Was macht Günther Jauch mit anderen Männern in einer Umkleidekabine? Für welche Dame bestellt George Clooney einen Wein? Und was haben Pralinen mit dem Abgang von Bundespräsident Christian Wulff zu tun? Kandidaten-Flüsterer Günther Jauch entlockt in seiner Quizshow "Wer wird Millionär?" seinen Rategästen immer wieder die skurrilsten Geschichten. So auch gestern Abend.

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Bleibt er oder geht er? Als Günther Jauch am vergangenen Freitag seinen Ausstieg als Polit-Talker in der ARD verkündete, wurden alle Quiz-Fans schon ganz blass um die Nase. Würde Jauch nun auch bei "Wer wird Millionär?" in Rente gehen? Wird er nicht, wie kurz darauf der Fernsesender RTL bekannt gab.

Es wäre für ganz Rätsel-Deutschland nicht auszudenken, würde der beliebte Quiz-Onkel Jauch künftig keine Millionäre mehr suchen. Zu gut passen er und die Sendung zusammen, als dass man sich "Wer wird Millionär?" mit einem anderen Moderator als Jauch vorstellen könnte. WWM und Jauch, das ist eine Symbiose, wie es sie selten im Fernsehen gibt. Vergleichbar vielleicht nur mit "Wetten, dass ..?" und Thomas Gottschalk oder aktuell mit Stefan Raab und seinem "Schlag den Raab".

Denn so geschickt wie er entlockt kaum ein anderer Moderator seinen Gästen ihre Geschichten. Auch gestern Abend gelingt es Günther Jauch, seinen Kandidaten die eine oder andere Anekdote aus der Nase zu ziehen.

Ein inneres Blumenpflücken

Da ist zum Beispiel Kai Eickermann. Der 51 Jahre alte Künstler ist noch aus der Freitagssendung übriggeblieben und steht bei 4.000 Euro. Diese und die nächsten Fragen meistert er problemlos, nur bei der 32.000-Euro-Frage wird ihm seine Kindheit zum Verhängnis. Gefragt wird er nämlich, warum der Kobold Pumuckl aus der gleichnamigen Kinderserie von Ellis Kaut bei seinem Meister Eder bleiben muss – eine Frage, die mit Sicherheit jeder Vierjährige beantworten könnte. Da Eickermann seine Kindheit in den 1970er-Jahren aber in Ghana verbracht hat, ist der Kandidat an dieser Stelle blank. Der Publikumsjoker hilft ihm zwar aus der Patsche, doch zwei Fragen später muss der Künstler die Segel streichen. Mit den Worten "Es war mir ein inneres Blumenpflücken", steigt er aus und verabschiedet sich mit 64.000 Euro.

Bei dieser Hürde verlässt auch die nächste Kandidatin die Show – aber nur, weil die Sendezeit vorbei ist. Bis dahin hat Christina Werth kaum Mühe, lediglich einen einzigen Joker muss sie bis dahin einsetzen. Umso entspannter kann sie die Geschichten ihres Lebens erzählen. Und das sind einige. So wollte sich die 35-Jährige eines Abend in einer Bar einmal nicht zum Bestellen in die Schlange einreihen und bat kurzerhand einen Mann am Tresen darum, ihr einen Wein zu bestellen. So weit, so langweilig, wäre dieser Mann nicht zufällig Hollywood-Beau George Clooney gewesen. Sagt sie.

"Ich war nie mit einem Mann in der Kabine"

Skurrile Männerbegegnungen scheint die Prokuristin aus Berlin so einige in ihrem Leben gehabt zu haben. Als sie zusammen mit ihrem Mann noch einen Feinkostladen hatte, drückte sich eines Abends ein älterer Herr an ihrem Schaufenster die Nase platt, wie sie erzählt. Obwohl sie eigentlich schon dichtmachen wollte, liess sie den Mann noch einmal herein, denn bei genauerem Hinsehen war der späte Kunde niemand Geringerer als Alt-Bundespräsident Richard von Weizsäcker, der noch ein paar Törtchen kaufen wollte. Die schienen ihm geschmeckt zu haben, den später kam er wieder, diesmal, um Pralinen für die Abdankung von Christian Wulff zu kaufen. "Nicht so festlich!", dirigierte von Weizsäcker dann die Kandidatin, als sie Schleifen um die Packung machen wollte, "das ist kein feierlicher Anlass."

War diese Anekdote noch vergleichsweise harmlos, brachte eine andere Geschichte den Moderator dafür ganz schön ins Schwitzen: "Und dann ist ja ihr Lebensgefährte mit einem vom Fernsehen in der Umkleidekabine gewesen", leitet der Moderator die Story ein. Kandidatin Werth bestätigt sofort, dass das niemand anderes als Günther Jauch selbst war. "Ich war nie mit einem Mann in einer Umkleidekabine!", geht der Moderator sofort in die Defensive und bittet um Aufklärung. Werth lässt den Moderator nicht lange zappeln. "Sie waren auch nicht zeitgleich, sondern abwechselnd in der Kabine", löst Christina Werth die gemeinsame aber doch getrennte Einkaufstour ihres Gatten und des Moderatoren in einem Potsdamer Geschäft auf.

Die Ausstiegsfrage von Kandidat Eickermann bei 125.000 Euro:

Wer war in den 1980ern mit der heute 62-jährigen Deutschen Renate Blauel verheiratet?

A) David Bowie B) Keith Richards C) Ringo Starr D) Elton John

Lösung: D)

Diese Frage für 64.000 Euro war die letzte, die Christina Werth richtig beantwortete, bevor es für sie in der nächsten Folge weitergeht:

Worin ist häufig ein sogenannter Rabattretter enthalten?

A) Pauschalreise B) KFZ-Versicherung C) Kreditvertrag D) Mobilfunkrechnung

Lösung: B)

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