Als Service-Kolumnistin der Herzen möchte ich diese fachanalytische Peer-Review von Tag 5 im Neurosenzentrum "Promi Big Brother" mit einem schonungslosen Cold Opening beginnen: Wer nach der niveaubewusstseinsverändernden Konflikt-Eskalation zwischen Paulina "Bums-Format" Ljubas und Jürgen "Respektschelle" Milski an Tag 4 gehofft hatte, die Proll-Festspiele aus dem Promi-Resterampen-Container würden 24 Stunden später nahtlos mit ähnlich hochwertigem Erniedrigungs-Potenzial fortgesetzt, wird heute enttäuschter zu Bett gehen als Wolfgang Kubicki nach dem Versuch, die erste Zeile der Nationalhymne in "Einigkeit und Recht und Freixenet" umbenennen zu lassen.
Treue "Promi Big Brother" Zuschauer und/oder Fans dieser relevanzdurchtränkten Kolumnen-Ikone der trashpolitischen Feingeistigkeit erinnern sich: Gestern noch hatte sich das neue Fäkalsprachen-Traumpaar
Hantelbank Flavour
Um die Stimmung direkt zu Anfang unter das Euphorie-Level einer handelsüblichen Quoten-Analyse in der Sat.1 Chefetage zu drücken, startet die Ex-Promis-Selbstzerstörungs-Doku offenbar unter dem Motto "52 Kilo, braungebrannt, besser als ‘ne Hantelbank".
Das Ergebnis gerät überraschend eindeutig. Jürgen, soeben im Auffanglager für TV-erprobte Relevanzmonster 60 geworden, schafft lediglich eine einzige.
Das "S" in Mangiapane steht für "schlau"
Doch nicht jeder Bewerber um die 100.000 Euro Schmerzensgeld - sorry, Tippfehler: Siegprämie - ist eine Sportskanone. Schauspielerin
Da Porno-Drehs hierzulande aus unerfindlichen Gründen im Fernsehen auch nach 22 Uhr noch immer verboten sind, bricht Big Brother an der Stelle leider ab. So bleibt mir als Bettgeflüster aus dem Lagerkollerstadl lediglich zu berichten, dass es im Schlafsaal nachts immer ein bisschen zugeht wie im Publikum bei Comedy-Shows von Chris Tall: 80 Prozent schnarchen, die restlichen 20 Prozent regen sich auf, wie beschissen alles ist.
Um die Stimmung von "Das sind Bibi und Tina auf Amadeus und Sabrina" wieder mehr Richtung "Immer mitten in die Fresse rein" zu manipulieren, schickt der Sat.1 Eskalationsbeauftragte die Kandidaten anschliessend in ein Ranking-Spiel. Zunächst soll
Leider existiert die Karte mit dem letzten Platz nur einmal – Aufatmen bei den Kandidaten. Am Ende hält Mangiapane Dominik Stuckmann für den zweitintelligentesten Teilnehmer im diesjährigen "Promi Big Brother"-Resozialisierungscamp. Das ist wie Hubert Aiwanger zum antisemitismuskritischsten Politiker Europas auszurufen. Am intellektuellen Ende der Fahnenstange sieht Vordenker Mangiapane Iris Klein und
In der zweiten Demütigungsrunde muss Patricia Blanco die Trümmertruppe in der Kategorie "Wer hat am meisten Geld?" auflisten. Sie setzt Dilara auf Platz zwei, "weil Du einen reichen Mann hast." Für die selbsternannte Anti-Spielerfrau Dilara ist da direkt Waterloo.
Zum Glück kann Dilara sich umgehend rächen, indem sie bei ihrer eigenen Kategorisierungs-Aufgabe "Wer ist am bekanntesten?" Patricia ans Ende setzt. Die hält sich offenbar für die Taylor Swift Deutschlands und echauffiert sich minutenlang darüber, dass sie das "köstlich" findet und "nicht ernst nehmen kann". Dilara bleibt jedoch stabil und erläutert der bekanntesten Deutschen seit Claudia Schiffer: "Für dich stellt niemand den Fernseher an." Gutes Argument, wo die Nation ja bei Philo oder Peter Klein notfalls sogar Urlaub nimmt, um kein Format zu verpassen. Das weiss jeder, sogar Max Kruse.
Auf Platz 9 setzt Dilara übrigens Paulina. Auch hier liefert sie eine bemerkenswerte Begründung frei Haus mit: "Die sagen, sie war in Bums-Formaten und da denke ich an Pornos". Andererseits: Wie realistisch können die Popularitäts-Einschätzungen von jemandem sein, der Matthias Mangiapane für den zweitbeliebtesten Kandidaten hält?
Dilara übrigens, da lohnt sich mein jahrelanger exzessiver Konsum von Klatschmagazinen, hat sich schon mehrfach von ihrem Mann getrennt, weil sie die Öffentlichkeit nicht mag, in Ruhe leben und nicht im Mittelpunkt stehen möchte. Verständlich, dass ihr da als letzte Konsequenz, um ihre Abscheu vor Popularität zu dokumentieren, nur noch eine Teilnahme bei "Promi Big Brother" blieb.
One-Shit-Wonder
Aber auch der Schliessmuskel spielt wieder mal eine Schlüsselrolle bei der thematischen Qualitäts-Offensive der Container-Crew. Viele halten "Promi Big Brother" ja für ein Scheiss-Format. Marco Strecker ("Ja, ja, Deine Mudder") möchte dieses Urteil manifestieren. Also gesteht er, er würde sich im Container nicht trauen zu furzen. Bevor es peinlich wird, rettet Flatulenz-Influencerin Yeliz Koc die Situation mit einer anekdotischen Nivellierung: "Ich habe einen Freund, der zieht sich die Arschbacken auseinander, wenn er furzen muss." Jimi Blue Ochsenknecht, du kleines Ferkel!
Als kurze Nachwehe des gestrigen Showdowns am Niveauabgrund zwischen Paulina Ljubas und
In den stets endlos langen, allabendlichen Spielen um die Einkäufe im containereigenen Supermarkt (ich glaube, es müsste ein Netto sein ... oder ein Globus) kämpfen sich zum Schluss von Episode 5 dann ausgerechnet noch Dilara Kruse und Patricia Blanco durch ein lebensgrosses Tetris-Spiel.
Schnell wird klar: Dilara kann nicht erklären und Patricia verfügt über die Dynamik eines im Panamakanal verkanteten Öltankers. Wenn Dilara und Patricia für den Bau des Berliner Flughafens verantwortlich gewesen wären, wäre bis heute kein einziges Flugzeug aus der Hauptstadt abgeflogen und dort, wo im Oktober 2020 der Terminal 1 des Willy Brandt Airports eröffnet wurde, wäre heute ein 400 Meter tief in den Boden gefräster Check-In-Terminal, der hauptsächlich aus nicht funktionierenden Aufzügen und verkehrt herum eingebauten Duty-Free-Shops bestehen würde. Ob es nach diesem Game-Arena-Totalversagen wenigstens an Tag 6 ausnahmsweise mal wieder ein bisschen Abendbrot gibt, das berichte ich morgen. Bis dann!
Nach "Promi Big Brother"-Einzug: Jürgen Milski bricht in Tränen aus
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