Simay und Gäste
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Der erste Tag der "Das perfekte Dinner"-Woche in Koblenz steht bei Ann-Katrin ganz im Zeichen eines Krauts, das in jedem Gang bei ihr zu finden ist: "Die wichtigste Zutat für mein Menü heute ist der Rosmarin", erklärt die 36 Jahre alte Export-Sachbearbeiterin, die seit elf Jahren auf Fleisch verzichtet.
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"Es nimmt mir jetzt gerade eine Riesenlast, dass die alle so lieb sind", sagt die zunächst noch nervöse Gastgeberin beim Kennenlernen der Gäste. Und dann überzeugen die Burrata-Bruschette mit Gemüse zur Vorspeise direkt. "Habe ich so noch nicht gegessen", erkennt Linda an, und Simay findet "die Vorspeise mega".
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Beim Hauptgang (Fenchelrisotto mit gebratenem Lachs und glasierten Möhrchen) kommt der Rosmarin zwar nicht so ganz durch, dafür umso mehr im Dessert. "Die Nachspeise war für mich das Highlight vom ganzen Menü", beurteilt Maze das Rosmarin-Panna-cotta. Ann-Katrin erntet mit ihrem Menü am ersten Abend insgesamt 33 Punkte.
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Am zweiten Tag offenbart Claudia (42) eine Besonderheit. Aufgrund eines "Kindheitstraumas" verzichtet die Rechtsbehelfsstellen-Fachkraft komplett auf Salz. "Ich hatte als kleines Kind mal den Rest von einer Salzstangenpackung intus, und das war natürlich nicht so lecker."
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Salz und Pfeffer stellt sie ihren Gästen trotzdem hin. Beim Hauptgang wird es exotisch: "Das ist ja verrückt! Damit hätte ich jetzt auch gar nicht gerechnet", staunt Linda über das Straussen-Steak. Das Gericht kommt gut an. "Es war zart, weich, man konnte das schneiden wie Butter", sagt Maze zum Gargrad.
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Das Dessert – eine Creme aus gezuckerter Kondensmilch und Schmand – ist Ann-Katrin allerdings "ein bisschen zu mächtig". "Mir hat irgendwie so ein bisschen der frische, leichte Teil gefehlt", urteilt sie. Ebenfalls 33 von 40 Punkten gibt es am Ende für Claudia – ganz unabhängig vom Salzgehalt.
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Bei Linda (35) läuft am dritten Tag einiges nicht nach Plan. So vergisst die Ausbildungsberaterin, beim Abgiessen der Jus einen Topf unters Sieb zu stellen. "Bin ich bescheuert?", fragt sie – und kann die stundenlang eingekochte Sosse gerade noch rechtzeitig retten.
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Als die Ravioli einfach nicht zusammenkleben wollen, gesteht sie: "Jetzt fange ich schon langsam an zu schwitzen." Dann spritzt ihr beim Schäumen die Flüssigkeit das Outfit voll. Immerhin: Die Gäste merken von den Pannen auf den Tellern nichts. "Das war Wahnsinn. Das war schon fast Sterneküche", schwärmt Maze über die Ravioli mit Ziegenkäse.
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Auch der Rehrücken als Hauptspeise mundet den Gästen. Dann gibt es wie am ersten Tag ein Dessert mit Rosmarin – diesmal im Eis zu einem Pflaumentörtchen. "Ein Traum, oder?", fragt Simay, als er die Nachspeise geniesst Simay. Auch Claudia kann nichts aussetzen: "Ich hab auch an der Nachspeise keinen Kritikpunkt." Alle zücken zehn Punkte: Volle Punktzahl für Linda!
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Simay bezeichnet seine Kochkünste als lediglich mässig– und eigentlich war er auch gar nicht für den vierten "Dinner"-Tag vorgesehen. Da seine Frau Yasemin schwanger ist, springt der 34-Jährige spontan ein: "Ich versuche heute mal zu kochen, ohne dass die Rauchmelder angehen." Yasemin schaut ihm deshalb genau über die Schulter.
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Zur Vorspeise serviert der Kfz-Sachverständige "eine Linsensuppe nach türkischer Art", denn "da kann man eigentlich nicht viel falsch machen". Allerdings ist der Hauptgang (Iskender Kebab aus Rind) den Gästen zu wenig spektakulär für das "perfekte Dinner". Claudia: "Dafür waren mir die Komponenten zu simpel."
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Dann erzählt Simay, dass der Kuchen für das Dessert misslungen sei - und bringt gekauften Schoko- und Vanillepudding. "Als er uns den Pudding kredenzt hat, hat er mir wirklich leidgetan", fühlt Maze mit. Aber Simay klärt seinen Scherz auf: "Ich hole mal den Kuchen" - auch wenn der nicht aussieht, wie geplant. Am Ende kommt Simay auf 24 Punkte.
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Am Finaltag der Koblenz-Woche herrscht trübe Stimmung bei Maze (43). Die Truppe hat sich lieb gewonnen und trauert dem Ende entgegen. Dann muss sogar das TV-Team eingreifen, denn: Maze schafft es einfach nicht, das Eiweiss für sein Tatar vom Eigelb zu trennen. Mit dem Tipp, das Eiweiss durch die Finger gleiten zu lassen, klappt es dann doch.
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Nach dem letzten Hauptgang der Woche (Rippchen mit Süsskartoffelpüree) steigt die Wehmut am Tisch. "Ihr wart mein Highlight gewesen", erklärt Simay der Gruppe, und auch Linda wird sentimental: "Das war mit eines der grössten Abenteuer in meinem Leben." Zum Abschluss ist der Keksteig zum Löffeln mit Kokos-Eis für alle aber ein bisschen "too much".
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Maze belegt mit 34 Punkten am Ende den zweiten Platz – an Linda ist mit ihrer 40-Punkte-Bestwertung kein Vorbeikommen mehr. Doch wer gewonnen hat, ist der Koblenzer "Dinner"-Truppe gar nicht wichtig. Denn hier wurden echte Freundschaften geschlossen.