Weil zwei Promis im Stau stehen, müssen in der neuesten Ausgabe von "Joko und Klaas gegen ProSieben" zwei Redakteure vor die Kamera. Einen Mitarbeiter trifft es aber noch viel härter.

Eine Kritik
Diese Kritik stellt die Sicht von Felix Reek dar. Informieren Sie sich, wie unsere Redaktion mit Meinungen in Texten umgeht.

Manche Zuschauer behaupten, Joko Winterscheidt und Klaas Heufer-Umlauf reden zu viel. Um nicht zu sagen: durchgängig. So viel, dass Moderator Steven Gätjen kaum zu Wort kommt. Das scheint auch die Redakteure von "Joko und Klaas gegen ProSieben" in dieser Woche inspiriert zu haben. Irgendeiner von ihnen muss sich gedacht haben: Die Leute haben keine Ahnung, wie viel sie abseits der Kamera wirklich reden. Zeigen wir es ihnen!

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Und schon sind wir mitten drin im ersten Spiel der vierten Ausgabe von "Joko und Klaas gegen ProSieben", der Show, bei der es darum geht, den eigenen Sender zu schlagen, um am nächsten Tag in 15 Minuten Sendezeit all das zu machen, was man schon immer wollte. Oder von "Herrn ProSieben" bestraft zu werden, weil das Finale verloren wurde.

Das hoffen Joko und Klaas natürlich nicht, die aneinandergegurtet im Studio stehen und endlos reden. In diesem Fall vor allem Klaas, der den Zuschauern in Dauerschleife von seiner Sonnenallergie und den Urlauben in Griechenland als Kind berichtet. Joko steht daneben und staunt, wie viel sein Mitstreiter quasseln kann, ohne sichtbar Luft zu holen. Nebenbei müssen die zwei noch ein paar Aufgaben lösen. Anfangsbuchstaben raten, reimen, Fragen beantworten. Der Redefluss nimmt nach hinten zwar immer weiter ab, so wirklich interessiert das aber keinen. Die beiden brabbeln sich zu ihrem ersten Sieg an diesem Abend. Und es läuft diesmal.

"Haben wir Bock?" "Ja!"

Vielleicht liegt das auch am Publikum, das bereits am Anfang so frenetisch klatscht und schreit, dass sich Joko die Ohren zuhalten muss. Es wird noch lauter, als die beiden in einem Wasserpark im Zweier-Kanu am Ende der Strecke einen Würfel einsammeln müssen. "Werden wir das überleben?", fragt der eine. "Klar", sagt der andere. "Haben wir Bock?", "Ja!", wenngleich die Antworten ausgesprochen deutlich weniger Begeisterung ausdrücken.

Warum, zeigt sich wenig später. Bereits nach wenigen Metern kentern Joko und Klaas zum ersten Mal. Es dauert acht Versuche und viel Brüllen und Anfeuern, bis sie es bis zum Ziel schaffen - und den Würfel verpassen. Erst beim letzten, dreizehnten Versuch gelingt es ihnen. Völlig entkräftet stehen sie da, zum Glück wurde die Challenge vorher aufgezeichnet. Ihre Kraft werden sie noch brauchen. Die nächsten beiden Gegnerinnen schenken ihnen nichts.

In Yoga-Pose vor dem Einkaufswagen

Sängerin Vanessa Mai und Moderatorin Janin Ullmann laufen ins Studio ein und wollen Joko und Klaas schlagen. Sie müssen hinter einer Schattenwand Sachen schmuggeln, ohne dass die anderen beiden sie erkennen. Nur haben sie dabei nicht mit dem Ehrgeiz von Joko und Klaas gerechnet. Die verdecken mit ihren Körpern zuerst perfekt ein Cello und dann ein paar Luftballons. Nur der Wäscheständer ist zu sperrig. Trotzdem liegen sie bei dem Spiel schnell vorn, auch wenn Vanessa Mai und Janin Ullmann sich alle Mühe geben.

So klemmt sich die Sängerin unter einen Kindereinkaufswagen, die Moderatorin steht davor in Yoga-Pose, um das Fähnchen zu verdecken. Zentimeter um Zentimeter schieben sie sich an der Wand vorbei. Grosser Applaus aus dem Publikum, doch Klaas Heufer-Umlauf sagt ungerührt: "ein Kindereinkaufswagen". Das Spiel ist für die beiden Frauen gelaufen.

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Plötzlich ist da eine Banane auf dem Schienbein

Die Zuschauer bleiben auch in den weiteren Runden äusserst aktiv. In Spiel vier ist einer der beiden Moderatoren in einer schalldichten Kabine mit einer Aufgabenstellung und nimmt vier Wörter als Hinweis auf ein Tablet auf. Der andere draussen muss sie ausführen.

Das funktioniert erstaunlich gut, bis Klaas die Zuschauer in einen Teller beissen lassen soll. Er versteht nicht, was gemeint ist, und sein Kompagnon verliert die Nerven. Erst behauptet er, das habe nicht auf der Aufgabenstellung gestanden, dann, dass ihn das Essen auf dem Teller abgelenkt habe. Das Publikum ruft nur laut: "Oooohhhh!" Mitleid geht anders.

Das hätten an diesem Abend eher die Mitarbeiter der Show verdient. Einen trifft es besonders hart. Klaas Heufer-Umlauf bekommt die Hinweise: "Mitarbeiter", "tätowieren", "Banane". Also legt Klaas den Kollegen auf die Liege, nimmt die Nadel in die Hand und setzt an. Moderator Steven Gätjen verzieht das Gesicht, schaut nach oben zur Regie, will etwas sagen, lässt es doch - da ist es schon zu spät. Klaas hat dem Mitarbeiter eine kleine wackelige Banane auf das Schienbein tätowiert. Eigentlich sollte der aber die Banane tätowieren. Und die Challenge ist auch noch verloren.

Die Redakteure müssen ihr eigenes Spiel spielen

Das war es aber noch nicht mit dem Leiden der Angestellten der Show an diesem Abend. Weil die beiden Promis für das nächste Spiel im Stau stehen, müssen die Redakteure Marc und Stefan, die sich diese Aufgabe ausgedacht haben, vor die Kamera. Marc hat darauf offensichtlich gar keine Lust. Warum, ist schnell ersichtlich. Erst freut sich Joko wie ein Kind, dass sein Redakteur nach 58 Folgen nun doch vor die Kamera muss, dann zieht er ihn auf, als einer seiner Würfe misslingt.

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In dem Spiel sollen die Teilnehmer eine Sache werfen und mit einer anderen auffangen. Zum Beispiel ein Gummihuhn mit einem Laptop. Der Plastikhahn rutscht Marc aus der Hand und landet hinter ihm im Publikum. Es folgen minutenlange Witze über den Wurf. Erst von Joko und Klaas, dann von Moderator Steven Gätjen und am Ende wiederholt die Regie den Wurf noch einmal. So schaffen es die beiden tatsächlich, die Erfinder in ihrem eigenen Spiel zu schlagen.

Die Rache folgt mit der letzten Aufgabe vor dem Finale. Mit Brillen ausgestattet, die nur zu den Seiten hin geöffnet sind, müssen Joko und Klaas sieben Türschlösser öffnen. Dazwischen liegen schräge Fahrten mit dem Golf-Cart, Dosenwerfen und viel seitliches Kopfdrehen. Danach ist beiden schlecht und sie haben wieder keinen Punkt geholt.

"Pflaume" kostet sie den Sieg

Die Bilanz der beiden vor dem Finale sieht ähnlich aus wie in den vergangenen Shows. Vier Spiele haben die beiden gewonnen, das bringt ihnen einen Vorteil, wenngleich keinen grossen. Die letzte Challenge ist so schwer, dass Joko und Klaas sie zunächst nicht verstehen. Sie bekommen mehrere Quiz-Fragen gleichzeitig gestellt und sollen die häufigste Antwort finden. Nach einer verlorenen Runde geht ihnen ein Licht auf: Sie müssen alles lösen und die sich wiederholenden Antworten zählen.

Ab da läuft es, doch umso knapper die Zeit wird, umso schwerer fällt es Joko und Klaas auf die Lösung zu kommen. Als bei der letzten Fragerunde nur noch 22 Sekunden übrig sind, wird es hektisch. Die beiden brüllen sich an, die Antwort kann gerade noch eingetippt werden: "Pflaume" - falsch! Grosse Enttäuschung nach diesem furiosen Abend, Joko und Klaas haben wieder einmal verloren. Sie müssen jetzt für die Mitarbeiter von ProSieben festliche Songs singen und auf Video aufnehmen. Na dann, frohe Weihnachten!

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