Im allabendlichen Eröffnungs-Bingo entscheidet sich Big Brother an Tag 6 für eine Gruppenaufgabe. Noch bevor Jörg Draeger die erste Kaffeemaschine zerstören kann, müssen sich beide Bereiche für vier Kandidaten entscheiden, die in der Arena zu einem Bereichs-Duell antreten. Die Wahl fällt auf Marie, Mimi, Rafi und Ina aus dem Raumi-Team sowie Melanie, Payton, Eric und Danny von der Planeti-Crew.

Eine Kolumne
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Lange bevor Jochen Schropp die acht Reiter der D-Promi-Galaxie zum Quiz-Showdown empfängt oder David Hasselhoff den "Promi Big Brother"-Titelsong geschmettert hat, gibt es die erste Verliererin: Danni Büchner.

Die etatmässige Prüfungsverweigerin kann sich bei der teaminternen Auswahl der Kampfastronauten, die um den Bereichswechsel in den Ring steigen sollen, nicht schnell genug selbst nominieren (so wie Melanie Müller). Beim Thema "Sendezeit ohne Rücksicht auf Verluste" ist die "Beim Après Ski vernasch i Di"-Sängerin kompromisslos abgebrüht und egoistisch.

Da kann selbst Beinahe-Dschungelkönigin Danni Büchner noch etwas lernen. Staunend verfolgt sie, wie Melanie das Ruder der Duell-Kandidaten-Auswahl an sich reisst. Warum Melanie Müllers Airtime-Strategie tatsächlich vorsieht, ausgerechnet bei jedem Spiel in der Arena dabei sein zu wollen, bleibt ihr Geheimnis. Bei den Spielen, an denen sie bislang teilgenommen hat, hatte sie sich jedenfalls noch schlechter präsentiert als Schalke 04 in der vergangenen Bundesliga-Saison.

Ina erlebt ihr Dannigeddon

Da Danni Büchner in ihrem Verhaltens-Repertoire offensichtlich nur über drei bis vier unterschiedliche Reaktionen verfügt, reagiert sie exakt identisch wie schon am Vortag: Sie sucht sich ein Opfer und bricht einen Streit vom Zaun. Durch ihre feingeistige Beobachtungsgabe ist ihr nicht entgangen, wie die verschiedenen Eskalationsstufen im Rafi/Melli-Dilemma den beiden Vorzeige-Intellektuellen des Unterhaltungsfernsehens reichlich Aufmerksamkeit gebracht haben.

Da Melanie Müller durch das konfrontationsverhindernde und daher sehr verwunderliche Voting-Ergebnis vom Vorabend auf den Big Planet ziehen durfte und somit nunmehr von Rafi Rachek getrennt ist, hat sie endlich Zeit, sich um ihre lädierte Ehe zu kümmern. In der gemütlichen Aufwärmphase der Staffel hatte Melanie Müller ja recht frühzeitig offiziell (und ohne Absprache mit ihrem Mann, wie man via Boulevardzeitung anschliessend erfahren durfte) aktuelle Eheprobleme eingeräumt, die sie nach Ende ihres Weltraumausflugs "glätten" wollte.

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Damit ihr (Noch-)Gatte schon mal in die richtige Stimmung versetzt wird, um die möglicherweise auf der Kippe stehende Beziehung auch wirklich retten zu wollen, verbringt sie den ersten Abend im Luxusbereich barbusig mit Danny Liedtke und Eric Sindermann im Whirlpool.

Natürlich nicht, ohne den beiden Flirt-Weltmeistern und Chef-Feministen (natürlich vollkommen unbeabsichtigt!) hin und wieder ausgiebige Blicke auf ihre ausladende Oberweite zu gewähren. Eine wirklich stabile Strategie, um dem Mann daheim eine fulminante Ehe-Perspektive zu suggerieren.

Lästertrauma im Weltall

Im Raumi-Bereich lenken sich Ina Aogo und Rafi Rachek derweil mit den Los-Danni-Läster-Wochos ab und attestieren der mallorcaerprobten Supermami, sie sei "ekelig" und ein "bösartiger Mensch". Ausserdem würden bei Danni "nicht alle Lampen im Oberstübchen leuchten".

Da will sich die kürzlich im echten Leben von Penis-Verlängerer Ennesto Monté abservierte Danni natürlich umgekehrt nicht lumpen lassen und eröffnet ihrem Verbündeten Papis Loveday, Ina "wird uns wahnsinnig machen", sie sei "nett aber falsch". Ina ihrerseits möchte sich auf Diskussionen mit Danni nicht einlassen - das sei "nicht ihr Niveau". Ausserdem wolle sie nicht, dass ihre Kinder und ihr Mann "sie peinlich finden".

Feminismus-Ikone Eric Sindermann kann das nicht verstehen und erinnert an die traditionelle Rollenverteilung in einer Ehe: "Wenn ihr Ehemann das peinlich findet, dann darf er sie nicht hier reinlassen." Wenn Eric nach seinem Auszug erfährt, dass Frauen mittlerweile sogar Verträge für "Promi Big Brother" unterschreiben, wählen gehen, Führerschein machen und Konten eröffnen dürfen, ohne dafür die Erlaubnis von ihrem Mann zu benötigen, fällt ihm vermutlich vor Schreck der "Playboy" aus der Hand - da ist diesen Monat übrigens Kosmonautin Mimi Gwozdz auf dem Cover...

Sätze für die Geschichtsbücher

Den ersten Satz für die Ewigkeit dieser Staffel liefert schliesslich Danni Büchner. Sie subsumiert ihre Meinungsverschiedenheit mit Ina Aogo wie folgt: "Inas Mann ist Fussballer – na und? Mein Mann ist tot!"

Da kann selbst Follower-Königin Payton Ramolla nicht mithalten. Viele halten die recht kleine Influencerin ja für klein, aber dafür nicht oho. Um dieses Vorurteil zu bekämpfen, informiert sie die Nation darüber, dass sie viele Qualitäten vereine: "Ich mache nicht nur Werbung, ich erzähle auch vom Alltag". Viele Influencer-Kritiker sind der Meinung, Trash-TV-Koryphäen hätten eine noch geringere Daseinsberechtigung als Influencer. Das würde den absoluten Grand Slam für Payton bedeuten. Immerhin ist sie die erste wirklich reine Influencerin im "Promi Big Brother"-Kosmos und schlägt damit beide Fliegen mit einer (an der) Klatsche.

Melanie Müller beispielsweise gehört nur zu einer der beiden Gattungen. Dennoch gibt es laut Google mindestens einen Melanie Müller Fanclub. Gut, es gibt auch Menschen, die sich zur sexuellen Lusterfüllung Wassermelonen in den Darmtrakt einführen lassen, aber die Geschmäcker sind eben verschieden. Mimi zum Beispiel leidet unter der fragilen Stimmung in der Raumkapsel. Sie schluchzt: "Ich bin Harmonie gewöhnt". Das weiss man spätestens seit ihrem Auftritt beim "Bachelor".

Die Disharmonie in der Gruppe macht Mimi Gwozdz auch optisch zu schaffen. Das jedenfalls findet Jungbrunnen Melanie Müller: "Mimi ist fünf Jahre jünger als ich, aber guck mal, was die für Augenringe hat". Endlich wieder ein echter Lacher: Melanie Müller findet, Mimi sieht älter aus als sie.

Ina denkt über Ausstieg nach

Die selbstdiagnostizierte intellektuelle Überlegenheit ist für Ina Aogo aber kein ausreichender Grund, sich dem Dannigeddon weiterhin auszuliefern. Folgerichtig kündigt Ina an, über einen freiwilligen Ausstieg nachzudenken.

Lästerbruder Rafi und Harmonie-Onkel Jörg Draeger versuchen sie umgehend von diesem Exit-Gedanken abzubringen. Zum Glück entdeckt sie während des Duells draussen in der Arena Familienmitglieder im Publikum. Sie wertet das als Zeichen, sich ganz hervorragend zu schlagen und bleibt.

Diese merkwürdige Kausalkette ist dann aber auch schon das einzig Erwähnenswerte des Quiz-Spiels. Insgesamt muss man attestieren: Würden die "Promi Big Brother"-Kandidaten bei "Wer wird Millionär?" antreten, hätten sie spätestens nach der 500 Euro Frage alle Joker verballert und dann die Frage nach "Was ist das grösste Organ des Menschen" mit "Herz" beantwortet. Grüsse an Profi-Organspender Rafi an dieser Stelle.

Um die Promi-Undichte im Sat.1-Weltraum drastisch nach oben zu schrauben, schickt das Moderatoren-Paar Schropp/Lufen zwei neue Hochkaräter der Glamourprominenz in die Raumkapsel: Das Kosmonauten-Duo Barbara "Babs" Kijewski (Beruf: Profi-Anglerin) und Pascal Kappés ("Berin Tag & Nacht") greift gleich voll motiviert in das All-Theater im D-Promi-Astronautenstadl ein.

Barbara Kijewski will "immer Liebe versprühen" und Pascal Kappés ist auf der Suche nach "der wahren Liebe". Wer weiss, wenn er sich einen Angelhaken von Miteinzieherin Babs ausleiht und den dann beispielsweise nach Mimi auswirft, gibt es vielleicht ein "Promi Big Brother"-Happy End. Mimi und Pascal in Love, inklusive Heirat auf TVnow, Babynews im Podcast bei den Pochers und dann Trennung via Instagram. Man muss auch mal gross denken!

Die Einzige, die nicht mehr gross denken kann (also jedenfalls im Rahmen von "Promi Big Brother" nicht) ist Heike Maurer. Sie ist die Allbewohnerin, die die Zuschauer zuerst aus dem Orbit verbannen. Für Heike ist die Staffel beendet. Welche Überraschungen Big Brother für die Raumfahrer-Crew morgen bereit hält, darüber werde ich Sie natürlich wieder pünktlich informieren. Bis dann!

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