Richard Lugner muss sich in der zweiten Folge seines Reality-Ausflugs nach Mallorca wegen der Streitigkeiten zweier Mitglieder seiner Entourage Sorgen um seinen Blutdruck machen – und darf sich ausserdem mit einer allzu eifrigen Dame und ihrem Berufsverständnis herumplagen.

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Es ist eine von diesen Feiern, bei denen man froh ist, gar nicht erst eingeladen zu sein: Richard Lugner macht zu seinem 85. Geburtstag Urlaub auf dem Ballermann und wird dabei von einem Katastrophentrupp begleitet, der aus diversen Ex-Gespielinnen, einem grummeligen Anhängsel und einer Stripperin besteht. Was überall sonst auf der Welt eine Strafe wäre, ist bei ATV Reality-Fernsehen.

Die Stripperin nennt sich Wendy Night und macht sich in der zweiten Folge des Geburtstagsalbtraums eifrig daran, die Welt mit ihren Fähigkeiten zu beglücken. Beziehungsweise: Sie versucht es, stösst aber jedes Mal auf heftigen Widerstand.

Erstmal klettert sie am Strand auf ein paar Felsen und zieht dort ihre Show ab – bis die Bademeister aufgebracht winken, sie möge sich doch bitte wieder anziehen. Sie rennt den Burschen entgegen, um sich zu entschuldigen, aber die bleiben nicht mal stehen, um ihr zuzuhören. David Hasselhoff wäre kaum derart unlocker gewesen.

Der nächste Anlauf startet in einem Club – aber auch dort setzen die Regeln ihrer Entblätterung ein jähes Ende. Da hat man schon ein Talent und darf es nicht zeigen! Genauso muss sich Anna Netrebko fühlen, wenn sie bei Bahnfahrten im Ruhebereich sitzen muss.

Gesundheitsgefährdender Streit

Derweil entflammen Streitigkeiten zwischen Daniela Ried, die sich einst bei der TV-Show "Mörtel sucht das Glück" an den Hals des Baumeisters warf, und "Kater" Ulrich Wüllenweber, dem Ehemann von Lugners Ex-Freundin "Katze". Worum geht's? In Kurzfassung: Sie sollten einfach nicht unter Leute gehen.

Länger erläutert wird der Zoff der beiden auch nicht besser: Daniela ist schnell eingeschnappt, Ulrich schiesst bissige Kommentare in die Gegend, Daniela weint, Ulrich ist genervt, Daniela schubst Ulrichs Frau beim Essenholen beiseite, Ulrich wirft den Fehdehandschuh. Einer von beiden muss weg, heisst es immer wieder, und vor allem Ulrich gibt sich unversöhnlich. Auf die schönste Lösung kommt leider niemand: Es könnten ja einfach beide weg.

Die Streitigkeiten strapazieren vor allem das Gemüt des Geburtstagskindes. "Sei friedlich", plärrt Lugner Daniela wieder und wieder an, woraufhin sie betont, dass sie ja eh friedlich sei.

Seine Stimme klingt bald derart angeschlagen, dass man sich Sorgen machen darf, ob Mörtel den anstehenden Geburtstag überhaupt noch erleben darf.

Hier macht nur einer Show!

Zum Glück wird der Mann, der beinahe Bundespräsident von Österreich geworden wäre, wenn nicht alle anderen mehr Stimmen bekommen hätten, durch etwas Publicity wieder versöhnlicher gestimmt. Einmal mehr flaniert er durchs feierwütige Volk und gibt sich für zahlreiche Selfies her – egal, ob die angetrunkenen Passanten ihn erkennen oder nicht.

Schwungvoll treibt es Lugner ins Lokal "Oberbayern", wo er spontan seinen ersten und einzigen Single-Hit zum Besten geben darf: "I bin der Lugner" kam 2010 immerhin auf Platz 29 der österreichischen Charts. Mühsam hangelt er sich durch den Text, ein paar alkoholisierte Gäste schunkeln mit. Wahrscheinlich überlegen sie, ob sie nächstes Mal lieber in Reykjavik Urlaub machen.

Obwohl Madame Night im Lokal noch an Mörtels Seite tanzen darf, sinkt ihr Beliebtheitsgrad wenig später schon rapide. "Mir reicht's jetzt langsam", wettert Lugner über das ständige Aufmerksamkeitsheischen der Dame, die ihrem Körper immer noch frische Luft spendieren will – diesmal bei einem Bootsausflug, wo sie sich flugs zu einer Fotogelegenheit dazustellt.

"Der Lugner ist keine Striptease-Show", seufzt er noch. Leider fragt niemand nach, was es denn sonst sei.

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