Er war der heimliche Star im "Tatort" von Langeoog: Leonard Carow. Als hochgradig verwirrter Teenager unter Mordverdacht liess er sogar Wotan Wilke Möhring und Nina Kunzendorf so alt aussehen wie sie im Vergleich zu ihm sind. Wer aber ist der 19-Jährige, der sogar schon in einem Oscar-nominierten Drama von Steven Spielberg mitspielte?
"Die Bandbreite seines Spiels hat Eindruck hinterlassen. [...] Die emotionale Kraft und Leichtigkeit in der Umsetzung kann man nur bewundern." Derart überschwänglich begründete die Jury des Deutschen Fernsehpreises ihre Entscheidung, Leonard Carow in diesem Jahr mit dem Förderpreis auszuzeichnen. Und auch wenn der Preis für zwei andere Rollen verliehen wurde - schaut man sich seine Leistung in "Tatort: Mord auf Langeoog" an, muss man zugeben: Hier lag eine Jury tatsächlich einmal richtig.
Ob jugendlich-aufsässig, kindlich-verschüchtert oder irre-verzweifelt: Auch im Langeoog-Krimi zeigt Carow als verliebter Teenager Florian Meinders, der nackt und blutverschmiert sowie ohne Erinnerung neben einer Leiche gefunden wird, eine beeindruckende Leistung. Kein Wunder, dass die "Tatort"-Macher ihn nicht zum ersten Mal engagierten.
Stammgast im "Tatort"
Neben dem aktuellen Fall stand der 19-Jährige aus Potsdam schon vier weitere Male für den ARD-Krimi vor der Kamera. Einen seiner ersten Fernsehauftritt hatte er 2004 im Ludwigshafen-"Tatort" mit Ulrike Folkerts als Lena Odenthal. Darin spielte er an der Seite seiner beiden echten Schwestern Isabel und Amber Bongard, die ebenfalls Schauspielerinnen sind, die drei Kinder einer Familie.
Es folgten Auftritte im Frankfurt-"Tatort" (2007) und in der Berliner Ausgabe des Krimis als jugendlicher Drogendealer - der noch eine Spur wahnsinniger daherkommt als Florian im Langeoog-"Tatort". Für diese Rolle in "Dinge, die noch zu tun sind" (2012) wurde er auch mit dem Fernsehpreis ausgezeichnet. Und bereits am 8. Dezember gibt es ein Wiedersehen mit Carow: im Wiesbaden-"Tatort" mit Ulrich Tukur.
Auch schon mit Steven Spielberg gedreht
Wer jetzt denkt, "nicht schlecht für einen 19-Jährigen" - es kommt noch besser. Als
Die Vermutung, man könnte in der Zukunft noch einiges mehr von Leonard Carow hören, liegt also nahe. Vielleicht sogar auf einem anderen Gebiet: Quasi nebenbei schreibt er auch noch Filmmusik. Bislang nur im Rahmen eines Schulprojekts; aber mit irgendwas muss man ja anfangen.
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.