Ladies and Gentlemen, Start Your Engines! Deutschlands bekanntester Durchlauferhitzer für D-Promis ist zurück. Im Laufe von acht Staffeln "Promi Big Brother" wurden im zerebralen Nirvana der Resozialisierungsmassnahmen für abgehalfterte D-Promis bereits etliche Karrieren endgültig begraben.
Einige wenige dagegen nahmen respektabel an Fahrt auf. Die von
Die Kasernierung einer inhomogenen Gruppe von Selbstdarstellern ist immer ein Nervenspiel. Massenpromihaltung auf kleinstem Raum trägt zuverlässig Zündstoff, Fremdscham- und Lästermaterial in unsere Wohnzimmer. So wird der Voyeurismus der Masse bedient, aber gleichzeitig eine angespannte Grundatmosphäre unter den Teilnehmern geschaffen. Zum Glück ist
Nach wenigen Minuten wird klar: Dieses Jahr hat Sat.1 noch mal ordentlich investiert und statt Kellerbruchbude ein original Nasa-Space-Center auf Wish bestellt. Sicher, es wäre günstiger gewesen, die Staffel einfach direkt auf einem Insolvenzgericht zu produzieren, aber man möchte der illustren Runde aus Entertainment-Wracks (und Zuschauern) ja auch was bieten.
Anders als Privatsender-Konkurrent RTL plant Sat.1 offenbar keine Verjüngungs- und Qualitätsoffensive. Und das, obwohl man quotenseitig in der Werberelevanten Zielgruppe zuletzt deutlich hinter ZDF, ARD, RTL und ProSieben rangierte. Inzwischen ist man sogar nur noch gleichauf mit VOX und wird demnächst womöglich sogar von RTLZWEI kassiert. Sat.1 ist damit quasi die SPD der TV-Sender.
Vor diesem Hintergrund hatten Branchen-Kenner auf ein neues Moderations-Duo aus
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D-Körbchen oder D-Promi?
Bei vergleichbaren Reality-TV-Formaten wird ja zumeist einfach Bastian
Nach dem einen oder anderen Shitstorm-Fiasko ist man bei Sat.1 aber etwas vorsichtiger geworden. Bei #PromiBB ist daher eigentlich nur das Verschwörungstheoretiker-Nachwuchstalent
Und als wäre dieses Ensemble der hochgeistigen TV-Elite nicht Grund genug, sich schon nach 10 Minuten trefflich in Kommentarspalten darüber zu echauffieren, dass das wohl aber jetzt wirklich die schlechteste #PromiBB-Staffel aller Zeiten wird, tritt Sat.1 auch noch nach und schickt
Hasselhoff dagegen ist natürlich eine Ikone. Damals, noch weitestgehend ungeliftet, ersang er uns 1989 die Wiedervereinigung, heute erscheinen zumindest
Auf Kandidatenseite hagelt es ebenfalls Bonmots des guten Stils. Melanie Müller etwa stellt fest: "Man ist hier irgendwie eingesperrt." Das kommt natürlich überraschend bei einem Format, das die Boulevardmedien gerne "Promiknast" nennen. Das ist ein bisschen, wie kurz nach Mitternacht ins Oberbayern am Ballermann zu stolpern und verblüfft festzustellen: "Hier wird irgendwie Bier getrunken."
Bodyshaming für Anfänger
Zu Hause in Mannheim weint derweil Xavier Naidoo in seine Webcam, weil auf der #PromiBB-Raumstation so viel Alufolie verbaut wurde, dass man damit drei Jahre lang jede Querdenkerdemo ausstatten könnte. Lustiger ist dagegen Kandidat Eric Sinderman, der konsequent eine Krone trägt. Vermutlich kommt er direkt von seinem Kindergeburtstag bei Burger King. Neben ihm sitzt
Eine kurze Recherche zeigt allerdings: Das ist gar nicht Mangiapane, sondern Daniel Kreibich. Daniel wer? Ja, Sie fragen zurecht. Ein Mann, den niemand jemals als "Medium und Star-Hellseher" bezeichnen würde – ausser halt Sat.1. Die Promidichte bei der VIP-Version des grossen Bruders hat dieses Jahr stärker abgenommen als die Umfragewerte von Annalena Baerbock.
Damit der eine oder andere Kandidat noch schnell einige eigene Sätze loswerden kann, schickt Sat.1
Ja, Sie haben richtig gehört. Einmal so ein Selbstverständnis wie Danni Büchner haben. Andererseits: Die Chance, dass tatsächlich 9 von 10 Deutschen wissen, wer Danni Büchner ist, ist formalstatistisch noch geringer als die Chance, dass diese Kolumne von Til Schweiger unter dem Namen "KeinHirnHaben" verfilmt wird. Mit H.P. Baxxter als Melanie Müller, Heino Ferch als Jochen Schropp und Veronica Ferres als Marlene Lufen.
D-Promis im Weltall
Da sitzt sie nun also, die Besatzung der D-Star Trek "Unbekannt". Mit so einer Crew würde man es normalerweise nicht mal unfallfrei vom Big-Brother-Gelände bis zum 150 Meter entfernten Set von "Unter Uns" schaffen. Legendär wird es dann mit dem Einzug von Danny Liedtke. Lufen kündigt ihn als "Schauspieler aus Köln 50667" an. Da ist er also, der erste Lacher des Abends. Liedtke gibt sich dennoch selbstsicher und verrät: "Ich bin nicht nervös, ich bin nur aufgeregt." Morgen erläutert er dann den Unterschied zwischen "schlüssig" und "logisch".
Heute geht es aber erstmal um viel wichtigere Themen. Vollkommen durcheuphorisiert eröffnet er dem völlig perplexen Jochen Schropp, er habe einen Anal-Plug dabei und wäre "offen für alles". Haha. Offen für alles, Sie verstehen? Egal, weiter: Als nächste Kandidatin kommt Marie Lang. So viel vorab: Sie moderiert gar nicht "Punkt 12", sondern ist Kickbox-Weltmeisterin.
Ihr folgt "Geh aufs Ganze"-Kultmoderator Jörg Draeger. Der sieht auch 30 Jahre nach seiner Glanzzeit noch aus wie der Vater von Chris Töpperwien. Draeger komplettiert das Kandidaten-Ensemble und kämpft mit Melanie Müller, Heike Maurer,
Als Sat.1 dann endlich in den Challenge-Modus wechselt, geht es im ersten Spiel direkt um den Umzug auf den üppig mit Annehmlichkeiten ausgestatteten Big Planet. Nach einer blamablen Duell-Leistung von Melanie und Eric gewinnen Rafi und Ina. Anschliessend dürfen beide je einen weiteren Kandidaten benennen, der sie auf den Luxusplaneten begleiten darf. Rafi wählt Heike, weil sie etwas krank ist.
Ina wählt Mimi, weil sie im Klimaanlagen-Paradies der Raumkapsel sehr trockene Haut bekommen hat. Inas eigene Haut ist weiterhin in Top-Zustand. Danke an dieser Stelle an unsere gemeinsame Lieblingsärztin Dr. Emi Arpa. Mimis Freude währt allerdings nur für einen hektisch runtergespülten Rotwein und einen kurzen Blick in den Ossendorfer Nachthimmel. Traditionell wählen nämlich am ersten Abend die Zuschauer direkt wieder jemanden zurück in den Tristesse-Bereich. Ganz ohne Gesichtsbehandlung kehrt Mimi also postwendend wieder um.
Einen Favoriten kann ich nach diesen ersten knapp vier Stunden "Promi Big Brother" noch nicht benennen. Ginge es nach intellektuellem Fassungsvermögen, würde ich aktuell auf Jörg Dräger, Ina Aogo, Heike Maurer oder Marie Lang als Finalisten setzen. Alle anderen Astronauten haben sich in dieser Disziplin bislang eher als Fallobst inszeniert. Das ist aber nur eine Momentaufnahme. In den kommenden drei Wochen kann sich diese erste Spontan-Einschätzung selbstverständlich jederzeit noch als vollkommen falsch entpuppen. Darüber hinaus ist empirisch betrachtet der höhere IQ ohnehin nicht zwangsläufig ausschlaggebend, um am Ende bei "Promi Big Brother" als Sieger hervorzugehen. Ich bleibe für Sie dran. Täglich. Ich freue mich!
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