In der jüngsten Folge von "Kampf der Realitystars" schmeisst RTLZWEI noch einmal kräftig neues und altes neues Personal in die Sala. Sarah Knappik zeigt, wie man das Schmieden von Allianzen kolossal vermasselt und Eva Benetatou bekommt eine Einführung in die Kunst des guten Benehmens.

Christian Vock
Eine Kritik
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"Ich hoffe, keiner von denen gewinnt am besten und dass die alle einfach nie wieder Erfolg im Leben haben." Die Abschiedsworte von Emmy Russ nach ihrem Ausscheiden in der vergangenen Folge waren in ihrer Aussage doch recht eindeutig. Dass "die alle" nie wieder Erfolg im Leben haben werden, ist – Russ' Wunsch hin oder her – eher unwahrscheinlich, irgendetwas wird ihnen schon noch einmal gelingen, ganz egal, wie man "Erfolg" definiert.

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Dass "keiner von denen gewinnt" – dieser Wunsch scheint dagegen erfüllbarer, denn RTLZWEI bringt auch in der neuen Folge noch einmal neue Konkurrenz in die Sala: zum Beispiel Lukas Baltruschat. Ihn kennt man entweder aus Hamburger Fitnessstudios oder aus der vergangenen Staffel "Die Bachelorette". Dort schoss er zwar im Finale eine Fahrkarte, darf nun aber als Entschädigung beim "Kampf der Realitystars" mitmachen.

Sorgt die Rückkehr zweier Kandidaten für "Arschflattern"?

Ausserdem angelt RTLZWEI in einem Teich, in dem noch reichlich kommende Reality-TV-Sternchen schwimmen: ehemalige DSDS-Kandidaten. Diesmal hat Aneta Sablik, Gewinnerin der elften Staffel, angebissen. Die kommt mit wenig Ansprüchen in ihr erstes Reality-Format. "Hauptsache: gibt’s Kaffee", hofft die 34-jährige Polin und der Zuschauer wiederum hofft, dass Sablik doch mehr Unterhaltungsambitionen mitbringt, als nur für lau eine Tasse Filterkaffee zu schlürfen.

Damit zumindest die Grundunterhaltung gesichert ist, dürfen sich Baltruschat und Sablik aussuchen, welche zwei bereits ausgeschiedenen Kandidaten zurückkommen dürfen. "Wahrscheinlich werden einige Bomben hier platzen", glaubt Jéssica Sulikowski und was sie damit meint, erfährt man, als sich Baltruschat und Sablik für Emmy Russ und Percival Duke entscheiden. Während sich der Grossteil der Truppe über die Rückkehr der beiden freut, zieht Serkan Yavuz wegen genau dieser Freude ein Schnütchen.

"Ich bin von dir enttäuscht, sage ich dir ehrlich", teilt Yavuz Matthias Mangiapane seine Gefühlslage mit. Mangiapane rechtfertigt seine Freude damit, Mitleid mit Russ gehabt zu haben, doch für Yavuz liegen die Gründe woanders, wie er im Einzelinterview recht bildhaft mitteilt: "Die haben jetzt alle Arschflattern, weil sie denken, jetzt sind die alten Neuen wieder reingekommen, dass sie die Macht haben und jemanden rauskicken."

Matthias Mangiapane: "Die anderen sind Idioten"

Die neuen Neuen und die alten Neuen sind damit ausreichend in der Story etabliert, jetzt gilt es, der Folge ein Motto zu geben und dabei ist Sarah Knappik der Produktionsfirma behilflich. Denn die Knappik nimmt sich Serkan Yavuz beiseite, will sie doch so langsam auf Sieg spielen "Das kann man jetzt nur schaffen, wenn man ‘ne Allianz bildet", versucht Knappik Yavuz von einer solchen zu überzeugen. Doch obwohl Yavuz Knappik für "mit allen Wassern gewaschen hält", ist er bei einer solchen Allianz dabei.

Deren Stärke wächst natürlich mit der Anzahl ihrer Mitglieder und so holt man zunächst Matthias Mangiapane mit ins Boot. Auch der ist ohne lange Überzeugungsarbeit dabei und weiht sofort Bernd Kieckhäben in die Verschlusssache ein. Mangiapanes Motto lautet "Wir gegen den Rest", denn: "Die anderen sind Idioten. Die anderen gehen aufeinander los wie die Hyänen." Von so viel Verschwörung beseelt, sieht sich Yavuz irgendwo zwischen "Goodfellas" und "Der Pate": "Das fühlt sich an wie so ein Mafia-Film."

Doch auch in einem Mafia-Film lebt die Spannung einer Verschwörung von der Gefahr der Entdeckung und hier hat Matthias Mangiapane einen Verdacht: "Ich glaube, Peggy könnte etwas geahnt haben." Hat sie und genau das bereitet ihr Sorgen: "Vor dieser Konstellation hab ich Angst." Am Ende ist diese Angst unbegründet, denn so schnell sich "die Familie" gefunden hat, so schnell ist sie auch schon wieder Geschichte.

Bernd Kieckhäben erzieht Eva Benetatou

Abends hat Kieckhäben nämlich ein kleines Hängerchen, denn er fühlt sich in seinem Mafia-Dasein nicht ganz wohl: "Das belastet mich. Ich bin heute schon den ganzen Tag fertig. Wegen der scheiss Gruppenbildung. Ich will das nicht. Das bin nicht ich", erklärt er Yavuz unter Tränen. Nein, mit Bernd Kieckhäben ist kein organisiertes Verbrechen zu machen, noch nicht einmal ein unorganisiertes.

Und so bröckelt nach und nach das frisch geschmiedete Bündnis, denn beim Besuch von Kieckhäben will auch Matthias Mangiapane nichts mehr von der Allianz wissen: "Die Sarah will jetzt gerade ihren Arsch retten", hegt Mangiapane einen Verdacht hinsichtlich des Bündnisgrundes und kündigt mit einem "Dann lassen wir’s doch" seine Mitgliedschaft in der Knappik-Allianz. So bleibt der Produktionsfirma noch Raum für eine kleine Zwischengeschichte und die beginnt mit einem gern genutzten Hilfsmittel beim "Kampf der Realitystars": einem Schleimbad-Spiel.

In dem landet auch Eva Benetatou und als eine Mitarbeiterin ihr ein Handtuch gegen den Schleim bringt, wird diese von Benetatou recht unfreundlich abgekanzelt. Doch Bernd Kieckhäben, der unfreiwillig Zeuge der Szene wird, lässt ihr das nicht durchgehen: "Eva, geh doch nicht mit den Menschen so um. Sorry, die bringt dir ein Handtuch und du machst die total blöd an. Setz dich jetzt hin und benimm dich", weist er Benetatou in ihre Schranken und schildert anschliessend seine Eindrücke im Einzelinterview: "Ich habe heute gemerkt, dass Eva definitiv eine andere Seite hat."

Sarah Knappik: "Was ist mit dir los? Hast du Fieber?"

Weil Kieckhäben diese Seite nicht gefällt, bekommt Benetatou bei der Nominierungsnacht die Quittung: "Dein Verhalten fand ich heute wirklich nicht richtig. Deswegen kriegst du von mir heute die Münze." Benetatou findet das nur medium, doch der eigentliche Stress des Abends findet woanders statt. Zunächst wird Jéssica Sulikowski von den Neuankömmlingen aus der Sala gewählt, Nico Patschinski, muss aus gesundheitlichen Gründen abbrechen und vor der letzten, Mangiapanes, Stimme liegt Knappik nur eine Stimme hinter Sascha Sirtl.

Mit den Worten: "Sarah, ich freue mich auf eine tolle Diskussion mit dir", wirft Matthias Mangiapane bei Knappik die Münze zum Ausgleich ein. "Was ist mit dir los? Hast du Fieber?", echauffiert sich Knappik daraufhin. Nun hätte man den Gleichstand irgendwie auflösen können, doch weil Nico Patschinski bereits zuvor abbrechen musste, nutzt RTLZWEI den Schlussstreit einfach für einen Cliffhanger und lässt Knappik und Sirtl in der Show. So kann Knappik noch einmal das Allianzen-Schmieden üben und Benetatou ein bisschen im Knigge schmökern.

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