Hier blickt keiner mehr durch: Bei "Keep Your Light Shining" gibt es immer mehr Ungereimtheiten. Nach dem Jury-Chaos um Gary Barlow geht es nun mit Ricky Martin weiter. Fünf Gründe, warum für die Musikshow von ProSieben schon bald die Lichter ausgehen könnten.
Grund Nr. 1: Wer sitzt eigentlich in der Jury?
Nanu, der sieht aber nicht aus wie
Dieses Jury-Wirrwarr ist nur ein Grund, warum das eigentlich sehr innovative Konzept bei der Umsetzung scheitert.
Grund Nr. 2: Braucht man die Jury? Nö!
Auch Alina Süggeler von der Band Frida Gold wurde am Donnerstagabend ersetzt. Popstar Andreas Bourani kam, sass und schwieg. Lag es etwa an der Einschaltquote, dass sie ersetzt wurde? Ein ProSieben-Sprecher erklärte auf Anfrage, dass das Konzept von "Keep Your Light Shining" vorsehe, dass die Musikexperten im wöchentlichen Takt wechseln. Hätte man das nur früher kommuniziert.
Unabhängig davon stellt sich die Frage: Braucht man die Jury bei "KYLS"? Nein! Ausser Lobeshymnen an die ausgeschiedenen Kandidaten haben die Musikexperten sowieso nichts zu melden. Immerhin dürfen sie abwechselnd entscheiden, wer zuerst singen muss. Ein Zufallsgenerator wäre aber fairer und angebrachter.
Grund Nr. 3: Wer den Refrain singt, hat bessere Chancen
Wer als erster singen darf, läuft Gefahr, schneller rauszufliegen. Neun Sänger singen zu Beginn der Show jeweils 30 Sekunden lang ein Lied. Bei den Songs handelt sich um Chartstürmer, wie beispielsweise Pharrell Williams "Happy". Mit dem Refrain können sich die Zuschauer stärker mit dem Song und somit auch mit dem Kandidaten identifizieren. Zudem sind Refrains meist stimmgewaltiger.
Abgestimmt wird direkt per App. Wer das Publikum nicht überzeugen kann, fliegt raus. Am Donnerstagabend sicherte sich Fabian Bruck die Siegprämie in Höhe von 50.000 Euro.
Grund Nr. 4: Moderatorin ist zu unerfahren
Annica Hansen, die Moderatorin von "Keep Your Light Shining", wirkte in der zweiten Folge sicherer als in der ersten. Sie las brav ihre Moderationskarten und gewöhnte sich peinliche Improvisationen und Superlative ab. Gut so, denn Smalltalks sind nicht so ihr Ding.
Mit ihrem Rock, der wie ein Lendenschurz aussah, landete sie dazu einen ordentlichen Fehlgriff im Kleiderschrank. Einen kleinen Fortschritt gab es dennoch: Auf die unfreiwillig komische Hochsteckfrisur verzichte die Moderatorin diesmal - Gott sei Dank.
Grund Nr. 5: Ein Flop bei den sozialen Medien
"Keep Your Light Shining" ist ein innovatives Format, das Internet und Fernsehen miteinander vereint. Doch bei den sozialen Netzwerken fällt die Show komplett durch. Die Show weist zum Beispiel auf Facebook nur 13.230 "Gefällt mir"-Angaben auf (Stand: 10:40 Uhr). Zum Vergleich: "Germany's next Topmodel" und "The Voice of Germany" kommen auf über eine Million Fans. Selbst die Tanzshow "Got to Dance" hat derzeit zehnmal mehr Anhänger als KYLS. Klar, die erwähnten Shows gibt es schon länger, doch die interaktive Musikshow von ProSieben lebt eigentlich von den sozialen Netzwerken. Deren User nehmen das Konzept aber nicht an.
Am kommenden Donnerstag läuft die letzte Folge der Show. Ob es eine zweite Staffel geben wird, ist fraglich. Die Premiere vor einer Woche verfolgten gerade einmal 1,17 Millionen Zuschauer. Eine kleine Katastrophe für den Sender, denn die schwache Quote erinnert an den Riesenflop der "Millionärswahl" im vergangenen Januar. Der Sender zog damals die Notbremse und verbannte die Show ins Internet. Aber selbst die "Millionärswahl" konnte zum Start noch 1,89 Millionen Zuschauer überzeugen - deutlich mehr Menschen als "Keep Your Light Shining".
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