hatten sie fünfmal die Möglichkeit, miteinander zu kommunizieren – dies aber nur jeweils eine Sekunde lang. Die Rolle des Kommunikators übernahm Winterscheidt. Und er machte dies geschickt. Vor den sieben Schüsselchen stehend lauteten seine Sekunden-Anweisungen etwa "Hell nach dunkel", "Links nach rechts" und "Weiss nach Rot". Heufer-Umlauf, die andere Hälfte des Zerebrums, musste in der anderen schalldichten Kabine schmunzeln. Exakt so hatte er die Sossen längst angeordnet.
30 Minuten in der Primetime
Das Finale war also gewonnen. "Ich liebe es" jubelte Winterscheidt, während Heufer-Umlauf sich den riesigen Gutschein für 15 Live-Sendeminuten holte. Da sich das Duo infernale letztens knapp 15 Minuten aufgespart haben, folgen heute, Mittwoch, wohl fast eine halbe Stunde Sendezeit.
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