Kritische Zuschauerstimmen, Abstimmungschaos und katastrophale Einschaltquoten: "Die Millionärswahl" entpuppt sich für ProSieben und Sat.1 als grosser Flop. Nun ziehen die Sender Konsequenzen und machen kurzen Prozess mit dem Showformat.
"Die Millionärswahl" wird ein schnelles Ende finden. Statt weiterer sechs Vorrunden wird es noch lediglich eine vorab aufgezeichnete Sendung und eine Liveshow geben, so ein Pressesprecher auf Anfrage. Zudem werden beide Shows gekürzt und statt zur Primetime erst um 22:15 Uhr ausgestrahlt. Demnach gilt das innovative Format, dass Fernsehen und Internet vereinen wollte, offiziell als gescheitert. Moderator Elton äusserte sich zum Aus über seine offizielle Facebook-Seite: "Der Zuschauer hat entschieden. Somit ist die 'Millionärswahl' doch eine sehr demokratische Show."
Hauptgewinn der "Millionärswahl" wird trotz Quotenflop ausbezahlt
Am kommenden Samstag, den 18. Januar, strahlt ProSieben die Videos der 35 verblieben Kandidaten aus. Über Telefon, SMS und in einer Online-Abstimmung sollen die Zuschauer daraus sieben Talente ins Finale wählen. Der Gewinner von einer Millionen Euro wird dann in einer Liveshow am 25. Januar gekürt.
Lediglich 1,8 Millionen Zuschauer hatten die Premiere der "Millionärswahl" bei ProSieben am Donnerstagabend verfolgt. Einen Tag später halbierte sich diese Quote für Sat.1 sogar noch: Nicht mal eine Millionen Menschen schalteten ein. Zum Vergleich: Günther Jauchs Dauerbrenner "Wer wird Millionär" lockte bei RTL am Freitagabend über vier Millionen Zuschauer vor die Mattscheibe.
Die als "demokratischste Sendung Deutschlands" angepriesene "Millionärswahl" hatte durch ein unfaires Abstimmungsverfahren und einem Cannabis-Gewinner für Aufsehen gesorgt. Über eine Online-Plattform zur TV-Show, den sogenannten Millionärsclub, konnten Kandidaten für sich werben. Der Sender versprach, dass jeder Millionär werden kann, sofern er die Mehrheit für sein Projekt oder seine Idee begeistern könne. Die 49 Kandidaten mit den meisten Stimmen aus dem Millionärsclub sollten in sieben Vorrunden und einem grossen Finale gegeneinander antreten.
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