Wesentliche Erkenntnisse aus der zweiten Ausgabe der neuen ProSieben-Show "Lucky Stars – alles auf die Fünf!": Andre Agassi war noch nicht auf dem Mond, Comedian Markus Krebs schafft es in drei Minuten nicht ein einziges Mal, Michael Mittermeier zum Lachen zu bringen, 25-Jährige kennen Monica Lewinsky nicht und Angela Merkel kippte einmal nach einer Abiturfeier und ausreichend Kirsch-Whiskey hackedicht vom Boot. Das ist jetzt nicht unbedingt viel, aber auch nicht nichts.
Wer in unseren Breiten eine neue TV-Abendshow ins Hauptabendprogramm schieben will, muss sich im Vorfeld total viele Gedanken machen. Allein die Frage nach der Zahl der Kandidaten, also der Protagonisten aus dem gemeinen Volk, muss da schon mal in mindestens drölfzig Meetings geklärt werden. Ob man im Format mit natürlich extrem innovativem Anspruch zunächst einmal nur spannende Quizfragen stellt oder bereits in der Anfangsphase ein wildvergnügtes bis hochspektakuläres Spiel implementiert, das die Welt praktisch noch nicht gesehen hat (irgendwas Arges mit Dominosteinen oder Medizinbällen zum Beispiel) – klar, muss ebenso durchdiskutiert werden. Buzzern, Hand heben oder einfach blöd rausbrüllen? Es ist hochkomplex, das Baukastensystem.
Vor dieser Anstrengung kommt es den Formatmachern schon durchaus gelegen, dass sich die Frage nach den Promis nicht wirklich stellt. Eigentlich ist es ein Segen. Einfach mal ein paar davon aus diesem Pool an rund 50 Leuten ziehen. Ah, wen haben wir denn da, die Janine Kunze, den Bülent Ceylan und den Michael Mittermeier? Toll. Und genau: Unsere Show heisst "Lucky Stars – Alles auf die Fünf!". Hammer, der Name! Vielleicht nicht ganz so abgefahren wie damals "Vier gegen Willi" oder "Der goldene Schuss", dennoch: Hammer, der Name!
Andre Agassi war nicht auf dem Mond
Es war Niklas Link, Kameramann, Cutter und Content Creator, der in der zweiten Ausgabe von "Lucky Stars – Alles auf die Fünf" ran durfte und neben den bereits genannten Comedians noch die Komiker Martin Klempnow und Simon Gosejohann für sich Fragen beantworten und spielen liess. Für jede Quiz-Runde regnet es, sofern der Promi nicht völlig versagt, Geld, das der Kandidat noch einmal setzen und in der folgenden Challenge verdoppeln kann. "Ich hab mich intensiv mit den Lebensläufen der Fünf auseinandergesetzt", liess uns Niklas wissen, der für die fünf Spielkategorien jeweils die seiner Ansicht nach geeignetsten Promis ins Rennen schicken musste.
In der ersten Runde liess er mal Janine Kunze zum Thema "Unendliche Weiten" an den Start gehen. Für die Challenge, so viel verriet Moderator Christian Düren vorab, waren Ballgefühl und Gleichgewichtssinn gefragt. "Bei Ballgefühl? Hey Niklas, echt jetzt?", zeigte sich Kunze über ihren kurzfristigen Job erstaunt. Dass weder Andre Agassi noch Alec Baldwin damals 1969 auf dem Mond und in dieser Liste falsch waren, wusste sie, allerdings traute sie diesen netten Trip auch Buzz Aldrin, der als zweiter Mensch einen Fuss auf den Mond setzte, nicht zu. Kunze erspielte 7.000 Euro für den Kandidaten. Auch im wahrsten Sinne des Wortes. Denn auf der Tischtennisplatte machte sie eine ganz gute Figur.
Mittermaier darf über Krebs nicht lachen
Michael Mittermeier, der in der Kategorie "Kannste Kanzler?" vom jungen Stuttgarter installiert wurde, wusste gar nicht, dass Angela Merkel als 18-Jährige nach einer Abiturfeier einmal hackedicht von einem Boot fiel. Ihr grosses Problem einst: der Kirsch-Whiskey! Sattelfest erwies sich der Komiker hingegen, als es um die korrekte Chronologie der Affären und Skandale rund um Uwe Barschel, Monica Lewinsky, Karl-Theodor zu Guttenberg, NSA und Wirecard ging. "Die 'Lewinsky-Affäre' sagt mir gar nichts", gestand der 25-Jährige Niklas danach, was Mittemeier nicht begreifen konnte. "Dir sagt die 'Lewinsky-Affäre' nichts???", war er regelrecht entsetzt. In seiner Star-Challenge durfte der Komiker dann ganze drei Minuten nicht lachen, während er von Überraschungsgast Markus Krebs mit Verve bespasst wurde. Wo da die Herausforderung sei, werden sich viele gefragt haben. Drei Minuten bei Florian Silbereisen nicht weinen dürfen: Das ist Brutalität!
Der Tiefpunkt kam in der Mitte
Martin Klempnow musste danach primär Fragen zum Thema Sport beantworten und Simon Gosejohann sich im Genre "Neue Medien" behaupten. Gosejohanns "Star Challenge", wie es bei "Lucky Stars" so schön heisst: Er musste innerhalb von zwei Minuten ein mit 88 Dezibel klingelndes Handy mit Klopapier einwickeln, um es danach nur mehr mit maximal 40 Dezibel läuten zu lassen. Niklas setzte die in dieser Runde erspielten 4.000 Euro zur Gänze auf Gosejohann, dessen Qualitäten in der Disziplin "Handy-mit-Klopapier-einwickeln" jetzt nicht extrem ausgeprägt waren. Die Show war längst an ihrem Tiefpunkt angelangt. Gosejohann gab vor, fassungslos zu sein. "Ich war zu nervös. Oder keine Ahnung", liess er Niklas wissen.
Bülent Ceylan versagt völlig
Dass Bülent Ceylan mit Zahlen umzugehen weiss, belegte er in seinen fünf Runden der Kategorie "Zahlen, bitte!", die dem Kandidaten 8.000 weitere Euros bescherten. Nicht ganz so beeindruckend: Ceylans Ballgefühl. In seiner Challenge hätte er Bälle aus einer nicht wirklich heftigen Distanz in unterschiedlich grosse Löcher werfen sollen, was ihm bei 15 Versuchen exakt kein einziges Mal gelang. "Ich bin voll fertig. Dachte, ich könne das besser", so der 46-Jährige nach der Pleite. Der Kandidat konnte es ebenso kaum glauben und musste es nun ausser Konkurrenz kurz selbst probieren. Zack, Volltreffer! Ceylan versank nun endgültig im Boden.
Janine Kunze in der falschen Challenge
Der junge Mann aus Stuttgart stand unmittelbar vor dem Finale bei satten 40.000 Euro. Geld, das er in der letzten Runde in fünf "Lucky Shots" der Promis setzen musste und damit jeweils verdoppeln oder verlieren konnte. Im "Lucky Shot"-Spiel "Schlagen", in dem Mittermeier einen Nagel mit einem einzigen Hammerschlag versenken musste, setzte der Kandidat nur 1.000 der 40.000 Euro. Er sei hier völlig untalentiert, offenbarte Mittermeier, der zwei Minuten später den Nagel auch tatsächlich nicht einmal traf. Dass Janine Kunze von Niklas für einen ordinären Münzwurf und nicht für das Auswendiglernen eines kurzen Textes bemüht wurde, konnte die Blonde nicht nachvollziehen. "Warum hast du mich nicht den Text lernen lassen? Ich bin Schauspielerin", warf sie dem Kandidaten hin. Die Münze, die nach ihrem Wurf auf einem Tisch hätte liegen bleiben sollen, wollte nicht so wirklich.
76.000 Eier für ein hartes Stück Abend
Nachdem Martin Klempnow Ballgefühl bewies und das Leder gekonnt über ein Volleyball-Netz ins Fussballtor geschossen hatte, musste sich nun Bülent Ceylan dem Text widmen, den es in einer Minute auswendig zu lernen galt. Vor dem letzten Satz geriet er ins Stottern, doch letztlich machte er seine Sache gut und verhalf damit Niklas zu weiteren 17.000 Euro. Am Ende eines langen uns zwischenzeitlich sehr eintönigen Abends musste Simon Gosejohann noch mit gelben Dominosteinen eine Verbindung zwischen zwei roten Dominosteinen schaffen und danach alle Steine umkippen lassen. Das gelang dem grossen Blonden, der sein Klopapier-Trauma überwinden hatte können. Auch das Gross der Zuseher, die bis dahin ausgehalten hatten, war nun wohl durchaus froh, an diesem Abend, der trotz zahlreicher Comedians erstaunlich humorbefreit ablief, endlich umkippen zu können. Niklas durfte sich per saldo über 76.000 Euro freuen.
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