Fiese Baumwurzeln, Nippelblitzer und jede Menge Hysterie: In der ersten Folge von „Reality Queens – Auf High Heels durch den Dschungel“ liefern zwölf Realitätsverweigerinnen so viel Drama, dass selbst das Dschungelcamp wie ein friedfertiger Ort wirkt.
Hilfe, meine Ohren! Warum schreien die im Vorspann alle so? Laut, ständig, immer, um nicht zu sagen: durchgängig? In Frequenzen, die selbst Panzerglas in den Freitod treiben würde? Ach so, RTL macht wieder Fernsehen, beziehungsweise: Streaming. Zwölf Frauen, zwei Camps, ein wenig domestizierte Wildnis, Titel: "Reality Queens - Auf High Heels durch den Dschungel", ab 6. Juni jeden Donnerstag wöchentlich zu sehen auf RTL+.
Da weiss sogar Grosstante Dagmar, die sonst nur Regionalfernsehen und den "Tatort" schaut, was sie erwartet. Restbudget-Verwertung von "Ich bin ein Star, holt mich hier raus". Der Sprecher? Aus dem Dschungelcamp. Die Bilder? Aus dem Dschungelcamp. Der Moderator? Aus dem Dschungelcamp.
Das menschliche Inventar ist die übliche Zusammenstellung professioneller Krawallmacherinnen.
Aber irgendwie muss das Frühstück auf den Tisch, der Glitzer auf den Körper und die Followerzahl steigen. Wer wüsste das besser als
Weitere Realitätsverweigerinnen auf der Suche nach Bildschirmzeit: Ex-"Germany’s Next Topmodel”-Teilnehmerin Theresia Fischer, die eine Frisur aufträgt, wie Prinzessin Leia - wenn Haare eine Brust-OP haben könnten. Carina Spack, zu deren TV-Qualitäten in der Vergangenheit unter anderem verbales und körperliches Mobbing ("Promis unter Palmen", "Fame Fighting") gehörten.
Anruf beim Regengott
Zum Beweis stellen sich die zwölf Königinnen dieser Parallelwelt bereits bei der Ankunft im Dschungel maximal realitätsfremd an. Eine Teilnehmerin erschreckt sich vor dem nassen Sand.
Das nächste Unheil droht allerdings schon. Wir zitieren kurz Patricia Blanco: "Scheisse!" "Aua!" "Ich hab schon Stimmen gehört, ich war im Delirium." Was ist passiert? Ein weiterer flüchtiger Nippel? Eine liebestrunkene Giftschlange? Nein, "eine Wurzel". Die können aber auch wirklich fies sein. Doch die zwölf Frauen müssen weiter, zum Camp im Dschungel, eines für "Loser" und eines mit "Luxus". Wer schneller Feuer machen kann, gewinnt.
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Extensions brennen nur mässig
Was nach einer ziemlich unspektakulären Aufgabe klingt, entpuppt sich für die Kandidatinnen, deren natürliches Habitat Fitnessstudio und Spa ist, als Nervenkrieg. Einer der "Reality Queens" reisst bereits beim manischen Feuerstein-Aufeinanderschlagen ein Nagel. Wäre das nicht der grosse Einsatz für Pfadfinderin
Die ersten beginnen sich die Haare auszureissen und zu verfeuern. Doch Extensions brennen nur mässig. Wieder etwas gelernt. "Kult-Kandidatin" Claudia Haas wirft sich auf den Boden und beginnt zu beten. Eine letzte verzweifelte Tat. Dummerweise hat sie sich verwählt und den Regengott erwischt. Es beginnt zu schütten. Filip Pavlovic hat Erbarmen und wirft eine Münze. Es gewinnt das Team der Pfadfinderin. Glückwunsch an die Eltern, da war doch nicht alles umsonst.
Der Rest muss ins karge Verlierercamp, Hängematten aufhängen und sich doof anstellen. Patricia Blanco liefert sofort: "Ich kann sowas einfach nicht. Und ich will es nicht lernen." Auf dem Boden schlafen ist eh viel gesünder für den Rücken. Und die Staffel der "Reality Queens" noch lang. Die Luxus-Camper zischen sich derweil den ersten Alkohol rein, es war fast eine Sendestunde ohne. Eine kleine Stärkung für die nächste Folge. Da erwarten sie: Schlangen, Spinnen, "Zickenkrieg" und mehr blanke Busen von Patricia Blanco. Wahrlich eine Auswahl, die nur durch alkoholische Getränke zu ertragen ist. Aber was tut man nicht alles für ein wenig Sendezeit.
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