Vieles, das bei uns für Würgereiz und Gänsehaut sorgt, gilt in anderen Regionen der Welt als Delikatesse. Melanie Müller hat im Dschungelcamp schon bewiesen, dass sie, was Essen anbelangt, ein echtes "Viech" ist. Ohne mit der Wimper zu zucken, schluckte die schmerzfreie Blondine Augen, Penisse und Insekten herunter. Doch schlimmer geht immer: Wir haben noch weitere kulinarische "Anreize" auf Lager. Achtung: Die folgende Auflistung ist nichts für schwache Nerven, geschweige denn Mägen.

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Balut

Bei Balut handelt es sich um angebrütete Enten- oder Hühnereier, die gekocht und danach typischerweise mit Salz, Essig oder Sojasauce verzehrt werden. Es gibt sie sogar als Fertigkonserve. Das Gericht gilt hauptsächlich auf den Philippinen, aber auch in China und Vietnam als Delikatesse. Üblicherweise werden die Eier nach 17 bis 19 Bruttagen verwendet. Der Embryo wird samt Federn und Schnabel mitgegessen. Da kann einem glatt die Lust auf ein normales Frühstücksei vergehen.

Gammelrochen

Plattenkiemer reichern Harnstoff im Blut an, der zum Ausgleich des osmotischen Drucks des Meerwassers verwendet wird. Daher ist ihr Fleisch ohne Fermentation nicht zum Verzehr geeignet. Erst nach mindestens vier Wochen sind die abgelagerten Giftstoffe entwichen. Auf Island machen die Menschen aus der Not eine Tugend: "kæst skata" nennt sich die Spezialität aus verrottetem Rochen, die traditionell am Tag vor Heiligabend geschlemmt wird.

Smalahove

Wenn Ihnen ein Teller serviert wird, auf dem sich nichts als ein am Stück geräucherter Schafskopf befindet, so hat Sie nicht zwangsweise die Mafia auf dem Kieker. Zumindest nicht, wenn Sie sich in Norwegen aufhalten. Dort hat Smalahove eine lange Tradition und gilt als Festmahl. Besonders hohes Ansehen geniesst die Zunge. Im nord-norwegischen Voss wird sogar regelmässig eine Meisterschaft im Smalahove-Wettessen veranstaltet.

Casu Marzu

Überreif ist reichlich untertrieben, wenn von der sardischen Käsespezialität Casu Marzu die Rede ist. Der Schafskäse reift so lange, bis Fliegen ihre Eier darauf ablegen. Die Maden dringen in den Laib ein und wandeln ihn durch ihre Verdauung so um, dass er eine cremige Konsistenz bekommt und Flüssigkeit absondert. Lebensmittelrechtlich ist Casu Marzu, was auf Deutsch "verdorbener Käse" bedeutet, umstritten. Man muss ihn essen, solange die Maden noch leben, da sie andernfalls ein Gift absondern würden.

Doch auch lebendig stellen die Larven eine Herausforderung dar. Wenn sie gestört werden, können sie dem geneigten Gourmet sprichwörtlich an die Gurgel springen. Bis zu 15 Zentimeter können sich die Würmchen aus ihrer käsigen Behausung herauswuchten. Ausserdem sind sie teilweise gegen Magensäure resistent, was unter Umständen zu einer Myiasis führen kann. Die Maden befallen den Körper und nutzen diesen ähnlich wie zuvor den Käse als Wirt.

Boodog

Boodog ist ein mongolisches Nationalgericht, bei dem geschlachtete Murmeltiere oder Ziegen mit glühenden Steinen gefüllt und im eigenen Körper gegart werden. Die Haut mitsamt dem Fell wird zurückgeschlagen um die Innereien herausnehmen, und die heissen Steine einzufüllen. Danach wird die Haut wieder hochgeklappt und am Hals verschnürt. Das Fell wird schliesslich über dem offenen Feuer oder mit Hilfe eines Schweissbrenners versengt und abgeschabt. Damit im Inneren des Tieres kein Überdruck entsteht, der zu einer Explosion führen kann, empfiehlt es sich dringend, die Haut zu perforieren.

Lebendiges Froschsushi

Ein besonders grausamer kulinarischer Trend in Japan ist neuerdings das lebendige Froschsushi. Mit einem scharfen Messer wird das Tier regelrecht seziert und in einer Schüssel voll heisser Brühe und frischem Gemüse aufgetischt.

Sannakji

Auch in Korea wird bisweilen gerne Lebendiges gegessen. Sannakji sind kleine Tintenfische, die in Stücke geschnitten, aber noch lebendig auf dem Teller landen. Für gewöhnlich werden die zappelnden Tentakel mit Sesamöl und Sesamkörnern garniert. Beim Genuss von Sannakji ist Vorsicht geboten. Weil die einzelnen Stückchen noch aktiv sind, besteht die Gefahr, dass sie sich im Rachenraum festsaugen und so zum Erstickungstod führen. Man könnte auch von ausgleichender Gerechtigkeit sprechen.

Fledermaussuppe

Neben Traumstränden und beeindruckenden Tauchspots ist der kleine Pazifikstaat Palau für eine besondere kulinarische Spezialität bekannt: Fledermaussuppe. Die angeblich sehr proteinhaltigen Flughunde werden am Stück ausgekocht und zu Tisch befördert. So bietet sich dem erlebnisorientierten Touristen in seinem Teller zumindest optisch ein recht schauriges Bild. Geschmacklich soll die Suppe jedoch eher unspektakulär sein.

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