Gewinnt die show-erfahrene Artistin, der athletisch-strubbelige "Ninja Warrior" oder der geschmeidige Musiker? Am Schluss schlug vollendete Eleganz jungenhaften Charme. Im laut Jury-Meinung "besten Finale aller Zeiten" gewinnt Lili Paul-Roncalli "Let's Dance" vor Moritz Hans und Luca Hänni.

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"Du hast das Köln-Ossendorfer Echtholz-Imitat zu deiner Manege gemacht", fasste Moderator Daniel Hartwich Lili Paul-Roncallis Triumph zusammen. Und tatsächlich brachte nach Meinung des Fernsehpublikums niemand anderes das Tanzparkett so zum Brennen wie "Chili Lili" (Jorge González).

Mit konstant hoher Leistung tanzte sie sich in der Ausgabe 2020 an der Seite von "Let's Dance"-Urgestein Massimo Sinató zum Sieg und ist seit 2016, dem Jahr, in dem die heutige Moderatorin Victoria Swarovski den Titel holte, nach Gil Ofarim, Ingolf Lück und Pascal Hens zudem der erste weibliche "Dancing Star". Für Sinató, der seit 2010 bei "Let's Dance" tanzt, war es bereits die sechste Finalteilnahme und der zweite Sieg. Gleich seine erste Staffel gewann er mit Sophia Thomalla.

"Let's Dance"-Finale: "Sieger der Herzen" hat Nerven wie Kletterseile

Während die begnadete Siegerin mit süsser Bescheidenheit und Fleiss überzeugte, punkteten ihre Final-Konkurrenten Moritz Hans und Luca Hänni - Teile des Netzpublikums sahen sie als "Sieger der Herzen" - mit jungenhaftem Charme, emotionalen Achterbahnen und Lässigkeit. Der höhen-erprobte "Underdog" Hans ("Manche Bewegungen muss ich mir wie einen Rest Zahnpasta rausdrücken") legte im Finale Nerven wie Kletterseile an den Tag und brillierte mit seiner "russischen Peitsche" Renata Lusin in Rumba, Charleston und einem "Die Schöne und das Biest"-Freestyle.

Dagegen litt der deutlich nervöse Hänni in der Salsa laut Joachim Llambi an "Ladehemmung" und leistete sich zum Entsetzen des Oberjurors auch noch Fehler im Quickstep.

Die Folge: Platz 3 und schwindende Hoffnung auf eine öffentliche Liebeserklärung. Womöglich bleibt es trotz gewaltiger Chemie mit Tanzpartnerin Christina Luft (Netzkonsens: "Ihr seid so süss - küsst euch endlich!") bei einem "Leider-nur-Tanzpaar".

"Teletubby" Jorge fällt spektakulär aus dem Rahmen

Das packende und laut Jury qualitativ "beste Finale aller Zeiten" setzte den Schlusspunkt unter eine ganz besondere Staffel, die zeitgleich mit der Coronakrise startete. Ohne Saal-Publikum und mit massiven Einschränkungen in der Produktion "war sie uns Freude und Verpflichtung zugleich", so das Fazit von Daniel Hartwich und vielen Kandidaten, mit denen es ein Wiedersehen gab.

Ihre Lieblingstänze haben beliebte und andere Tanzneulinge wie Ailton, Sabrina Setlur, Überraschungs-Tanzdarling Martin Klempnow, Bald-Ehefrau vom Wendler, Laura Müller, bis hin zu Glamour-Model Loiza Lamers präsentiert. Bei Ilka Bessin verhinderten Knieschmerzen den finalen Auftritt - die schlagfertige Konstante der Staffel hielt sich am Schluss zurück.

Kaum ein Auge trocken liess die Rumba von Motsi Mabuse und Ehemann Evgenij Voznyuk zu Pietro Lombardis live performten Song "Kämpferherz". Doch auch im Finale sorgte Jorge González mit seinem Outfit wieder dafür, dass es nicht zu sentimental wurde - einer Teletubby-ähnlichen Kopfkonstruktion, die im wahrsten Sinne des Wortes aus dem Rahmen fiel.

Und so war der Abschied von einer weiteren Auflage der Tanz- und Transformationsshow schmerzlich. Auch für Vize-Dancing-Star Moritz Hans, der nun eine Zweitkarriere als Turniertänzer ins Auge fasst: "Ich hätte nie gedacht, dass mir diese glänzende, kitschige und schöne neue Tanzwelt so gefallen würde."  © 1&1 Mail & Media/teleschau

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