• Dass seine "KC Kitchen" ohne Corona längst zu den bekanntesten Restaurants in Pfullendorf und Umgebung gehören würde, da war sich Kahraman Celik sicher.
  • Sternekoch Frank Rosin sah das bei seiner Restaurantrettungsmission ein wenig anders
  • In der kabel-eins-Doku "Rosins Restaurants" brachte der Sternekoch den Gastrokollegen auf den Boden der Tatsachen zurück.
Eine Kritik
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Verdrecktes Ambiente, fade Speisen - in der kabel-eins-Dokusoap "Rosins Restaurants" hat man schon viele Gründe gesehen, warum ein Lokal nicht so recht läuft. Für Kahraman Celik (45), den Gastronomen der Staffelauftakt-Folge, gab es nur einen: Corona. Und klar, die Lage für Gastronomen lässt sich derzeit nicht schönreden. Dennoch hätte dem Leiter des Lokals "KC Kitchen" im baden-württembergischen Pfullendorf ein wenig Selbstkritik auch nicht schlecht getan, denn an seinem Liefer- und To-go-Service liess sich durchaus noch manches verbessern.

Stattdessen war er sich sicher, dass sein Lokal, das er erst im vergangenen Juni eröffnet hatte, ohne die Pandemie längst eines "der bekanntesten hier im Umkreis" wäre, so überzeugt war er von seinem Speisenangebot aus Burgern, Flammkuchen, Käsespätzle, Gulaschsuppe und Co. Auch Sohn Erdem (18), der selbst ernannte "Allrounder", den Kahraman Celik zum (ungelernten) Restaurantleiter gemacht hatte, sah keine Fehler, schliesslich stünde auch in den Online-Rezensionen "nur Positives". Was also war nun das Problem, warum kam zu wenig Geld in die Kasse?

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"Rosins Restaurants": "Nur Positives" und trotzdem Probleme

Vielleicht weil die angebotenen Burger laut Sternekoch Frank Rosin (54) "Kühlschrankgeschmack" hatten und irgendwie "krisselkrassel gebacken" daherkamen? "Kein Geschmack, keine Liebe, keine Textur ..." Vielleicht aber auch, weil man nicht recht wusste, was für ein Laden die "KC Kitchen" eigentlich sein wollte. Es fehlte ein stimmiges Konzept, bislang sei es wie "ein Kuss ohne Liebe", fasste der Sternekoch seinen Eindruck zusammen, auch wenn ihm die Flammkuchen durchaus mundeten und er die Gulaschsuppe sogar "spitze" fand. Ob man es nicht vielleicht mal mit türkischer Küche versuchen wolle?

Ein Vorschlag, der Kahraman Celik nicht gefiel, denn: "Das bin ich nicht." Er sei ein deutscher Koch, habe keinen rechten Zugang zu traditioneller Bospurus-Küche. Ein durchaus legitimer Einwand, denn warum sollte einen eine türkische Herkunft verpflichten, sich kulinarisch auf Kebab, Köfte & Co. zu spezialisieren? Schliesslich bringen Müllers und Meiers ja auch mal Spaghetti Napoli oder Thai-Curry auf den Tisch.

Doch auch von einigen Testessern hörte man den Wunsch nach authentischer türkischer Küche - was also tun? Einem Koch eine Speisekarte aufzudrücken, hinter der er nicht steht, würde wohl kaum mehr "Liebe" auf den Teller bringen, doch zum Glück hatte Frank Rosin eine Idee: europäische Multikulti-Gerichte mit türkischem Touch: badische Spätzle mit orientalischem Auberginen-Hack-Auflauf zum Beispiel. Damit konnte sich auch Kahraman Celik anfreunden, ja mehr noch: "Das war genau das, was mir gefehlt hat!"

Frank Rosin erteilt eine letzte Lektion

Klang also gut, doch dass Familie Celik sich schon bei drei von fünf Testesser-Sternen wie die Grössten fühlten, die nur noch wenig verbessern mussten, war Frank Rosin ein Dorn im Auge: Verbal seien Kahraman und Erdem ganz gross, nur stecke da viel zu wenig dahinter: "Ihr wisst nicht, was ihr tut!" Und auch wenn man sich einsichtig zeigte und Kahraman beim gemeinsamen Kochen mit seinem Retter durchaus kreativ wurde, war es schon bald wieder vorbei mit dem Plan. Denn er merkte sich leider herzlich wenig vom neu Erlernten und schrieb auch nichts mit.

Ein zähes Geschäft für Frank Rosin, der aber natürlich dran blieb und Vater und Sohn schliesslich noch zu einer Marketingaktion ermunterte: Beide zogen durch die umliegenden Geschäfte, stellten sich vor und verteilten Probierportionen der neu kreierten Gerichte, was dankbar angenommen wurde. Das Happy End schien in greifbare Nähe gerückt, Kahraman, Ehefrau Özlem (38), Erdem und die jüngeren Töchter der Familie waren sich nun vollends sicher: Beim finalen Testessen würde es die volle Anzahl von fünf Sternen geben!

Die langen Gesichter, als es dann doch nur vier wurden, konnten sie nur schwer verbergen. Doch puh - dahinter steckte nur eine letzte Seid-euch-bloss-nicht-zu-sicher-Lektion von Frank Rosin, der schliesslich doch noch den letzten Stern aus seiner Hosentasche zauberte, sodass in der "KC Kitchen" nun ein Schild mit allen fünf Rosin-Sternen aufhängen darf. (tsch)

Lesen Sie auch: "Das ist keine Messie-Sendung": Blankes Entsetzen bei Frank Rosin  © 1&1 Mail & Media/teleschau

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