Im deutschen Fernsehen tummeln sich mittlerweile unzählige Star- und Sterneköche mit den unterschiedlichsten Formaten. Einer hebt sich jedoch von der Masse ab: Christian Rach. Der meldet sich jetzt nach einem halben Jahr Pause mit seiner Sendung "Rach, der Restauranttester" quotenstark zurück. Welche Zutaten machen seine Sendung so beliebt?

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Das Konzept

Rachs Sendung ist kein verfilmter Kochkurs, sondern eine Reality-Doku. Der erfolgreiche Spitzenkoch besucht in jeder Folge ein Restaurant, das sich am wirtschaftlichen und oft auch kulinarischen Abgrund befindet.

Zu Beginn begibt sich Rach auf die Problemsuche. Dabei nimmt er die Küche, den Service aber auch die Einrichtung und die Geschäftsführung des jeweiligen Lokals in Augenschein. In meist unverblümter und drastisch formulierter Manier erklärt er den Betreibern, woran es hapert. Das hat meist zur Folge, dass statt der Gerichte in der Küche zunächst vor allem die Emotionen hochkochen und die eigentlichen Gründe für die Misere zutage treten.

Daraufhin werden Strategien erarbeitet, mithilfe derer das Restaurant gerettet werden soll. Nicht selten bedarf es einer Generalüberholung, bei der von der Speisekarte bis zum Ambiente fast alles umgekrempelt wird. Nach etwa einer Woche verlässt Rach seine Schützlinge, um einige Zeit später wiederzukehren und zu überprüfen, wie die Massnahmen langfristig umgesetzt wurden.

Das Format ist allerdings nicht neu, sondern wurde auf Basis der englischen Sendung "Ramsay's Kitchen Nightmares" fürs deutsche TV adaptiert. Doch auch in vergleichbaren Sendungen wie "Die Kochprofis" auf RTL II oder den "Küchenchefs" bei VOX wird krisengeplagten Restaurants aus der Patsche geholfen. Was hat Rach also, was die anderen nicht haben?

Charisma

Entscheidend für den Erfolg ist wohl auch die Art von Christian Rach. Wie sein englisches Vorbild Gordon Ramsay ist Rach einfach ein charismatischer Typ, der nicht davor zurückscheut, klar und deutlich seine Meinung zu sagen. Das verleiht der Sendung eine besondere Spannung, denn die ungeschönte Art und Weise, in der Rach die Restaurantbetreiber mit ihren Unzulänglichkeiten konfrontiert, löst meist sehr heftige Reaktionen bis hin zur Eskalation aus. Für den Zuschauer wiederum hat das einen hohen Unterhaltungswert.

Hier liegt auch das grösste Unterscheidungsmerkmal zu ähnlichen deutschen Formaten. Weder die "Kochprofis" um Ole Plogstedt, noch "Küchenchefs" wie Ralf Zacherl wirken so präsent wie Gastro-Supernanny Rach. Meist geht es bei ihnen auch etwas lockerer, flapsiger und im Allgemeinen weniger autoritär zur Sache.

Der Sendeplatz

Nicht zu vernachlässigen ist zu guter Letzt auch die Tatsache, dass Christian Rach mit RTL bei einem der quotenstärksten TV-Sender untergebracht ist und seine Sendung dort um 21:15 Uhr am Montagabend zu einer sehr guten Sendezeit ausgestrahlt wird.

Während traditionelle Kochshows sowohl bei privaten als auch bei öffentlich-rechtlichen Sendern meist im Nachmittagsprogramm laufen, kommen die "Kochprofis" und "Küchenchefs" bei RTL II oder VOX auch zur Prime-Time einfach nicht gegen die Marktmacht der grossen Sender an.

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