Die wollen nur spielen: An Tag neun erliegen die Promis im "Big Brother"-Container ihrem Spieltrieb. Eine Bewohnerin hat dabei allerdings nach Meinung ihrer Kollegen zu viel gespielt. Und zwar vor allem vorgespielt.

Christian Vock
Eine Kritik

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Für die einen ist "Promi Big Brother" einfach nur unterhaltsames Trash-TV, für die anderen ist es der Untergang des Abendlandes. Vielleicht ist das Ganze aber auch nur ein grosses Spiel, bei dem man entweder gewinnt oder verliert. Der eine gewinnt die 100.000 Euro, andere gewinnen neue Erkenntnisse über sich selbst und wieder andere verlieren den Verstand.

Spiel ohne Grenzen war also nicht ganz zufällig das Motto an Tag neun bei "Promi Big Brother", nur dass eben jeder Promi so sein eigenes Spiel spielt – und vor allem nach seinen eigenen Regeln.

Das erste Spiel an Tag neun fällt in die Kategorie "Freestyle", weshalb wir es einfach einmal "verrückt spielen" nennen möchten. Als Herausforderung für neue Automatenmünzen sollten die Bewohner des "Nichts" nämlich ihre grössten Hits aufführen.

Willi Herren singt den "Alkohol Blues"

Das lassen sich Eloy de Jong und Willi Herren natürlich nicht zweimal sagen und kramen unter ihren Millionen Hits zwei Klassiker hervor. Eloy de Jong entscheidet sich für "Love ist everywhere", was auch nach über 20 Jahren nicht schöner klingt.

Willi Herrens Wahl fällt auf die Komasauf-Hymne "Alkohol Blues" und hätte den bisherigen Tiefpunkt von "Promi Big Brother" bedeutet, wenn Zachi Noy nicht im Anschluss eine noch verstörendere Vorstellung abgeliefert hätte, die mit Worten gar nicht so leicht zu beschreiben ist: "Yammi, yammi, Eis am Stiel."

Milo Moiré gefällt das Ganze trotzdem so gut, dass sie dem Eloy de Jong als Ausdruck ihrer Begeisterung ihre gebrauchten Schlüppis an den Kopf wirft. Auch der Rest der Bewohner ist der Meinung, gerade absolute Premiumunterhaltung gesehen zu haben. Schon erstaunlich, wie weit Eigen- und Fremdwahrnehmung doch manchmal auseinander liegen.

Milo Moiré findet Jens Hilberts Schniedelwutz

Abgesehen von diesem zweifelhaften Gesellschaftsspiel sind die anderen Spiele an Tag neun eher etwas für maximal zwei Mitspieler.

Milo Moiré und Jens Hilbert verständigen sich zum Beispiel auf eine Partie "Fang den Hut". Dazu setzt sich Frau Moiré nachts auf Jens Hilbert und landet gleich bei diesem ersten Zug einen Glückstreffer: "Du berührst gerade meinen Schniedelwutz", verkündet Jens Hilbert und wir entschuldigen uns an dieser Stelle aufrichtig für diesen wirklich unterirdischen Kalauer, aber nach neun Tagen "Promi Big Brother" sind wir auch nicht mehr taufrisch.

Voll auf Zack ist hingegen Willi Herren. Der hat nämlich Evelyn Burdecki zu einer Partie "Hase und Igel" herausgefordert. Ob Evelyns Hose oder ihr Busen – Willi Herrens Hand ist schon da. Besonders ungewöhnlich ist diese Aufdringlichkeit, wenn die Evelyn einfach mal in Ruhe duschen will und der Willi plötzlich vor der Kabine steht und ihr Handlungsanweisungen gibt: "Dreh dich mal!"

Sarah Knappik gegen Steffen von der Beeck, Teil 1

Von so viel Spielwitz sind Steffen von der Beeck und Sarah Knappik hingegen weit entfernt. Die beiden spielen eine vollkommen seriöse Runde "Mensch, ich ärgere dich". Die Rolle des Menschen hat dabei Steffen von der Beeck, der sich über Sarah Knappik ärgert – vor allem über ihre Aktion beim vorherigen Duell.

Dort schob sie laut von der Beeck nämlich ihren maladen Rücken vor, weswegen der unter Höhenmulmigkeit leidende Jens Hilbert mit Steffen von der Beeck Wimpel von einem in der Luft schwebenden Gerüst pflücken musste. Und von der Beeck wird noch deutlicher: "Ich finde es zum Kotzen, dass sie hier so eine Show abzieht, dass ich hinterfrage, ob ihre Mutter überhaupt zwanzigmal Krebs hatte."

Nach diesen harten Worten übernimmt wieder "Big Brother" die Spielleitung für die Bewohner. In der Duellarena müssen diesmal Steffen und Milo auf der einen und Sarah Kern und Dominik auf der anderen Seite auf aufblasbaren Einhörnern im Schwimmbecken herum schippern und goldene Kugeln mit Schleim zerkloppen. Muss man wohl dabei gewesen sein. Oder vielleicht lieber doch nicht.

Sarah Knappik gegen Steffen von der Beeck, Teil 2

Das letzte Spiel des Abends spielen dann wieder Steffen von der Beeck und Sarah Knappik, denn beide wurden von ihren Kollegen zur Abwahl durch den Zuschauer nominiert. Sarah erhielt dabei deutlich mehr Stimmen, weil viele Mitbewohner sie für aufgesetzt halten.

Auch beim Zuschauer kommt sie nicht gut weg, denn unter ihren eigenen entsetzten Augen zieht die Blondine die von allen gefürchtete Gemeinschaftskarte "Gehe nach Hause. Begib dich direkt dorthin. Gehe nicht über Los, aber durch die Boulevard-Medien. Ziehe nicht Euro 100.000 ein."

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