Die Promis ermorden sich wieder gegenseitig: Schlagersängerin Marie Reim wollte in der 3. Staffel von "Die Verräter" unbedingt Verräterin werden. Ob das geklappt hat?

Ein Interview

16 Stars und Sternchen ziehen in ein abgelegenes Schloss, hausen mehrere Tage unter einem Dach, erspielen Geld und bringen sich gegenseitig um. Was wie eine perfide Adaption von "Die Tribute von Panem" klingt, geht bereits in die dritte Runde und nennt sich "Die Verräter".

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Wirklich umgebracht wird hier natürlich niemand, alles nur ein Spiel. Die erste Folge läuft am Dienstag, 29. April, um 20:15 Uhr auf RTL ab 0 Uhr sind die erste und die zweite Folge bereits online verfügbar.

Auch Schlagersängerin Marie Reim ist dem Ruf von Moderatorin Sonja Zietlow in das abgelegene Schloss in Frankreich gefolgt. Im Interview mit unserer Redaktion verrät sie, wie es ist, wenn man niemandem trauen kann und ob sie das Spiel eigentlich gerne mit ihren berühmten Eltern Michelle und Matthias Reim gespielt hätte.

Obacht, Spoiler! Wenn Sie nicht wissen wollen, was in der ersten Folge von "Die Verräter" passiert, sollten Sie ab hier nicht mehr weiterlesen!

Frau Reim, in der ersten Folge haben Sie alle für eine Verräterin gehalten. Warum?

Marie Reim: Laut Sandy Mölling ist es meine naive Art gewesen. Wer nur einen Drei-Minuten-Auftritt von mir gesehen hat, den ich durchziehe und bei dem ich performe, kann mich bestimmt schwer einschätzen. Ich bin natürlich auch jung, ein Frischling. Deswegen könnte man meine liebevolle, gutgläubige und leicht naive Art als Masche sehen. Aber wie sich herausgestellt hat, bin das einfach nur ich.

Halten andere Sie oft für naiv?

Ja, ich muss aber auch ehrlich zugeben, dass das auch ein bisschen wahr ist (lacht). Das ist aber auch okay, denn nur weil man schlechte Sachen erlebt hat, muss man sein Herz ja nicht verschliessen.

Dann hat Sandy Mölling Sie also richtig eingeschätzt?

Auf jeden Fall. Ich wollte ja unbedingt eine Verräterin werden. Hat aber leider nicht funktioniert, mein Plan ist nicht aufgegangen.

Sie sind eine Loyale geworden. Wie gut sind sie damit zurechtgekommen?

Furchtbar, es war sehr schwer für mich. Aber ganz egal, was du dir vornimmst, welche Taktik du spielen willst, das funktioniert vor Ort gar nicht mehr. Ich habe mir vorher so viele Gedanken gemacht, aber nichts machte mehr Sinn. Man kann eigentlich nur unvorbereitet kommen.

Wie ist es, wenn man niemandem trauen kann?

Furchtbar. Es ist ein sehr, sehr furchtbares Gefühl, nicht zu wissen, wem du trauen darfst und wem nicht. Martina Voss-Tecklenburg hatte ja auch was gegen mich, sie ist so auf mich losgegangen. Privat ist sie 'ne ganz süsse Maus, wir haben uns ganz toll verstanden. Aber in dem Spiel war sie echt hart und ich bin so ein Sensibelchen damit konnte ich nicht umgehen.

Haben Sie privat schon mal jemanden verraten?

Nee, eher andersrum. Deswegen wäre ich ja gerne Verräterin gewesen (lacht). Um das mal umzudrehen, ohne Konsequenzen.

Wie wäre es für Sie gewesen, wenn Ihre Eltern Michelle und Matthias Reim dabei gewesen wären?

(lacht) Dann hätte das Spiel noch mehr Spass gemacht! Das wäre witzig geworden: Mein Papa kann sowieso nicht lügen. Und meiner Mama hätte ich das auch angesehen. Aber ich glaube, die hätten es mir nicht angesehen, wenn ich Verräterin gewesen wäre.

Vielleicht in der nächsten Staffel?

Ich glaube nicht, dass die das machen. Aber viel Glück beim Anfragen (lacht).

Sie haben immer wieder gesagt, Sie wollen nicht nur als "die Tochter von" gesehen werden. Warum können Sie bei "Die Verräter" ein anderes Bild von sich zeigen?

Ehrlicherweise habe ich diese Aussage nie getroffen. Ich hatte noch nie vor, das Bild umzudrehen und zu sagen, dass ich nicht als die Tochter meiner Eltern gesehen werden möchte. Ich bin sehr stolz, dass sie meine Eltern sind. Ich habe ein bisschen Zeit gebraucht, bis andere mich auch ohne sie wahrgenommen haben. Aber ich freue mich immer, wenn jemand zu mir sagt, du klingst wie deine Mama oder du siehst so aus wie diese bombastisch tolle Frau. Sie und mein Vater sind super erfolgreich und ich bin einfach stolz, dass ich sie als Eltern bezeichnen darf. Das ist total cool. Ich meine, wer kann das schon?

Noch einmal zurück zum Spiel: Wen von Ihren Mitspielern hatten Sie im Verdacht, Verräterin oder Verräter zu sein?

Ich habe jeden verdächtigt, nur Motsi Mabuse nicht. Die war so toll! Motsi finde ich eh ganz toll, sie hat was ganz Warmes, was ganz Weiches. Und ist trotzdem so temperamentvoll. Und wie sie sich bewegt und wie sie spricht einfach eine ganz, ganz tolle Frau.

Wie haben die Verräter ihren Job gemacht?

Grandios. Bei Mirja du Mont war ich mir ziemlich sicher, dass sie eine Verräterin ist egal, wie sehr sie versucht hat, mir schöne Augen zu machen. Ich wusste, sie spielt ein falsches Spiel. Bei den anderen habe ich es erst später gecheckt.

Wenn alle am runden Tisch sitzen und die Verräter bestimmt werden wie ist der Moment, wenn die Augenbinden abgenommen werden?

Furchtbar. Wirklich, wirklich stressig. Irgendwann musste ich lachen, weil ich in ernsten Situationen einfach lachen muss. Ich habe als Einzige losgelacht, und das wurde mir natürlich direkt übel genommen. Alle sagten: "Bei der ist irgendwas faul."

Gab es einen Mitspieler, vor dem Sie Angst hatten?

Der Llambi ist mir auf den Sack gegangen (lacht). Ich finde ihn total witzig, aber er hat am Anfang bei allen Aktionen kein Teamwork gezeigt, war sehr eigensinnig, sehr stur und sehr unkooperativ. Aber irgendwie war das dann so auffällig, dass ich mir dachte, er kann kein Verräter sein. Privat ist er ein total cooler Typ, ein sehr witziger Mensch.

Im ersten Spiel haben Sie beide sich ein Schutzschild geholt …

Ja, der Unterschied war aber, dass ich erst mitgeholfen habe. Ich habe immer gesagt, dass ich bei allem mitmache, wo ich mir die Hände dreckig machen muss. Wenn es um Logik ging, habe ich mich eher rausgehalten. Aber dann hiess es nach dem ersten Spiel: "Marie hat sich das Schutzschild geschnappt so eine Hexe" (lacht). Das hat mich getroffen. Aber am Ende ging es ums Überleben. Erst mithelfen und dann an sich denken, das finde ich gut.

Wird in den Folgen alles so gezeigt, wie Sie es auch vor Ort erlebt haben?

Vor Ort ist es schon anders. Wenn man es sich hinterher anschaut und sieht, wer Verräter ist und wer Loyaler, dann macht alles total Sinn und man denkt sich: "Natürlich ist die loyal, das siehst du doch, das sieht doch jeder." Auch die Verräter verhalten sich teilweise extrem auffällig. Aber vor Ort nimmt man das nicht wahr. Das Schlechteste, was passieren konnte, war, dass Timon Krause direkt als Erster rausgeflogen ist. Er lag mit jeder seiner verdammten Vermutungen richtig. Klar haben die den dann als erstes ausgeschaltet, die bösen Mörder (lacht).

Was kommt nun als Nächstes bei Ihnen? Dschungelcamp? "Sommerhaus der Stars"?

Da kann man mir gerne eine Million Euro bieten: Ich würde niemals in meinem Leben ins Dschungelcamp gehen! Ich weine schon, wenn ich nachts eine Mücke höre und verstecke mich unter der Decke. Ich mache grundsätzlich kein Trash- und auch sonst kein Reality-TV, das ist nicht so mein Ding. Ich habe gern ein Privatleben und meinen Seelenfrieden. Am Ende geht es um meine Musik und um mich als Marke, da brauche ich mich nicht beim Schlafen filmen lassen oder wie ich mich morgens im Bad fertig mache. Das geht die Leute wirklich nichts an.

Über die Gesprächspartnerin

  • Marie Reim ist die Tochter der Schlagersänger Michelle und Matthias Reim. Sie wurde im Jahr 2000 in Köln geboren und arbeitet ebenfalls als Schlagersängerin. Die 24-Jährige hat bereits mehrere Alben und Singles veröffentlicht. Mit "Naiv" nahm sie 2024 am Vorentscheid zum Eurovision Song Contest teil und landete auf dem 6. Platz.