Die vier Oscar-Gewinner Robert de Niro, Michael Douglas, Morgan Freeman und Kevin Kline spielen erstmals im Film "Last Vegas" zusammen. Er startet am 14. November in deutschen Kinos. So viel Hollywood-Power auf einem Haufen: Kann das klappen oder bremsen sich die Stars gegenseitig aus?

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Billy (Michael Douglas), Paddy (Robert de Niro), Archie (Morgan Freeman) und Sam (Kevin Kline) sind Freunde seit Kindertagen. Doch mittlerweile haben sie die Altersgrenze von 65 locker überschritten und führen ein langweiliges Rentnerleben - ausser Billy. Der leitet noch immer eine grosse Firma, hat haufenweise Geld und eine junge Freundin Lisa (Brie Blair). Diese will Billy nun heiraten. Aber natürlich nicht, ohne vorher mit seinen alten Freunden in Las Vegas einen draufzumachen.

Die alte Gang trifft sich in der "Stadt der Sünden", doch Partystimmung kommt erst einmal nicht auf. Vor allem zwischen Billy und Paddy brodelt es. Dann aber lernen die alternden Partyhengste die bezaubernde Sängerin Diana (Oscargewinnerin Mary Steenburgen) kennen. Nach Startschwierigkeiten kommt die Junggesellenparty doch in Schwung.

Die vier Hauptcharaktere könnten unterschiedlicher kaum sein. Douglas ist ein alternder Playboy mit gebleachten Zähnen und solariumgebräunter Haut. Robert de Niro ist ein Griesgram, der ständig nörgelt. Morgan Freeman steht nach einem leichten Schlaganfall ständig unter der Kontrolle seines Sohnes und darf nach neun Uhr weder essen noch trinken. Und Kevin Kline ist ein frustrierter Ehemann, dem sogar seine Frau Kondome mit nach Las Vegas gibt – damit er endlich wieder Spass hat.

Die Oscar-Gewinner harmonieren

Ergo: Alle Hauptdarsteller sind herrlich überzeichnet. Jeder für sich genommen ist schon ein kleines Highlight. Zusammen aber funktionieren sie wie eine Maschine. Die grossen Momente des Films entstehen, wenn sie Witze-Ping-Pong spielen. Sie beleidigen sich, versuchen sich gegenseitig zu toppen. Trotz ihres gehobenen Alters sind sie in "Last Vegas" kleine Jungs geblieben.

Apropos kleine Jungs: Am Anfang des Films werden die vier Hauptdarsteller in einem Flashback von jungen Schauspielern dargestellt. Hier werden die Oscar-Gewinner selbstironisch auf die Schippe genommen. Besonders gelungen: der kleine Robert de Niro. In einem Fotoautomaten ahmt der Junge seine Gesten in "Der Pate"-Manier nach.

Natürlich bietet auch das Alter der Hauptdarsteller viel Spielraum für Witze. Als zum Beispiel Paddy seine Freunde wegen der Hochzeit anruft, sagt er bei einer Telefonkonferenz: "Ich habe euch etwas Wichtiges mitzuteilen." Die Reaktion seiner Freunde: "Herz oder Krebs? Prostata?"

Klamauk mit ernsthaften Momenten

Doch "Last Vegas" ist nicht nur Klamauk. Der Film kann auch ernsthaft erzählen – ohne kitschig zu werden. "Last Vegas" thematisiert vor allem Freundschaften und welche Auswirkungen es hat, Probleme totzuschweigen. Zwischen Paddy und Billy herrschen wegen einer Frau offenbar seit Jahrzehnten Spannungen. Die Freundschaft droht, daran zu zerbrechen.

Regisseur Jon Turteltaub ("Cool Runnings", "Duell der Magier") schafft es, diesen Konflikt ständig im Hintergrund brodeln zu lassen. Immer wieder geraten Paddy und Billy aneinander, die anderen Freunde müssen vermitteln. Das Ganze gipfelt in einer Dreiecksbeziehung zwischen Billy, Paddy und der Sängerin Diana. Bis kurz vor Schluss lässt Turteltaub den Zuschauer im Unklaren, wie sich dieser Konflikt auflöst.

Fazit

"Last Vegas" ist eine amüsante Hollywood-Komödie mit überzeugenden Altstars. Douglas, de Niro, Freeman und Kline werfen sich ständig die Bälle zu. Keiner der Akteure sticht den anderen aus, sie harmonieren auf der Leinwand. Wer ins Kino geht, den erwartet eine Art "Hangover" für Senioren - nur ohne die ausufernden Saufgelage.

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