In Saarbrücken brennt der Baum und TV-Koch Frank Rosin eilt auch diesmal wieder zu Hilfe – wie immer mit sich selbst als Feuerlöscher. Doch vor Ort muss der Koch feststellen, dass es sich offenbar um einen Grossbrand handelt. Inklusive stressbedingtem Total-Ausfall.
"Hier steht ein Gastronom vor dem finanziellen Ruin und sein Restaurant vor dem Aus", steigt der Off-Sprecher maximal dramatisch in die neue Folge von "
Hinter dieser Geschichte steckt Timo, 37 Jahre alt und aus Saarbrücken. Er betreibt zusammen mit seiner Freundin Annika das Restaurant "Natürlich Schmackhaft" und kommt relativ schnell darauf zu sprechen, wo ihn der Schuh drückt: "Das Problem ist halt schon die Gesamtsituation mit der Atmosphäre einfach hier drin. Dass wir keine Kundschaft haben und dass man sich eher wie auf einem Rasthof fühlt."
Diese "Gesamtsituation" hat ihre Vorgeschichte. Vor sechs Monaten verliess Timo plötzlich der Geschäftspartner, mit dem er das Restaurant einst gegründet hatte. Als schnelle Hilfe rutschte Freundin Annika in den Service, da Timo alleine dastand. Doch aus der Not- wurde eine Dauerlösung. So fangen die Probleme an und damit Rosins Arbeit.
Frank Rosin: "Das ist kein schönes Restaurant"
Bei der Bestandsaufnahme klingt erst einmal alles toll: "Essen schmeckt, sagen die Leute", erklärt Annika und Timo ergänzt: "Service ist gut." Für Rosin zwei Anhaltspunkte für ein Erstfazit: "Im Grunde genommen hat er keine Ahnung, warum der Laden nicht läuft." Aber genau dafür ist Rosin ja da und so bohrt er nach: Schulden, viel zu viel Arbeit, viel zu viel Investitionen, schlaflose Nächte, Existenzängste und eigentlich keine Reserven mehr – finanziell wie körperlich. "Zumachen ist nie eine Option gewesen", sagt Timo dennoch.
Ein Blick auf die Speisekarte liefert Rosin erste Hinweise, warum das "Natürlich Schmackhaft" nicht läuft. Der Mix aus deutscher und griechischer Küche, den das Restaurant anbietet, könne bei einem guten Konzept funktionieren, Rosin sieht hier aber nur eine an den Haaren herbeigezogene Kombination und "nicht wirklich eine gastronomische Idee".
Und damit steht Rosin erst am Anfang: "Das ist kein schönes Restaurant", erklärt der Koch beim Blick in den Gastraum und meint: "Hier könnte auch eine Praxis drin sein." Noch grössere Sorgen bereitet ihm allerdings die winzige Küche. Deren Grenze will Rosin nun mit einem Testessen ausloten. Das Ergebnis fällt verheerend aus: zu viel Plastik-Deko, das Essen durchwachsen, keine kulinarische Identität. Insgesamt verteilen die Testesser durchschnittlich nur 2,5 von 5 möglichen Sternen. Und das ist nur das Urteil der Gäste.
Freundin Annika steigt aus, Timo fühlt sich deplatziert
Rosin selbst findet das Fleisch "furztrocken", das Dessert sei lediglich ein Glückstreffer, das Essen teilweise nicht frisch zubereitet wie versprochen, zudem handwerkliche Fehler in der Küche und Timo kein "Gastronom aus Leidenschaft, sondern Gastronom aus Grössenwahn". Und weil Rosin glaubt, dass er und Timo nicht die gleiche Sprache sprechen, redet er mit Annika, was seiner Meinung nach Sache ist: "Eigentlich müsste man das Ding zumachen." Für Annika eine emotionale Überforderung, sie entscheidet sich, den weiteren Verlauf an ihren Freund abzugeben.
Aber Rosin kann nicht nur kritisieren, er bringt auch Ideen und Lösungen mit. Und auch wenn das "Natürlich Schmackhaft" laut Rosin ein besonders schwerer Fall ist, folgt auch diese Folge dem bewährten Prinzip, das "Rosins Restaurant" zugrunde liegt: Neugestaltung des Gastraums, ein Kochkurs zur Wiederbelebung der Leidenschaft, Erarbeiten eines Plans und natürlich persönliche Gespräche. Doch ausgerechnet an deren Wirkung hegt Rosin Zweifel: "Ich denke nicht, das Timo wirklich meinen Rat annehmen wird."
Auch Timo merkt, dass etwas in der Beziehung zu seinem Helfer nicht stimmt: "Teilweise kann ich mit manchen Sachen nur schwer umgehen", gesteht er und spricht mit Rosin ganz offen, dass er sich als nicht ausgebildeter, aber leidenschaftlicher Koch fehl am Platze fühlt. Auch Rosin ist ganz transparent und erklärt Timo: "Inhaltlich habt ihr für mich zwei linke Hände und es wär' schlimm, wenn ich dir das nicht sagen würde." Dennoch will es der Profi versuchen.
"Leck-mich-am-Arsch-Stimmung" im Restaurant?
Und so steuert die Folge nach Schema F, aber mit individuellen Problemen dem finalen Testessen entgegen. Doch ausgerechnet das sollte anders als in anderen Folgen laufen. Denn Koch Max kommt nicht nur zu spät, sondern hat auch noch vergessen, Waren einzukaufen. Offenbar ein Problem in der Kommunikation, aber nicht das einzige.
Es gibt keine Schälchen für das Dessert, die neu gestaltete Speisekarte gibt es nicht in der gewünschten Form und die Einkäufe reichen nicht aus, so dass Frank Rosin zu dem Schluss kommt: "Ich werd' dieses Gefühl nicht los, dass hier so eine Leck-mich-am-Arsch-Stimmung ist." Und als es dann auch noch im Service hakt und die Gäste mit den Hufen scharren, muss Rosin kurzerhand mithelfen.
"Das war nix heute", resümiert TV-Koch Rosin und auch Timo und Koch Max sind enttäuscht. Die Gäste sehen das ähnlich. "Alles was, ich heute hier gegessen habe, […] mach ich daheim besser", so eines der Urteile. Die Gesamtbewertung: durchschnittlich 3 von 5 möglichen Punkten. Das ist keine entscheidende Verbesserung, über die Rosin zudem sagt: "Ich wäre nicht so gnädig gewesen."
"So könnt ihr das nicht weiterführen", fällt der Profi-Koch sein finales Urteil und so scheint es tatsächlich gekommen zu sein. Auf den Facebook-Seiten des "Natürlich Schmackhaft" findet man jedenfalls aktuell den Hinweis: "Dauerhaft geschlossen".
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