Im Vorfeld von Promi Big Brother hätte wohl kaum jemand damit gerechnet, dass Milo Moiré am Ende auf Platz zwei landet. Die Nacktkünstlerin selbst übrigens auch nicht. Im Interview spricht die 34-Jährige über eine unfreiwillige Diät im Nichts und erklärt, warum das Format Big Brother so gut zu ihr passt.

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Milo Moiré, was überwiegt: Die Freude über Platz zwei oder der Ärger, den Sieg und 100.000 Euro so knapp verpasst zu haben?

Milo Moiré: Auf jeden Fall die Freude über Platz zwei! Als ich in den Container gegangen bin, habe ich gedacht, dass ich wegen meiner Nacktheit sehr stark polarisiere. Und deshalb als eine der ersten rausfliegen werde. Von daher war ich total überrascht, dass ich es in das Finale geschafft habe. Ich habe mir das zwar gewünscht, aber dass ich soweit komme, hätte ich niemals gedacht.

Die Nacktheit scheint bei den Zuschauern gut angekommen zu sein.

Milo Moiré: Ja, es scheint so. In der Vergangenheit war es ja meistens so, dass die Nacktschnecken als erstes rausgeflogen sind. Deshalb dachte ich, dass ich vielleicht nicht so gut ankomme. Aber ich bin mir treu geblieben und habe mich so gezeigt, wie ich bin. Deshalb bin ich sehr zufrieden mit mir.

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Sogar die englischen Boulevardzeitungen haben sehr positive Artikel über deinen freizügigen Auftritt im Bad geschrieben. Konntest du dir schon ein Bild über die Reaktionen machen?

Milo Moiré: Nein, ich wurde am Freitagabend von meinem Freund, meiner Schwester und einer Freundin empfangen. Wir haben dann gefeiert, am Samstagvormittag habe ich ausgeschlafen und in Ruhe gefrühstückt. Für mich ging es dann direkt weiter nach Mallorca, ich musste also schon wieder Koffer packen. Nach Mallorca werde ich mir alles ganz in Ruhe angucken.

Wie fühlt es sich an, jetzt wieder in Freiheit zu sein?

Milo Moiré (erleichtert): Das ist das Allerbeste, was mir jetzt passieren konnte! Nach dieser Zeit...eingesperrt zu sein, ausgeliefert zu sein. Direkt nach dem Auszug war ich noch etwas konfus, es waren zu viele Menschen und Geister. Ich fühlte mich wie in einer anderen Welt. Jetzt finde ich aber so langsam wieder zu mir und es fühlt sich super an, wieder frei zu sein. Weil ich ein Freigeist bin und das brauche. Länger hätte ich es wahrscheinlich nicht ausgehalten. Aber ich bin eine Kämpferin und habe das bis zum Ende durchgezogen.

Ist Jens Hilbert der verdiente Sieger?

Milo Moiré: Er war der Coach und Psychologe im Haus. Ich war sehr fasziniert von seiner Person und was er rhetorisch so auf dem Kasten hat. Ich habe immer wieder seine Nähe gesucht, um von ihm zu lernen. Mit seiner Herzlichkeit und seinem Rhetorik konnte er die Herzen der Zuseher für sich gewinnen und den Sieg holen.

Was war dein schlimmster Moment im Big-Brother-Haus?

Milo Moiré: Als ich sehr lange im "Nichts" war, was körperlich an mir gezehrt hat. Ich habe sehr stark abgenommen und konnte nicht mehr klar denken oder viel sprechen. Ich war körperlich ausgelaugt. Ich habe Big Brother in dieser Phase als Feind wahrgenommen, weil sie Spielchen mit uns gespielt haben. Irgendwann habe ich mich aber davon befreien können, dann ging es mir besser. Ich habe mich dann einfach fallen lassen.

Also steht jetzt erstmal Schlemmen auf dem Programm?

Milo Moiré (lacht): Ich habe im "Alles" gegessen wie ein Mann! Trotzdem hat mein Freund, als er mich hochgehoben hat, gesagt, dass ich mich leicht wie eine Feder anfühle. Er war ein bisschen erschrocken. Aber ich werde die Tage ordentlich essen. Ich werde geniessen, dass ich essen kann, was ich will. Denn im Nichts war es echt heftig, mit den Hülsenfrüchten, Sellerie und den wenigen Kalorien. Das war an der Grenze.

Für dich war es die erste Teilnahme an einem solchen TV-Format. Sehen wir dich wieder?

Milo Moiré: Ich muss mal schauen, wie ich das verarbeitete. Ich bin ja eher so die Künstlerin und nicht die Show-Frau. Das fiel den anderen wesentlich leichter als mir.

Aber ich habe auch keine Show abgezogen. Ich war authentisch und bin einfach so geblieben, wie ich bin. Ob die Kameras liefen oder nicht, war mir scheissegal. Ich habe keinen Unterschied gemacht. Ich bin solchen TV-Formaten gegenüber aufgeschlossen, aber ich muss schauen, ob es zu mir passt - oder eben nicht.

Big Brother hat gepasst, weil es so extrem ist. Meine Kunst ist ja auch total extrem. Ich musste mich mit mir selbst konfrontieren. Von daher war es das ideale Format als Einstieg. Es war so intensiv und extrem, das es einfach zu meiner Kunst passt.

Wird die Teilnahme an Promi Big Brother deine Arbeit als Künstlerin beeinflussen?

Milo Moiré: Ich will auf jeden Fall etwas daraus machen. Ich kann nur noch nicht sagen, was. Es hat sehr viel in mir ausgelöst. Ich werde mich davon bei meinen nächsten Sachen inspirieren lassen. Aber noch kann ich es nicht so sagen, es ist immer ein Prozess, wenn ich eine Idee habe. Aber Big Brother hat auf jeden Fall sehr viel mit mir gemacht.

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