Eigentlich kann man mit Pizza, Pasta und Mittelmeer-Salat ja wenig falsch machen. Eigentlich. In der Chaosküche vom "Amore Mio", einer Fussballer-Vereinsgaststätte, steht aber das Allerekligste auf dem Speiseplan. Frank Rosin erlebte einen knallharten Start in die neue "Rosins Restaurants"-Staffel.
Es ist ein Bild des Grauens, das sich dem Zwei-Sterne-Koch in der ersten neuen Folge der beliebten Kabel-Eins-Reihe "
Dabei klingt zumindest der Name des Lokals, das Rosin diesmal auf Vordermann bringen sollte, ziemlich einladend: "'Amore Mio' ist ein Versprechen", so der Nothelfer. "Das muss aber eine komische Liebe sein", sagt Rosin über das sträflich vernachlässigte "Amore"-Versprechen. Und all das trotz der Tatsache, dass in "Salva", dem komplett überforderten Restaurantbetreiber und gelernten Koch aus Sizilien, doch tatsächlich irgendwo noch ein Italiener stecken müsste. Bella Italia? Von wegen!
Schuld haben immer die anderen. Angeblich!
Rosin ist ja Übles gewohnt. Aber hier, im unterfränkischen Collenberg, lag der Hase besonders tief im Pfeffer. Hauptproblem waren nicht die fragwürdigen Kochkünste, die haarsträubenden hygienischen Rahmenbedingungen und die wirre Speisekarte. Das Hauptproblem beim "Amore Mio" war vielmehr Salva. Er hatte seinen Laden einfach nicht im Griff - und von Mitarbeiterführung schien er noch nie etwas gehört zu haben. Was Frank Rosin besonders nervte: Salvas Jammern. Die Schuld für das alltägliche Küchen-Desaster sollen dem Sizilianer zufolge nämlich andere tragen. Dem Vorstand des Fussballvereins, der Salva angeblich ständig in sein Reich hineinregiert, machte der Italiener schwere Vorwürfe. Dumm nur: So richtig glaubwürdig wirkten die nicht.
Also machte Frank Rosin die Probe aufs Exempel und brachte die Vereinsführung und den Vereinslokalbetreiber an einen Tisch. "Salva ist fast beratungsresistent", konterte der Klub-Boss den vielen Ausflüchten seines Kochs. "Er ist der Chef von seinem Laden - und nicht wir." Klare Kante!
Rosins bitteres Fazit: "Gastronomisches Armutszeugnis"
Es hilft eben nichts, wenn man die eigenen Hausaufgaben sträflich vernachlässigt. Deswegen unterzog Frank Rosin das "Amore Mio" einer radikalen Rosskur - angefangen mit einer knallharten Kabinenansprache. "Da brat mir doch einer 'nen Storch", schimpfte er über die berüchtigte "Pizza Schalke", die kaum jemand runterwürgen möchte. "Ein gastronomisches Armutszeugnis." So lautete dann auch die ernüchternde Bilanz nach dem ersten Testessen mit 40 reichlich frustrierten "Amore Mio"-Gästen, die zudem oft unerträglich lange auf den Frass warten mussten. "Das war eine absolute Katastrophe", so Rosin. Das sah man! "'Pizza Schalke' hat doch mit niveauvoller Gastronomie nichts zu tun."
Doch bekanntlich ist der Profi nicht zum Meckern, sondern zum Helfen da. Und deswegen krempelte Rosin rasch mal die Ärmel hoch und verpasste Salva einen Crash-Kurs in einem Küchenstil, den er eigentlich von Geburt an bestens kennen müsste: "Ich gehe doch nicht zu meinem Lieblingsitaliener, um Burger zu fressen", hiess es dann. Und die Speisekarte wurde endlich auf "echt italienisch" getrimmt. Ausserdem verriet Rosin seinem Schützling die "wahren Geheimnisse" des Pizza-Backens. Zeit wurde es.
Wirklich ein hoffnungsloser Fall?
Was man Salva und seiner Mannschaft zugutehalten muss: Sie hängten sich richtig rein, wollten alles besser machen und renovierten sogar den zuvor so trostlosen Gastraum. Doch der Krisenherd ist eben doch die Küche. Und so schlug - das kommt unter Frank Rosins Führung nur sehr selten vor - auch der zweite grosse Testlauf mit den mutigen Probe-Essern erneut fehl.
"Das war ein Schuss in den Ofen", bilanzierte Frank Rosin am Ende der ersten neuen "Rosins Restaurants"-Folge. Für Salvatore Balbo hatte er dann nur noch einen Rat: "Du musst an dir arbeiten." Ob man wohl auch für die weiteren Kriseneinsätze der folgenden Wochen einen extrastarken Magen benötigt? Frank Rosin wird es herausfinden.
(tsch) © 1&1 Mail & Media/teleschau
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