Mit "Die Unschlagbaren" wandelt ProSieben nur mittelmässig in den Fussstapfen des "Duell um die Welt" von Joko Winterscheidt und Klaas-Heufer-Umlauf. Das wirft die Frage auf, ob das dann wirklich sein musste. In Folge drei kommt am Sonntagabend noch eine ganz andere Frage hinzu. Nämlich, ob man sich nicht auch beim Fernsehen langsam an eine neue Realität anpassen muss.
Was auch immer man sich bei PoSieben erwartet hat, die neue Sonntagabendshow "Die Unschlagbaren" dürfte diese Erwartungen nicht erfüllt haben: Mit einem Marktanteil von 3,1 Prozent insgesamt und 6,9 Prozent in der Zielgruppe lief die Show zum Start eher mässig. Auch Woche zwei lässt mit 2,5 Prozent insgesamt und 7,3 Prozent in der Zielgruppe nicht unbedingt auf ein langes Leben der neuen Show schliessen.
Das mag zum einen daran liegen, dass die Show nicht wirklich neu ist, zumindest inhaltlich nicht. Denn das Prinzip, einen Prominenten eine knifflige bis halsbrecherische Aufgaben erledigen zu lassen, kennt man schon lange vom "Duell um die Welt - Team
Lola Weippert: "Hast du dich mit Entenscheisse eingerieben?"
Da hilft es auch nicht unbedingt, dass "Die Unschlagbaren" nicht nur das gleiche Konzept wie das "Duell um die Welt" hat, sondern auch noch wesentlich langweiliger erzählt wird. Denn während beim Original die Aufgaben so kurz wie möglich gehalten werden, werden die Herausforderungen bei "Die Unschlagbaren" sehr langatmig, weil parallel erzählt. Erst ganz am Ende der Show kommt die Auflösung, wer die Spiele gewonnen hat und so war es auch in der inzwischen dritten Ausgabe.
In den beiden vorherigen Folgen musste etwa
Moderatorin
"Die Unschlagbaren" – zum Autorennbahnspielen nach Namibia?
Grundsätzlich scheint man sich aber sympathisch und macht sich gemeinsam auf den Weg zu einem Dorf an der Grenze zu Botswana, in dem der Stamm der Ju/Hoansi seit 500 Jahren als Jäger und Sammler lebt. Vor allem die Sache mit dem "Jäger" ist in Weipperts Fall relevant, denn die Aufgabe der beiden Damen ist es, sich erst einen Bogen zu schnitzen und dann mit Giftpfeilen auf die Jagd zu gehen. Für die beiden Frauen nicht nur eine technische Herausforderung, denn beide sind Vegetarierinnen. Da die Produktionsfirma das aber weiss, hält sie die Kandidatinnen wie auch die Zuschauer möglichst lange im Unklaren, am Ende wird auf eine Stroh-Antilope geschossen.
Warum? Weil es Sendezeit füllt, denn als eigentliche Aufgabe der beiden entpuppt sich ein Wettrennen auf einer Spielzeug-Autorennbahn. "Das kann doch nicht deren scheiss Ernst sein. Man ist in Namibia, so weit weg von zuhause, es ist so heiss. Und dann steht da einfach 'ne Carrera-Bahn", kritisiert Hsini und in der Tat darf man da ruhig mal bei der Produktion nachfragen, ob es wirklich sein muss, in Zeiten der Klimakrise ein Produktionsteam ins südliche Afrika fliegen zu lassen, nur um dort ein paar Minuten mit einer Autorennbahn zu spielen.
Was den ökologischen Fussabdruck anbelangt, ist "Die Unschlagbaren" also sicher kein Gewinn, inhaltlich leider auch nicht. Denn nach genau dem gleichen zu langatmigen Prinzip funktionieren auch die Aufgaben der beiden anderen Promis aus Folge drei.
"Die Unschlagbaren": Nichts für die Generation TikTok
Noch langatmiger sieht die Sache bei Moderator Jochen Bendel aus. Er und sein Kontrahent Manuel Sofia sollen eigentlich eine "Schlammfussball-Challenge" meistern, werden zuvor aber erst einmal in einer Sauna gegrillt, müssen in einem Fluss ein absurdes Fitness-Programm und eine Yoga-Stunde absolvieren, ehe sie dann irgendwann endlich im Schlamm Fussball spielen dürfen.
Ja, "Die Unschlagbaren" ist auch in Folge drei nichts für ungeduldige Zuschauer und wer es durch TikTok und Co. gewohnt ist, dass Unterhaltung schnell und ohne lange Einleitung zu haben ist, dürfte bei "Die Unschlagbaren" wohl ziemlich schnell ziemlich stark gelangweilt sein.
Am Ende steht ein Sieg von Llambi und Weippert, Jochen Bendel hingegen verliert sein Schlammfussball-Match. Am Ende steht aber auch die Erkenntnis, dass das Original von "Das Duell um die Welt" immer noch besser, weil spannender ist und dass man sich auch bei TV-Produktionen der neuen Realität anpassen sollte, in der eben nicht mehr alles geht, was man gerne möchte.
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