Eine versteckte Kamera, ein Promi, ein Streich – fertig ist die Samstagabendshow. ProSieben schüttet mit "Prankenstein" langsam das Sommerloch zu und legt Normalos und Stars aus dem eigenen Sender-Kosmos mit der versteckten Kamera rein. Die Idee ist so originell wie Bleigiessen an Silvester, lustig ist es trotzdem.
Kann man über eine Show mit versteckter Kamera schreiben, ohne "Verstehen Sie Spass" zu erwähnen? Genau, kann man nicht. Zumindest in Deutschland ist die Streiche-Show "Verstehen Sie Spass" noch immer der Platzhirsch des Genres, auch wenn die Quoten nicht mal mehr annähernd an die Zeiten von Kurt und Paola Felix heranreichen. Vor kurzem feierte die Show, die inzwischen von
So weit also zur Messlatte, sofern sich die Macher von "Prankenstein" die überhaupt zum Ziel gesetzt haben. Vorrang dürfte bei ProSieben nämlich erst einmal haben, Shows zu finden, die die vielen Lücken nach
Willkommen in der Familie
Also sucht man sich erst einmal einen Namen, der nach 21. Jahrhundert klingt. Und da werden eben keine Streiche mehr gespielt wie in den 1980ern. Nein, 2015 gibt es Pranks und wenn man mal ein Verb braucht, dann wird eben geprankt. Beim Schriftzug hat man sich für ein sattes Pink entschieden und das Gesicht der Show ist
Dass man für seine Shows gerne im eigenen Sender-Teich fischt, hat bei ProSieben Tradition. Was wären all die Raab-Events ohne Elton,
Doch die müssen für die geschenkte Aufmerksamkeit auch etwas tun. Und zwar sich einfach so richtig erschrecken. Das klappt in den meisten Fällen, treibt man die Spässe doch im Gegensatz zu "Verstehen Sie Spass?" noch ein bisschen derber. So wie bei Thore Schölermann, den man glauben lässt, ein unheimlicher Stalker würde ihm zusetzten. Oder bei
Alte Idee, auf hip gestylt – reicht das?
Auch Lena Meyer-Landrut dürfte von ihrer Tretboot-Fahrt noch ein, zwei Nächte geträumt haben. Sie wurde für einen angeblichen Interview-Termin auf einen See gelockt. Vor ihren Augen wurde dann ein Schwimmer von einem vermeintlichen Seeungeheuer in die Tiefe gerissen. Doch nach dem ersten Schock und dem Versuch, den Reporter zu einem Rettungssprung zu animieren, reagiert die Sängerin, nun ja, ungewöhnlich. Noch ohne zu wissen, was überhaupt los ist, entschuldigt sie sich für ihren Entsetzensschrei: "Tut mir leid, das ist voll der Mädchenschrei gewesen."
Bei den Streichen mit Normalos war das "Prankenstein"-Team ebenfalls nicht zimperlich. Da wurden Stromschläge verteilt, Toiletten unter Wasser gesetzt oder Menschen unter Hypnose in ein Affen-Gehege gelegt. Das hat nicht immer geklappt, war manchmal bescheuert, manchmal albern, aber – und das ist am Ende das Wichtigste bei einer solchen Show – irgendwie dann doch immer lustig.
Und wenn es nur an Lena Gercke liegt, die Sätze sagt wie: "Fremde Männer auf dem Klo pranken? Mega! Mein Job wurde immer geiler." Da gratuliert man natürlich ganz herzlich und fragt sich, was in Gerckes Karriere das eigentlich noch toppen kann. Trotzdem: Wenn die Sendung einschlägt, könnte sich die Zusammenarbeit für beide lohnen. ProSieben hätte zumindest schon mal einen Samstagabend-Platz gefüllt und für Lena Gercke wäre es ein weiterer Schritt weg vom Image der Khedira-Ex und dem Klum-Model. Und wenn es doch nichts wird mit der Show, dann kann sich der Zuschauer immer noch hinter einen Vorhang stellen, warten, bis jemand kommt und dann kräftig "Buh!" rufen. Funktioniert genauso gut.
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