Zwölf Prominente suchen wieder ihren Platz im Leben und glauben, ihn in einem Fernseh-Container zu finden. "Promi Big Brother" hat wieder reichlich Peinliches, wenig Witziges und sehr viel Skurriles. Ein erstes Zwischenfazit nach Tag drei.
Shows wie Promi Big Brother sind wie ein Autounfall. Schlimm, aber trotzdem muss man hinsehen. So zumindest die gängige Ausrede von Zuschauern der Show. Doch leider hinkt dieser Vergleich. Und das aus zweierlei Gründen. Zum einen handelt es sich bei Promi Big Brother nicht um einen einfachen Autounfall, sondern um eine amtliche Massenkarambolage und zum anderen kann man bei einem Autounfall zumindest jemanden rufen, der hilft. Hier aber sind auch nach drei Tagen noch keine Rettungskräfte im Einsatz. Zeit, einmal den bisherigen Unfallhergang zu rekonstruieren.
Den ersten geistigen Lackschaden verursacht ausgerechnet die selbsternannte Schutzpatronin der Fernseh-Intellektuellen,
"Hallo, woher kann man dich kennen?"
Erste Schrammen von Nicks offensivem Fahrstil trägt It-Girl
Doch die Nick ist nun warm gelaufen und sucht sich Playmate Sarah als Unfallgegner aus. "Und du bist Playmate des Jahres?", fragt sie ganz unschuldig. Als Sarah die Frage bejaht, prustet die Nick los und fährt ihr mit Anlauf in die Fahrerseite: "Jetzt mal ganz ehrlich, da habe ich mir mehr drunter vorgestellt." Sarah wirkt benommen, doch die Nick setzt nochmal zurück und knallt ihr dann mit Karacho ins Heck: "Da musst du dich ja gegen zwölf andere durchgesetzt haben. Die können doch nicht alle scheisse ausgesehen haben." Rums, das hat gesessen und die weinende Sarah sinkt in die Arme von Ersthelferin Judith Hildebrandt.
Nino de Angelo mit Brummschädel
Doch wenden wir uns weiteren Unfallbeteiligten zu. Während die Nick umher poltert wie im Autoscooter, ereignen sich andernorts mehrere leichte Auffahrunfälle. Auf dem Sonnendeck erzählt
Unfreiwillig komisch sind hingegen die Kommunikationsversuche zwischen dem verkaterten
"Vielleicht können Sie Ihre Leberwurstpelle damit wegpacken"
Gänzlich ohne Führerschein unterwegs zu sein, scheint indes Daniel Köllerer. Wo andere Unfallbeteiligte noch so etwas wie Scham zeigen (ja, das geht sogar in solchen Sendungen) und teilbekleidet duschen, gönnt der ehemalige Tennisspieler seinem Körper unterm Wasser maximale Entfaltungsfreiheit. "Ich habe hier ein Höschen, vielleicht können Sie Ihre Leberwurstpelle damit wegpacken", bittet die Nick ihn schliesslich irgendwann mehr oder weniger dezent.
Dessen ungeachtet kann JJ auf dem Oberdeck ihre Gedanken nicht mehr rechtzeitig bremsen und fasst ihre bisherigen Erkenntnisse aus dem Container-Leben zusammen: "Immer wenn ich im Badezimmer bin, habe ich das Gefühl, ich wäre ein kleiner Mensch in einer Riesenmandarine." Nach diesem spektakulären Crash verliert sie dann auch noch das Essens-Duell gegen Sarah aus dem Keller. Für die Luxus-Bewohner bedeutet das wieder nur Champagner und Brei, für die Keller-Bewohner gewinnt Sarah damit eine kleine Steige Kohlrabi.
Die Freude darüber ist gross, doch scheinen die Damen und Herren in ihrem Jubel eine Kleinigkeit übersehen zu haben. Überlegen Sie doch mal: Sechs Leute, die zusammen in einem Kellerloch ohne Fenster schlafen und vorher Kohlrabi gegessen haben. Manchmal kann das Schicksal echt witzig sein.
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