"Kiwis grosse Partynacht" wird vorerst abgesetzt. Bibi Fellner (Adele Neuhauser) und Moritz Eisner (Harald Krassnitzer) sitzen betrunken auf dem Sofa. Die Feier zum 60. Geburtstag des Kommissars, der hier in Wien bekanntlich Oberstleutnant heisst, tröpfelt allmählich zur Tür hinaus. Die letzten Gäste gehen. "Die Bibi" und "der Moritz" sind sich noch näher als sonst. Man könnte fast sagen: Sie kuscheln. Werden sie auch küssen?
Eine Beziehung der Superlative
So geht er los, dieser Wiener "Tatort", in dem sich alles um die Beziehung der beiden Ermittler zueinander drehen wird. Aber wollen wir
Ganz gut also, dass es nicht zum Kuss kommt. Der
Stilsicherer "Tatort"
Doch Moritz Eisner kann sich an nichts erinnern. Ungläubig und benommen taumelt der Kommissar durch diesen Fall, der das Ende seiner Karriere bedeuten könnte. Er tappt buchstäblich im Dunkeln: "Dein Verlust" ist ein von der Regisseurin Katharina Mückstein sehr stilsicher und stylish erzählter "Tatort", der vor allem in von Neonlicht durchschnittener Dunkelheit spielt. Die Ermittlungen führen in die Nachtclubszene, und selbst Eisners Wohnung sieht aus, als erhole sie sich mühsam von einer rauschhaften Nacht. Die Musik, die Kamera (von Karwan Marouf und Michael Schindegger) - alles spiegelt die Perspektive eines zutiefst verunsicherten Mannes, der in sich versinkt und nach Erinnerungen kramt. Das Auto, in dem die beiden durchs nächtliche Wien fahren, wird zum Zufluchtsort, wo Eisner mit Bibis Hilfe versucht, das ihm Erzählte mit dem von ihm Erlebten in Einklang zu bringen.
Weder Bibi Fellner noch Polizeichef Ernst Rauter (Hubert Kramar) glauben an Moritz Eisners Schuld, aber die Indizienlage scheint erdrückend und die Abteilung für interne Ermittlungen rückt immer näher. Es sieht nach einem perfide geplanten Rachefeldzug aus, also wendet das Ermittler-Paar sich Moritz Eisners alten Fällen zu und sucht nach Feinden.
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"Dein Verlust": Liebes-Film statt Krimi?
Es empfiehlt sich, "Dein Verlust" (Drehbuch: Thomas Christian Eichtinger und Samuel R. Schultschik) nicht als Krimi, sondern als Film über Bibi Fellner und Moritz Eisner zu betrachten. Wer diesem Berufs-"Liebes"-Paar auch dann gerne zuschaut, wenn es einfach nur flachsend am Imbiss steht, wird diesem "Tatort" seinen ziemlich abstrusen Kriminalfall verzeihen. Ein Fall, der sich vor allem für die beiden Ermittler interessiert sowie Adele Neuhauser und vor allem Harald Krassnitzer glänzen lässt. Die Logik bleibt dabei auf der Strecke, und über das Ende wollen wir höflich schweigen. Was in diesem Film mitreisst, das sind Bibi Fellners Sorge und Energie, das ist die Erschütterung Moritz Eisners, der von Angst, Verzweiflung und Panik überwältigt zu werden droht.
"Dein Verlust" ist ein Film über den (drohenden) Verlust eines geliebten Menschen und darüber, dass das nicht unbedingt romantische Liebe sein muss, um zu schmerzen. Und es ist ein melancholischer Film. Denn die Beziehung zwischen "der Bibi" und "dem Moritz" ist auch ein bisschen traurig: "Dein Verlust" zeigt, was auf dem Spiel steht - die beiden Kollegen haben sonst niemanden. Nur sich.
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