• Die Reihen lichten sich bei der Jubiläumsstaffel von "Promi Big Brother".
  • Kurz vor dem Finale am 7. Dezember 2022 musste Kandidatin Doreen Steinert das Haus verlassen.
  • Was sie nach ihrem Auszug als Erstes gemacht hat und ob wir sie bald öfter im Reality-TV sehen werden, hat sie uns im Interview verraten.
Ein Interview

Frau Steinert, an Tag 17 war Schluss für Sie: Was war das Erste, was Sie nach Ihrem Auszug aus dem "Promi Big Brother"-Haus gemacht haben?

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Doreen Steinert: Als Erstes habe ich ein Sektchen und ein Glas Wein in der "Late Night" getrunken und dann habe ich bis heute Morgen um 6.30 Uhr telefoniert. Dementsprechend hatte ich nur eine halbe Stunde Schlaf. Ich habe meine Engsten und Liebsten angerufen und mich verquatscht.

Auch bei Ihnen flossen ein paar Tränchen – was war das Härteste für Sie während der "Promi Big Brother"-Zeit?

Das Härteste war für mich das Leben mit vielen Menschen auf engstem Raum und keinen Rückzugsort zu haben. Das war heftig und schwer, weil ich festgestellt habe, dass ich diese unbeobachtete Zeit für mich, in der man Kraft tankt, wirklich brauche. Das hat mich Kraft gekostet. Dazu kommt der Druck, zu wissen, da sind Kameras und du kannst dich nicht zurückziehen, nicht entspannen. Ich habe zwar irgendwann die Kameras vergessen, hatte aber doch diese Anspannung, wach und präsent zu sein, wenn jemand mit mir geredet hat. Hier und da war das echt viel. Der Druck mit den Challenges und nicht zu wissen, hast du heute warmes Wasser, wo und mit wem wachst du auf, verlierst du deine Bezugsperson; ausserdem die Angst, nicht zu wissen, wo man am nächsten Morgen ist und ob man mit Menschen da ist, die mit einem cool sind oder nicht – das war echt nervenzehrend.

Haben Sie es sich so krass vorgestellt?

Ich wusste, dass es hart wird. Aber dass es so hart wird, hätte ich niemals gedacht. In der Garage war es kalt, es gab wenig Essen, wir haben kalt geduscht, alles war klein, der Schlafmangel hat mir zugesetzt. Das war im Loft wesentlich leichter. Da war die Anspannung, wie lange man das behält oder ob man wieder in einen anderen Bereich kommt und mit wem. Verliert man eine Challenge? Kommt man auf die Nominierungsliste? Der Druck war überall gleich. Man kann sich das im Vorhinein nicht vorstellen. Meine grösste Challenge war im Endeffekt, mit anderen Menschen auf engstem Raum zu sein.

Sie haben sehr offen gesprochen, unter anderem über Ihre frühere Essstörung, Ihre Familie und Bisexualität: Wie schwer ist es Ihnen gefallen, sich den anderen und dem Publikum so zu öffnen?

Über manche Sachen fiel es mir leicht zu reden und bei manchen Sachen habe ich gedacht: "Was geht denn hier ab? Was passiert hier mit dir, dass du so darüber erzählst?" Teilweise habe ich mich geärgert und dachte: "War das der Emotion geschuldet, dass du dich zu sehr öffnest, geht das oder nicht, erzählst du zu viel"? Am Ende bereue ich nichts. Diese Situation, in der ich über die Essstörung gesprochen habe, hat dazu geführt, dass wir uns alle krass geöffnet haben. Ich dachte, dann gehe ich diesen Schritt auch. Das hat mich Überwindung gekostet. Über sowas zu reden, fällt mir nicht leicht. Man zeigt sich verletzlich und macht sich damit angreifbar und der Fakt war schwierig für mich auszuhalten, weil ich nicht wusste, wie die Menschen draussen damit umgehen und was mich erwartet, wenn ich rauskomme. Wird es jetzt zur Tagesordnung, dass ich über so vieles Intimes reden muss? Da gehen einem viele Sachen durch den Kopf. Mich so angreifbar und verletzlich zu machen, habe ich nicht geplant. Ich wollte auch menschlich niemanden an mich ranlassen, aber das war schon nach Tag zwei vorbei und ich war mit dem Herzen dabei. Ich habe mir das dann auch verziehen und dachte, ich werde draussen meinen Weg damit finden.

Als Sie über die Essstörung gesprochen haben, erwähnten Sie auch einen Menschen, der Sie schliesslich gerettet hat und Ihnen aus dieser Phase rausgeholfen hat. Verraten Sie, wer dieser Mensch war?

Nein, das bleibt bei mir. Ich habe nicht umsonst keine Namen genannt. Ich habe nur fünf, sechs Lieblingsmenschen in meinem Leben und die halte ich aus den sozialen Medien fern. Die Namen habe ich noch nie preisgegeben, weil sie haben nichts mit der Öffentlichkeit zu tun und ich möchte die privat halten. Ich kann so viel sagen: Dieser Mensch ist bis heute in meinem Leben, er ist mein absoluter Lieblingsmensch und er wird hoffentlich mein Leben lang in meinem Leben bleiben. Es gibt keinen schöneren Menschen für mich als diesen, der mich damals gerettet hat und heute noch an meiner Seite ist und der ist wundervoll.

Sind Sie durch "Promi Big Brother" auf den Reality-TV-Geschmack gekommen und sehen wir Sie jetzt öfter im Fernsehen, vielleicht im Januar im Dschungelcamp?

Der Dschungel wäre nichts für mich. Es gab nur wenige TV-Formate, die ich gemacht hätte und eines davon war "Promi Big Brother", da habe ich sehr gerne zugesagt. Ansonsten, wie man weiss, bin ich da nicht so der Typ dafür. Ich habe auf jeden Fall wieder Blut geleckt und man wird mich auch wieder im Fernsehen sehen, aber ich glaube nicht im Dschungelcamp.

Wer ist Ihr Favorit/Ihre Favoritin auf den Sieg?

Ich glaube, hoffe und wünsche mir, dass es Micaela Schäfer wird. Ich hoffe, dass die Menschen sehen, dass Vorurteile Quatsch sind und dass Mica nicht nur die "Nacktschnecke" ist, sondern eine der liebevollsten, authentischsten und bodenständigsten Personen, die ich in diesem ganzen Promi-Deutschland kenne. Ich glaube, sie hat wirklich überrascht und ich würde es ihr ganz doll gönnen. Sie ist die einzige von allen in diesem Haus – das kann ich unabhängig davon sagen, dass ich sie privat sehr mag –, die diese Sache von vorne bis hinten mit Spass, Gelassenheit und einer Freude gesehen hat und damit umgegangen ist. Davon habe ich mir auch eine Scheibe abgeschnitten, weil es bewundernswert ist, wie das Haus gerockt hat.

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