14 Kandidaten unterschiedlichster Karrierehintergründe sind im aktuellen "Promi Big Brother"-Container der Eitelkeiten versammelt. Insofern keine Überraschung, dass die an Tag sechs geöffnete Box der Beef-Pandora auch an Tag sieben nicht mehr zu schliessen ist.
Es gibt viele Dinge, die man zurückdrehen kann. Schlechtsitzende Zöpfe zum Beispiel, falsch aufgerollte Stromkabel oder auch Schrauben. Was man allerdings üblicherweise nicht so gut zurückdrehen kann, ist die Uhr. Jedenfalls, wenn man nicht Marty McFly ist und einen deLorean fährt. Zwar sind 14 Kandidaten unterschiedlichster Karrierehintergründe im aktuellen Container der Eitelkeiten versammelt,
Die Insolvenzwohnheim-Mietnomaden treten in zwei Gruppen an. Die erste besteht aus
Bea Peters: "Die jüngeren Leute sind alle nicht die hellsten Kerzen auf der Torte!"
Während die ersten sieben Buchstabierweltmeister im Nebenraum darauf warten, wie sich die zweite Buchstabiertruppe aus
Team "Nicht so helle Kerzen" startet recht souverän in den Wettbewerb. So hätte Bea ihr Reporterinnengehalt beispielsweise darauf gewettet, dass Cecilia "Karussell" oder
Weniger interessant als das Ergebnis ist aber im Anschluss ohnehin der geistige Reifeprozess der Königin der Generationen-Diffamierung, Bea.
Die verzweifelte Restverteidigungstaktik von Fettnäpfchen-Trüffelschwein Bea zeugt dann allerdings auch nicht von besonderer geistiger Reife oder Kritikfähigkeit, sondern eher einer Blaupause der aktuellen Diskurskultur: "Mich einfach stehen zu lassen und mich blöd zu finden, das finde ich auch nicht intelligent!" Ja, so ist das. Man sagt, alle anderen sind doof - und wer das doof findet, ist doof. Klassiker.
Um den Bea-Peters-Festspielen der kollektiven Dummheitsunterstellung und dem daraus entfachten Emotionsflächenbrand ein bisschen zotenhaltiges Erotikmaterial entgegenzusetzen und die Besatzung der "MS Promicontainer" mit anzüglichen Vulgärbeichten in ein schamloses Ablenkungsmoloch der Obszönitäten zu entführen, spendiert Content Creator Sinan Movez der seit mindestens einer Woche enthaltsamen Zölibats-Crew mit ein paar unsittlichen Anekdoten aus der Grabbelkiste seines persönlichen Sexualitäten-Tagebuchs in anstössige Stimmung zu transformieren: "Ich war schon aktiv und ich war schon passiv und ich hatte auch schon mal was mit einer Frau!"
Sex, okay. Dreier, okay. Aber Influencer?
Bis hierher noch eine harmlose Frivol-Anekdote, die selbst im Vatikan noch nicht für eine Disqualifikation aufgrund anormaler Gelüste sorgen würde. Dann aber geht Sinan in die Sendezeitvollen: "Ich hatte Anfang dieses Jahres auf einem Influencer-Geburtstag einen Dreier mit einem Mann und einer Frau!" Spätestens da allerdings wird es für die Vertreter der Enthaltsamkeitsritter um den Heiligen Stuhl langsam zu unkeusch. Sex, okay. Dreier, okay. Aber Influencer?
Konkrete Details über das ungezügelte Partykopulieren des 19-jährigen TikTok-Follower-Giganten Sinan möchte ich an dieser Stelle aussparen, auch weil gelegentlich meine Mutter mitliest. Nur so viel: Im Laufe der Geburtstagsnacht landete Sinan in einem Zimmer mit einer jungen Frau und einem anderen Mann und musste der Beischlaf-Protagonistin mehrfach "das Kissen in den Mund stopfen". Disziplinarmassnahme während des wilden Reproduktionsaktes wurde notwendig, weil: "Die hat ja so laut gestöhnt!" Spätestens an dieser Stelle der Coitus-Doku aus dem Hause Movez kommen dem Dreier-Sachverständigen Matze Höhn, auch bekannt als der Jonathan Frakes der Reality-Formate, erste Zweifel: "Naja, ob das alles wirklich so stattgefunden hat?" Vielleicht also demnächst bei "X-Factor". Nur so können wir zweifelsfrei feststellen: Ist diese Geschichte wahr oder frei erfunden? Bis dahin hoffe ich inständig, Sinan hat sich für diese herzerwärmende Love-Story über Deutschlands erste Influencer-Dreierkette die Filmrechte gesichert. Übrigens, das an dieser Stelle nur am Rande: Das Mass Ichweissnichtbier kostet im Paulanergarten derzeit 6,69 Euro.
Weil trotz Beef in rauen Mengen die Mägen nach wie vor leer sind, muss zur Ablenkung von den testosterongeschwängerten Sexchroniken von Sinan Movez natürlich auch der tägliche Einkauf erledigt werden. Prompt schicken die Zuschauer Elena zu Ketchup-Papst Aaron Troschke in den Späti. Das läuft erstmal nur so mittelgut. Zum einen hat Sat.1 die Highlight-Produkte der ersten sechs Tage (Pasta und Toastbrot) ersatzlos aus dem Sortiment gestrichen. Zum anderen erdreht Glücksfee Miras lediglich enttäuschende sieben Euro Budget. Das reicht nur für zwei Säcke Kartoffeln und ein Glas Mayonnaise.
Beim Abendessen geraten dann auch noch Matze und Verena aneinander, weil der Olli-Kahn-Verflossenen die Weitergabe des Salzstreuers zu lange dauert. Matze ist bei sinnlosen Sendezeitmanövern jedoch wenig kompromissbereit: "Verena ist ultragenervt, weil sie diese Nominierungs-Scherpe trägt, dieses hinterfotzige Verhalten geht mir auf den Sack! Ich weiss, dass sie am Ende jedem hier ein Messer in den Rücken rammen würde!" Um diese Einschätzung zu untermauern, bellt er Verena Kehrt quer über den Esstisch an: "Es geht nur um dein Ego!"
Mike Heiter muss gegen Elena Miras antreten
Anschliessend führt Big Brother eine spontane Disziplinarmassnahme durch. Da Jochen als Gentleman der alten Schule für das letzte ausstehende Duell zwischen ihm und Cecilia angekündigt hatte, absichtlich verlieren zu wollen, schickt Sat.1 vertretungsweise Elena für Cecilia und Mike für Jochen in die Games-Arena. Der Gewinner darf einen Promi von der Exitliste streichen. Endlich mal eine gute Nachricht für Mike. Sollte er gewinnen, kann er den Fauxpas ausgleichen, durch den Leyla seinetwegen auf der Nominierungsliste landete und sie dort wieder streichen lassen. Das ist vermutlich auch die Hoffnung von Leyla. Eine interessante Konstellation, die viele Nuancen bereithält: Um seine jetzige Freundin zu schützen, muss Mike seine Ex-Freundin im direkten Duell schlagen.
In einem Mass-an-Mass-Bierkrug-Rennen gewinnt Elena am Ende gegen Mike. Damit ist Cecilia geschützt, während sich Jochen auf der Nominierungsliste wiederfindet. Verlierer-Bierschubser Mike wird zur Verkündung des Ergebnisses zurück ins Wohnzimmer der D-Promi-Wohngemeinschaft geschickt. Thekenwunder Elena kann derweil ihren Gewinnerbonus einlösen und einen der sieben Kandidaten, die auf der Exit-Liste stehen, schützen. Ziemlich schnell wird klar, dass es weder Verena noch Leyla sein werden: "Für mich kommen nur Sinan oder Sarah in Frage. Sarah hat mir das Geschützt-Band gegeben!" Aus Fairnesssicht im Prinzip also ein No-Brainer. Dennoch tut Elena sich mit der Entscheidung zwischen den beiden TikTok-Followermillionären schwer. Überraschend wählt sie Sinan. Die Vorgeschichte, dass sie nur aufgrund von Sarahs Wohlwollen selbst nicht nominiert wurde, blendet sie dabei offenbar aus.
Damit verbleiben Verena Kerth, Sarah Wagner, Leyla Lahouar, Jochen Horst, Matze Höhn und
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