Folgt auf den TV-Streit des Jahres die grosse Versöhnung? Marietta Slomka und Sigmar Gabriel, die beiden Protagonisten des hitzigen Wortgefechts im "heute-journal", melden sich zu Wort - und versuchen auf professionelle Art und Weise die Wogen zu glätten.

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Nachrichtensprecherin Marietta Slomka verzichtet auf eine Entschuldigung von SPD-Chef Sigmar Gabriel. Das sei genauso wenig notwendig, wie sich Journalisten für kritische Fragen entschuldigen müssen, sagte Slomka der "Bild"-Zeitung. In Zeiten einer grossen Koalition sei es besonders wichtig, "dass Kritiker, Abweichler und Minderheitsmeinungen zumindest über die Medien noch Gehör finden", sagte die Journalistin.

Nach dem hitzigen TV-Duell zeigte sich Sigmar Gabriel ebenfalls versöhnlich. In einem vorab aufgezeichneten Interview für das RTL-Magazin "sonntags.live" sagte Gabriel, er sei keinesfalls sauer auf die Moderatorin: "Man muss doch auch mal Emotionen zeigen", betonte Gabriel und fügte hinzu: "Ich finde das alles nicht dramatisch. Man darf sich auch mal streiten. Das ist nix Schlimmes."

Millionen verfolgen TV-Streit Marietta Slomka gegen Sigmar Gabriel

Auf Anfrage unseres Portals hatte Anne Reidt, Redaktionsleiterin des "heute-journals", zuvor betont, dass in einem politischen Interview durchaus auch einmal deutliche Worte fallen können: "Es ging hart zur Sache und um die Sache - den Mitgliederentscheid der Partei über die Koalitionsvereinbarung."

Über vier Millionen Zuschauer hatten am Donnerstagabend den TV-Streit zwischen Slomka und Gabriel live verfolgt. "Argumentativer Schlagabtausch und Verbalgefecht sind Instrumente des politischen Journalismus", sagte Reidt und fügte hinzu: "Den Vorwurf der Parteilichkeit wies die Moderatorin mit Recht zurück." Gabriel hatte der Moderatorin des "heute-journal" vorgeworfen, sie würde SPD-Interviewpartnern häufiger "das Wort im Munde umdrehen".

Zu dem hitzigen Wortgefecht war es nach einer Parteikonferenz in Hessen gekommen. Das ZDF schaltete Sigmar Gabriel live ins "heute-journal" zu Slomka. Der SPD-Chef war schnell und sichtlich genervt von den hartnäckigen Fragen der Moderatorin. Mitten im Gespräch entfuhr es dem Politiker: "Lassen Sie uns den Quatsch beenden!"

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