Am 24. November 2009, fast genau vor zehn Jahren, startete Frank Rosin als Gaststätten-Retter bei kabel eins durch. Zum Auftakt der neuen Staffel von "Rosins Restaurants" bekommt er es mit einem ungelernten Team zu tun, das ihm alles abverlangt. Vor allem die Einrichtung bringt den Sternekoch zur Verzweiflung.

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Dieses Schild! Allein schon dieses Schild der Gaststätte im niedersächsischen Salzgitter macht Frank Rosin, dem Retter maroder Restaurants, schwer zu schaffen. Der grell-rosafarbene Schriftzug und das unglücklich fotografierte Bild der beiden Betreiberinnen lässt den erfahrenen Gastronomieprofi verzweifeln: "Das ist ja was total Verrücktes, da kommt natürlich jeder!", seufzt Rosin ironisch. Im Speisesaal setzt sich der Albtraum im "Auf zu Manu" fort. Das Innenleben der Vereinsgaststätte des TSV Salzgitter wird von aufdringlichem Rosa, billigem Plüsch und einem Arsenal kitschiger Accessoires beherrscht.

Die Wirtinnen sind ein Mutter-Tochter-Duo mit einer Vorliebe für gefärbte Haare. Mama Maria, 59, trägt kräftiges lila; ihre Tochter Manu, 32, steht auf mehrfarbige Haarpracht. Beide erheben Anspruch auf die Führung des miserabel besuchten Lokals - und das ist nur eines von vielen Problemen, die den Sternekoch Frank Rosin erwarten.

Kein einziger Mitarbeiter hat eine gastronomische Ausbildung

"Was bist du von Beruf?", fragt Rosin die Wirtin Manu. "Gelernt hab' ich nichts", antwortet sie mit leerem Blick. Auch ihre Mutter hat keine Ausbildung. Und der Koch Peter alias "Bär", gleichzeitig Manus Lebenspartner, ist eigentlich Maurer. Vor drei Jahren haben Manu und Maria das Lokal vom Vorbesitzer übernommen. "Ich habe mir das anders vorgestellt", beklagt sich die weinende Manu, "ich dachte, wir machen das Ding hier auf und unterstützen uns gegenseitig". Für sie sei das grösste Problem, dass ihre Mama immer wieder die Flucht ergreife, wenn es mal stressig werde oder ein Konflikt in der Luft liege, sagt sie. Da muss auch die wortkarge Maria ein paar Tränen vergiessen.

Jetzt muss Frank Rosin erst mal rausgehen und durchatmen: "Ich versuche, nicht die Fassung zu verlieren." Es sei gar nicht mal so leicht, hier "keinen totalen Ausraster zu bekommen". So ziemlich alles liegt im Argen, auch die Speisen enttäuschen ihn. "Ich habe noch nie so eine beschissene Sosse gegessen", vernichtet Rosin den "Bestseller" des Hauses, das Försterschnitzel mit Sahnesosse. Klar, dass der Profi dem Amateurkoch seine Version einer sahnigen Sosse vorzaubert.

Rosin liquidiert den "rosaroten Panther"

Die allerschlimmste Zumutung für den Sternekoch: das allgegenwärtige Rosa im Restaurant. "Der Pink Panther, der hier rumrennt, muss endlich mal erschossen werden", befiehlt er dem herbeigerufenen Dekorations-Profi. Und siehe da, schon sieht es angenehmer aus im "Auf zu Manu". Trotz - oder gerade wegen - der vielen Dinge, die hier nicht passen, ist dieses Katastrophenlokal ein gefundenes Fressen für Rosin. Mal einfühlsam und empathisch, mal knallhart ehrlich und fordernd, nimmt sich der Gastro-Retter aus Dorsten alle Probleme vor. Der Zwist zwischen Mutter und Tochter muss ebenso weg wie das Schild. Rosin verteilt Hausaufgaben ans Team: Pläne entwickeln für die Schuldentilgung, endlich mit Kalkulationen wirtschaften, neue Strukturen für die Zukunft entwerfen. All das klappt aber erst im zweiten Anlauf, Rosin muss zwischenzeitlich mit Abbruch drohen. Aber dann läuft's.

Und nachdem die vielen Hausaufgaben mit Bravour erledigt sind, präsentiert sich Frank Rosin auch wieder freundlicher. Das finale Testessen mit 20 Gästen wird zum Triumph für Manu, Maria und ihre ungelernten Helfer. 41 von 50 Punkten! Freudentränen! Beim ersten Essen waren es nur 27 Punkte. "Frank hat uns viel beigebracht. Und wir sind als Team wieder näher zusammengerückt", freut sich Manu mit ihren frisch gefärbten Haaren. Diesmal wählt sie weiss und rosa - eine Farbe, die in ihrem Lokal nun (fast) nicht mehr existiert. Dank Frank Rosin, der sich in der nächsten Folge den "Imbisswagen Kleine Braterei" vorknöpfen wird.  © 1&1 Mail & Media/teleschau

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