Joko und Klaas nutzten ihre erspielten 15 Sendeminuten von ProSieben, um Opfern sexueller Belästigung das Wort zu überlassen.

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Die Moderatoren Joko Winterscheidt und Klaas Heufer-Umlauf haben ihre erspielte Primetime-Sendezeit am Mittwoch (13. Mai) anderen überlassen. Moderiert von Autorin Sophie Passmann wurde bei "Joko und Klaas live" die "Sonderausstellung Männerwelten" gezeigt.

Wie Heufer-Umlauf vor der Sendung via Twitter angekündigt hatte, waren diese 15 Minuten nichts für schwache Nerven. Denn gezeigt wurde die schockierende Realität von Frauen, die Opfer von sexueller Belästigung, Cyber-Mobbing, sexualisierter Gewalt oder Missbrauch wurden.

Die erste Protagonistin, Moderatorin und Schauspielerin Palina Rojinski, zeigte sogenannte "Dick Pics". Also Bilder von Penissen, die ihr und anderen Frauen von Männern über Social Media geschickt wurden. Dabei sei es völlig egal, was sie posten würde, selbst ein Bild von Turnschuhen würde Männer dazu veranlassen, ihr diese Bilder "ungefragt zur Verfügung" zu stellen, so Rojinski. Es würde auch nicht nur Frauen treffen, die in der Öffentlichkeit stehen würden.

Von 100 Kommentaren sind 16 sexistisch

Als nächstes lasen unter anderem die Moderatorinnen Jeannine Michaelsen, Visa Vie und die Influencerin Stefanie Giesinger sexistische Kommentare vor, die sie in den sozialen Medien ertragen mussten. Und Passmann ergänzte im Anschluss: "Unter den Videos von weiblichen Influencerinnen sind im Schnitt 16 von 100 Kommentaren sexistisch. Bei männlichen Influencern null."

Danach waren Moderatorin Collien Ulmen-Fernandes und Journalistin und Autorin Katrin Bauerfeind an der Reihe. Sie präsentierten Chat-Verläufe, die die Instagram-Seite "Antiflirting 2" zusammengetragen hat - voll mit sexuellen Belästigungen und hässlichen Beleidigungen. Im nächsten "Ausstellungsraum" berichteten Frauen von ihren Erfahrungen mit sexueller Gewalt. Zum Schluss kamen Vergewaltigungsopfer zu Wort. Sie beschrieben, was sie zum Zeitpunkt der Tat trugen.

Bei Twitter werden sie für JKlive gefeiert

Auf Twitter bekommt das Gespann für die Aktion breiten Zuspruch. "Puh. Das war grossartig, erschütternd und wichtig zugleich", schreibt zum Beispiel Autor Tommi Schmitt. Ein anderer User twittert: "Das war hart. Aber verdammt nötig. Vielleicht die wichtigsten 15 Minuten des Jahres."

Und auch der Sender ProSieben, der sich in der Show "Joko & Klaas gegen ProSieben" dem Moderatoren-Team geschlagen geben musste und ihnen 15 Minuten zu ihrer Verfügung einräumte, scheint von der Aktion begeistert zu sein: "Danke an die mutigen Frauen bei 'Joko und Klaas live'. Danke." (rto/stk/spot)

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