Laut "USA Today" soll Schauspielerin Michelle Williams für den Nachdreh zum Film "Alles Geld der Welt" nur rund ein Prozent der Gage ihres männlichen Co-Stars Mark Wahlberg erhalten haben. Andere Stars reagieren empört auf die massive Gender Pay Gap in Hollywood.

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Mit Gender Pay Gap ist die unterschiedliche Entlohnung von Männern und Frauen gemeint. In vielen Teilen der Welt werden Frauen für dieselbe Arbeit schlechter bezahlt als ihre Kollegen - auch in Hollywood.

Nun berichtete "USA Today", dass Schauspielerin Michelle Williams für nachträgliche Dreharbeiten zum Film "Alles Geld der Welt" lediglich 80 Dollar pro Tag und damit insgesamt rund 1.000 Dollar erhalten haben soll. Ihr Schauspielkollege Mark Wahlberg kassierte hingegen rund 1,5 Millionen Dollar - also 1.500-mal so viel wie Williams.

Hollywoodstars reagierten nun empört.

Hollywood-Damen sind entsetzt

Allen voran meldeten die Schauspielerinnen Busy Philipps und Jessica Chastain sich nun zum jüngsten Gehaltsskandal der Traumfabrik zu Wort. Philipps, die mit Michelle Williams befreundet ist, schreibt bei Twitter: "Nicht akzeptabel! Nicht akzeptabel! Gelinde gesagt!", und fügt hinzu: "Beschämend trifft es."

Auch Hollywoodstar Jessica Chastain, unter anderem bekannt aus dem Blockbuster "Interstellar", reagiert bei Twitter: "Ich habe gehört, dass sie für den Nachdreh 80 Dollar im Vergleich zu seinen Millionen bekommen hat. Kann das jemand bestätigen? Ich hoffe sehr, dass sie alles in allem fair bezahlt worden ist. Sie ist eine brillante Schauspielerin und grossartig in dem Film."

Am Dienstag legte Jessica Chastain noch einmal nach: "Bitte schaut euch Michelle Williams in 'Alles Geld der Welt' an. Sie ist eine herausragende, Oscar-nominierte und mit dem Golden Globe ausgezeichnete Schauspielerin und seit über 20 Jahren in diesem Geschäft. Sie hat mehr verdient als ein Prozent des Gehalts ihres männlichen Co-Stars."

Auch Männer kritisieren ungleiche Bezahlung

Philipps und Chastain waren nicht die einzigen Schauspielerinnen in Hollywood, die zu Michelle Williams Gage Stellung bezogen. Patricia Arquette betonte, dass die Agenturen aufhören müssten, die Unterbezahlung ihrer Klienten weiter zu verschärfen. Amber Tamblyn nannte das Vorgehen "komplett inakzeptabel".


Auch zwei Männer haben sich bereits geäussert. Jesse Tyler Ferguson, Star der TV-Serie "Modern Family", schreibt bei Twitter unter anderem: "Es macht mich rasend, dass ihr Talent derartig unterbewertet wird."

Und Regisseur Judd Apatow fügt hinzu: "Das ist so verkorkst, dass es kaum zu glauben ist. So funktioniert dieses Geschäft. Ich frage mich, ob das Studio oder Wahlberg etwas tun werden, um die Situation weniger verrückt zu machen."

Bisher haben sich weder Michelle Williams noch Mark Wahlberg oder seine Agentur zu den Enthüllungen um die Gender Pay Gap geäussert.

Ridley Scott, der bei "Alles Geld der Welt" Regie führte, betonte allerdings gegenüber "USA Today", dass der Nachdreh überhaupt nur zustande kommen konnte, weil viele der Schauspieler auf einen Grossteil ihres Gehaltes verzichteten.

Michelle Williams sei eine davon gewesen. Wahlberg offenbar nicht.

Nötig wurde der Nachdreh, weil Kevin Spacey nach den Missbrauchsvorwürfen aus dem Film geschnitten und durch einen anderen Schauspieler ersetzt wurde.

Der wegen sexueller Belästigung angeklagte Schauspieler hatte ursprünglich eine der Hauptrollen in "Alles Geld der Welt".  © 1&1 Mail & Media/ContentFleet

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