• Bei der Oscar-Verleihung gingen auch in diesem Jahr die Streamingdienste mit vielversprechenden Kandidaten ins Rennen.
  • Am Ende wurde mit "Coda" ein Film zum grossen Gewinner gekürt, der auf Apple TV+ zu sehen ist.
  • Von "The Power of the Dog" bis "Macbeth": Wir sagen Ihnen, wo Sie die anderen Oscar-Nominierten streamen können.

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Auch 2022 wurden bei der Oscar-Verleihung in Los Angeles nicht nur klassische Kinoproduktionen nominiert, sondern auch Blockbuster von Streamingdiensten wie Netflix, Amazon und Disney+.

So mag es viele überrascht haben, dass mit "Coda" ein eher "kleiner" Film zum besten Film gekürt wurde - dass der Sieger von einem Streaminganbieter stammt, allerdings kaum.

Diese Oscar-Filme sind bei Apple TV+ abrufbar

Anders als Streamingkonkurrenten wie Netflix setzt Apple bei seinem Abrufdienst eher auf Klasse statt Masse. Will heissen: Der VoD-Anbieter des Techgiganten setzt fast ausschliesslich auf ausgewählte Eigenproduktionen - und genau diese Strategie scheint bei den Oscars 2022 belohnt worden zu sein.

Der ganz grosse Gewinner der Verleihung, das Coming-of-Age-Drama "Coda", konnte schon beim Sundance Film Festival die vier Hauptpreise abräumen. Der Film von Siân Heder erzählt von der 17-jährigen Ruby (Emilia Jones). Als einzig hörendes Mitglied einer ansonsten tauben Familie unterstützt die Teenagerin ihre Eltern und ihren Bruder als Dolmetscherin und muss deshalb tagtäglich im familieneigenen Fischereigeschäft aushelfen.

Als Ruby jedoch ihre Leidenschaft fürs Singen entdeckt, scheint sie sich zwischen ihrem Traum und ihren Eltern entscheiden zu müssen. "Coda" wurde insgesamt dreimal nominiert und gewann auch drei Goldjungen: "Bester Film", Troy Kotsur als "Bester Nebendarsteller" und "Bestes adaptiertes Drehbuch".

Die Erzählung vom schottischen Königsmörder Macbeth fasziniert die Menschen bereits seit Jahrhunderten - auch, weil es William Shakespeare in seiner Tragödie gelang, eine so blutige Geschichte in wunderschöne Worte zu fassen. In seinem monochromen Drama "Macbeth" erzählt Joel Coen eine Geschichte von Macht, Ehrgeiz und Gewalt. Im Mittelpunkt steht Macbeth (Denzel Washington), der von seiner Gemahlin (Frances McDormand) in seinem Vorhaben unterstützt wird, den schottischen Thron zu besteigen - koste es, was es wolle. Denzel Washington gewann zwar nicht seinen dritten Oscar - sehenswert ist der Film aber allemal.

Diese Oscar-Filme sind bei Netflix abrufbar

Als grösster Oscar-Favorit galt "The Power of the Dog". Der Western von Jane Campion war in zwölf Kategorien nominiert, unter anderem in der Sparte "Bester Film". Am Ende konnten jedoch weder Benedict Cumberbatch, Jesse Plemons, Kirsten Dunst oder Kodi Smit-McPhee eine Trophäe gewinnen. Regisseurin Campion wurde als Beste ihres Fachs ausgezeichnet.

Der Film spielt 1925 in Montana, wo die Brüder Phil (Benedict Cumberbatch) und George (Jesse Plemons) eine grosse Rinderfarm betreiben. Als George die Witwe Rose (Kirsten Dunst) heiratet und diese mit auf die Farm bringt, droht das angespannte Verhältnis der ungleichen Geschwister zu eskalieren.

Auf die Auszeichnung für den besten Film hatten auch die Macher der schwarzhumorigen Politsatire "Don't Look Up" gehofft. Adam McKay erzählt vom Astronomie-Professor Dr. Randall Mindy (Leonardo DiCaprio) und seiner Studentin Kate Dibiasky (Jennifer Lawrence), die eine sensationelle und gleichermassen erschreckende Entdeckung machen: Ein gigantischer Asteroid rast auf die Erde zu. Doch niemand will etwas vom potenziellen Weltuntergang wissen. "Don't Look Up" war dazu in drei Nebenkategorien für den Oscar nominiert ("Bestes Originaldrehbuch", "Bester Schnitt", "Beste Filmmusik").

Über einen Goldjungen als bester Hauptdarsteller hätte sich auch Andrew Garfield für seine Rolle in "tick, tick ... BOOM" gefreut - es wurde aber nichts draus. Das Netflix-Musical war auch für den besten Schnitt nominiert. Ausserdem hat der Streamingdienst das Drama "Frau im Dunkeln" im Programm, das in den Kategorien "Beste Hauptdarstellerin" (Olivia Colman), "Beste Nebendarstellerin" (Jessie Buckley) und "Bestes adaptiertes Drehbuch" nominiert war. Ausserdem ist hier Paolo Sorrentinos Werk "The Hand of God" zu sehen, das ins Rennen um den Preis für den besten fremdsprachigen Film ging - jedoch nicht gewonnen hat.

Diese Oscar-Filme sind bei Amazon Prime Video abrufbar

Die Sitcom "I Love Lucy" avancierte während der 1950er-Jahre zum Strassenfeger in den USA und gilt in Fachkreisen bis heute als Klassiker. Stars der Serie waren Lucille Ball und Desi Arnaz. Über ein halbes Jahrhundert später steht das Duo erneut im Mittelpunkt: Regisseur Aaron Sorkin beleuchtet in seiner Komödie "Being The Ricardos" eine entscheidende Produktionswoche der TV-Sendung, in der Ball (Nicole Kidman) und Arnaz (Javier Bardem) von politischen Anschuldigungen und persönlichen Problemen übermannt werden. Auf Oscars hatten die beiden Hauptdarsteller Kidman und Bardem sowie Nebendarsteller J.K. Simmons ("Whiplash") gehofft.

Diese Oscar-Filme sind bei Disney+ abrufbar

Disney macht auch 2022 seinem Ruf als renommiertes Animationsstudio alle Ehre. Gleich drei Filme, die unter der Ägide des Mäuschenkonzerns entstanden, stritten sich in der Sparte "Bester animierter Film" um den Oscar. "Encanto", "Luca" und "Raya und der letzte Drache" stehen auch allesamt bereits via Stream bei Disney+ zur Verfügung.

"Encanto" wurde als "Bester Animationsfilm" ausgezeichnet, ging bei "Bestem Song" und "Bester Filmmusik" aber leer aus. Mit dem Film "Cruella" schickte Disney ausserdem einen Hoffnungsträger in den Kategorien "Bestes Kostümdesign" - Jenny Beavan freute sich über den Sieg in dieser Kategorie - und "Bestes Make-up und beste Frisuren" ins Rennen.

Seit Anfang März ist auf Disney+ auch das Film-Remake von "West Side Story" zu sehen. Das Musical von Regielegende Steven Spielberg hätte im Idealfall sieben Oscars gewinnen können - letztendlich gewann Ariana DeBose in der Katergorie "Beste Nebendarstellerin".

Und schliesslich ist auch Guillermo del Toros neuester Streich, "Nightmare Alley", auf Disney+ zu sehen. Die Ode an das New York der 1940er-Jahre, die vom trickreichen Jahrmarktkünstler Stanton Carlisle (Bradley Cooper) erzählt, war bei den Oscars für dreifach nominiert.

Diese Oscar-Anwärter sind bei Sky Ticket abrufbar

Auf allen Ebenen überwältigt war der Grossteil der Kinofans, die das Sci-Fi-Spektakel "Dune" im vergangenen Herbst auf der grossen Leinwand betrachten durften. Visuell fährt Denis Villeneuves Inszenierung des Romanklassikers von Frank Herbert grosse Geschütze auf, untermalt von einer erneuten musikalischen Meisterleistung von Komponist Hans Zimmer.

Auch die Besetzung des Filmepos, das bei Sky Ticket verfügbar ist, kann sich sehen lassen: Timothée Chalamet, Rebecca Ferguson, Zendaya, Oscar Isaac und Jason Momoa sind nur einige der Hollywoodstars, die sich in "Dune" die Ehre geben. Dementsprechend verwundert es nicht, dass das zweieinhalbstündige Werk zehn Oscar-Nominierungen einheimste, unter anderem als "Bester Film". Diese wichtige Kategorie konnte der Film nicht gewinnen - doch mit immerhin sechs güldenen Trophäen heimste "Dune" am Ende mehr als jeder andere Film ein. (tsch/dh)  © 1&1 Mail & Media/teleschau

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