Am Dienstag hat Olivia Jones dreifachen Grund zu feiern, unter anderem das 15-jährige Jubiläum ihrer "Kiez-Familie" im Hamburger Stadtteil St. Pauli. Unsere Redaktion hat mit dem TV-Star über den bevorstehenden "flotten Dreier" und den Grund gesprochen, warum sie zehn Jahre nach ihrer "Dschungelcamp"-Teilnahme immer noch ein grosser Fan der Realityshow ist. Zudem erklärt die 53-Jährige, weshalb sie sich eines Tages als Olivia und nicht als Oliver beisetzen lassen möchte.

Ein Interview

Frau Jones, Sie haben Promis und Presse für den 6. Juni zu einem "flotten Dreier" nach Hamburg eingeladen. Wer und was wird gefeiert?

Olivia Jones: Wir feiern das 15-Jährige der Olivia Jones Familie und exemplarisch für Deutschlands bunteste Patchworkfamilie direkt noch das 10-jährige Familien-Jubiläum unserer Familien-Botschafterin Veuve Noire, die auch unser Herzensprojekt "Olivia macht Schule" leitet – plus den 50. Geburtstag von Fabian Zahrt, unserem Koberer, Kult Kieztouren Guide und "Reeperbahn privat"-Star. Der erste flotte Dreier, auf den ich wirklich stolz bin! Die Olivia Jones Familie hat ja in den letzten 15 Jahren einige erfolgreiche und engagierte Persönlichkeiten hervorgebracht, die Unterhaltung mit Haltung verbinden. Darauf bin ich eigentlich am meisten stolz.

Welche Erfolge konnten Sie mit Ihrem Herzensprojekt "Olivia macht Schule" bereits erzielen und welche nächsten Schritte sind geplant?

Für das Projekt besuchen Mitglieder der Olivia Jones Familie bundesweit Schulen, Kitas und Betriebe und geben Förderunterricht in Toleranz, Vielfalt und Respekt. Allen voran unsere Olivia Jones Familien-Botschafterin Veuve Noire. Wir haben inzwischen tolle Unterstützer. Ein grosser Förderer ist zum Beispiel Beiersdorf. Aber auch über unsere Kult Kieztouren erreichen wir viel. Die Nachfrage ist deutlich grösser als das Angebot. Deshalb wollen wir im nächsten Jahr unser Programm ausweiten, auch Themen wie Gewaltprävention und Deeskalation mit aufnehmen. Der Bedarf ist wirklich riesig. Wir bekommen Anfragen aus der ganzen Republik.

Sie sind seit 30 Jahren auf St. Pauli tätig, feiern jetzt 15 Jahre Olivia Jones Familie. Warum werden Sie dem Kiez weiterhin die Treue halten, auch wenn Sie längst weit darüber hinaus in der TV-Welt unterwegs sind?

St. Pauli ist meine Heimat, mein Nest für Paradiesvögel. Hier habe ich fliegen gelernt. Und auch nach all der Zeit ist es für mich immer noch das grösste Kompliment, wenn ich sehe, wie Gäste in unseren Bars, Clubs und Shows mal für einen Abend ihre Sorgen vergessen und Menschen zusammen feiern, die sich sonst im Leben wahrscheinlich nie begegnet wären. Ich schleiche mich sogar manchmal inkognito in meine Läden, um das zu erleben. St. Pauli ist und bleibt für mich auch nach drei Jahrzehnten immer noch der aufregendste Stadtteil der Welt.

Vor zehn Jahren begann Ihre "Dschungelcamp"-Laufbahn. Sie belegten damals hinter Joey Heindle einen starken zweiten Platz. Gefällt Ihnen die Show heute noch so gut wie damals oder fehlen Ihnen manchmal die ganz grossen Stars?

Nein, der Dschungel macht sich ja sowieso seine eigenen Stars. Es ist nach wie vor die grösste, weil reichweitenstärkste Bühne im deutschsprachigen Fernsehen. Ich bin immer noch ein genauso grosser Fan wie zur ersten Staffel. Und das nicht nur, weil ich ja mit Angela Finger-Erben "Die Stunde danach" auf RTL moderiere. Die Show hat für mich in all den Jahren echt nichts an Entertainment eingebüsst.

Dass man auch ohne einen bekannten Namen begeistern kann, bewies zuletzt Djamila Rowe, die auch auf der Gästeliste Ihrer Party steht. Was trauen Sie der amtierenden "Dschungelkönigin" in Zukunft zu?

Djamila hat uns im Dschungel überrascht und sie wird uns sicherlich auch noch mehr überraschen. Sie hat das Herz am rechten Fleck und einen tollen Humor, mit genau der richtigen Portion Selbstironie – ein Mix, mit dem man es weit bringen kann.

Ein sehr grosser Name ist Helmut Berger, der 2013 in Ihrer Staffel mit dabei war. Wie haben Sie den kürzlich verstorbenen Schauspieler erlebt und wie werden Sie ihn in Erinnerung behalten?

Er war ein Meister der Selbstinszenierung, ein Kind im Manne, ein grosser Schelm, hochintelligent und er wusste genau, was er tut. So etwas gibt es nur noch selten und ich habe es immer sehr bedauert, dass er nach dem "Dschungelcamp" nicht häufiger im TV zu sehen war. Ich hätte es ihm gegönnt. Wenn es ihm gesundheitlich besser gegangen wäre, hätte er vermutlich noch weitere Realityshows aufgemischt. Das Genre war eigentlich wie für ihn gemacht. Dafür mischt er oben bestimmt jetzt ordentlich den Himmel auf. Schade, dass es da oben keine Smartphones und Instagram gibt. Ich wäre sein erster Follower.

Sie haben die Beerdigung einmal als "das grosse Finale" bezeichnet. Wie stellen Sie sich Ihr persönliches "Finale" vor, das hoffentlich noch in sehr weiter Ferne liegt?

Ein bisschen so, wie Steffen Hallaschka und ich es schon in unserer Doku-Serie "Sterben für Anfänger" geprobt haben. Ein bisschen was für die Tränendrüse und dann eine grosse, bunte Abschiedsparty. Bei der Planung orientiere ich mich an Jan Fedder und lasse sie mir nicht aus der Hand nehmen. Aber ich hoffe, dass ich noch 40 bis 50 Jahre Zeit für die detaillierte Planung habe.

Bleiben Sie im TV Olivia Jones für die Ewigkeit oder könnten Sie sich vorstellen, eines Tages als Oliver eine ganz andere Seite von Ihnen zu zeigen?

Es gibt keine andere Seite. Sich tiefer in die Seele blicken zu lassen als bei "Sterben für Anfänger" ist ja kaum möglich. Oliver ist ein bisschen schüchterner und Olivia halt die extrovertierte Seite meiner Persönlichkeit. Deshalb will ich mich ja auch als Olivia beisetzen lassen. Falls ich nicht doch als Plastinat ende. Mit mir hätten die Kolleg:innen wenigstens nicht so viel Arbeit. Ich bin ja schon jetzt so eine Art lebendes Plastinat (lacht).

Verwendete Quellen:

  • kult-kieztouren.de: Olivia Jones Familie

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