So, das hätten wir. Dank RTLZWEI gibt es nun drei weitere Kuppelshow-Pärchen, eines sogar mit neuem Spielraum auf dem Girokonto. Oder anders formuliert: Jennifer und Nico setzen sich am Montagabend gegen Cindy und Mark und Léon und Leonie durch und gewinnen "Love Island", sich selbst und 50.000 Euro. Mit dabei: ein alter Bekannter.
Reste, das sagen einem Gefühl und Erfahrung, haben einen schlechten Ruf. Reste, das ist das, was keiner mehr wollte, was eben übrig bleibt. So wie die Pizzaränder, die im Karton traurig vor sich hin trocknen. Oder die Reste am Boden der Ketchupflasche, die zwar noch gut wären, die man aber einfach nicht mehr raus geschüttelt oder gekratzt bekommt – es sei denn man pfeift auf seinen letzten Funken Rebellentum und kauft sich einen Ketchupflaschenbodenauskratzlöffel und ja, den gibt es wirklich.
Bei "Love Island" hat man sicher keinen Ketchupflaschenbodenauskratzlöffel, aber hier ticken die Uhren ohnehin anders. Denn bei "Love Island" ist es gut, der Rest zu sein. Hier ist der, der übrig bleibt, kein Ladenhüter, sondern das genaue Gegenteil. Wer nämlich bei "Love Island" am Ende noch Händchen haltend vor
Wer das sein wird, das entschied sich am Montagabend bei RTLZWEI oder wie man bei "Love Island" selbst sagen würde: "Lass ma Montag letztes Couple machen. Gucken, wo’s vibet. Safe, Alter. Ich feier das total."
Wichtig bei "Love Island" ist nämlich nicht nur, dass man der letzte Rest ist, sondern dass man auch fliessend Teenager spricht. Auch mit Mitte zwanzig. Aber das ist eine andere Geschichte.
Diesmal wird es schleimig bei "Love Island"
In dieser Geschichte geht es um Nico und Jennifer, Léon und Leonie und Mark und Cindy. Das sind nämlich die drei Pärchen, Entschuldigung, Couples, die bisher am intensivsten viben und matchen.
Eigentlich könnten ja alle nach Hause gehen, schliesslich wurde das erklärte Ziel, einen Partner zu finden, erreicht. Aber mit so ein paar Euros extra macht die Traumfrau oder der Traummann natürlich noch mehr Spass. Doch RTLZWEI stellt nicht einfach so eine Siegerurkunde aus, vorher haben die drei Paare noch ihre Pflicht zu erledigen.
Zum Beispiel, einander den Rücken einzucremen. Oder im Pool zu knutschen. Und danach zu duschen. Also bis auf Nico, der erbittet sich nach der Knutscherei mit Jenny eine kurze Blutrückflussauszeit im Lendenbereich: "Yo, ich muss kurz warten." Ja, bei "Love Island" wird dem Zuschauer nichts geschenkt.
Aber ein bisschen mehr als nur Durchblutung müssen die sechs "Islander" schon noch leisten und so hat sich die Produktionsfirma wieder einen kleinen Parcours zum Finale ausgedacht. Thema der Veranstaltung: "Schleim of my Life."
Dafür müssen sich alle sommerliche Hochzeitskleidung anziehen und verschiedene Aufgaben abarbeiten. Was das ist, ist im Grunde wurscht, denn wie bei fast allen "Challenges" der Show, geht es auch hier wieder nur darum, dass man sich mit irgendetwas einsaut und diesmal ist es eben Schleim.
Irgendjemand bei der Produktion scheint das witzig zu finden. Oder billig. Am Abend nach der Einschleimerei gucken sich die drei Paare noch einmal die schönsten Momente der Staffel an, was für den Zuschauer insofern ziemlich uninteressant ist, denn anders als die "Islander" hat der das Ganze ja schon mal gesehen. Müsste man bei der Produktionsfirma eigentlich wissen.
"Love Island": Wer wird das "50.000-Euro-Couple"?
Aber auch das geht vorbei und so kann es nun kommen, "das grosse Finale". Zudem begrüsst Moderatorin Sylvie Meis zuerst die drei Herren: "Hallo Jungs!", sagt die Meis und "Hallo Sylvie!", antworten die Jungs.
Dann ruft ihnen die Meis noch einmal den Grund ihrer Anwesenheit in Erinnerung: "Einer von euch gehört zum Sieger-Couple." Die 50.000 Euro Preisgeld seien aber eigentlich gar nicht so wichtig, denn die drei Männer hätten ja schon drei besondere Frauen gefunden. "Damit seid ihr eigentlich jetzt schon Sieger. Sieger im grossen Spiel der Liebe", schustert die Meis ein paar Kuppelshow-Buzzwords zusammen.
Dann dürfen auch endlich die Damen dazustossen: "Ihr könnt euch schon mal freuen, denn sie sehen umwerfend aus", macht die Meis Werbung für deren Auftritt, was allerdings Nachfragen aufwirft: Was meint die Meis damit?
Würden sich die Herren nicht freuen, sähen die Damen nicht umwerfend aus? Müssen sich die Herren nun immer freuen, wenn die Frauen umwerfend aussehen? Und viel wichtiger: Müssen die Frauen nun immer umwerfend aussehen, damit sich die Herren über sie freuen? Einfach die Antworten kurz per Instagram, Frau Meis. Danke!
Post von einem alten Bekannten
Die Damen sind jedenfalls nun da, doch bevor dem 50.000-Euro-Sieger-Couple dieses "grossen Spiels der Liebe" der Scheck ausgehändigt wird, bittet die Meis noch einen alten Bekannten herein: Adriano.
Für alle Späteinsteiger: Adriano war eigentlich mal Teilnehmer der Show, doch weil es bei ihm nicht so recht lief, wurde er zum Maskottchen der Staffel zusammengeschnitten. Nun wird er also noch einmal kurz als Briefbote gebraucht und so kommt Adriano dann unter viel Applaus und im kurzen Trainingsanzug, das T-Shirt wurde ihm offenbar am Eingang abgenommen, zur Finalfolge, um der Meis die Ergebnisse zu bringen.
Diese Ergebnisse sagen nun, dass Cindy und Mark von den Zuschauern auf Platz drei gewählt wurden. Damit ersparen sie sich zwar die 50.000 Euro, aber auch die Pflicht, sich in einer RTLZWEI-Partner-Show beauftragte Liebesbekundungen gegenseitig vorlesen zu müssen.
Es folgt noch einmal ein Adriano-Auftritt, der es mit einem Hemd diesmal offenbar gar nicht erst versucht hat, dann erklärt die Meis Jennifer und Nico per Zuschauer-Voting zu Siegern. Jenny darf sich nun nach Zufallszulosung entscheiden, ob sie die Siegprämie alleine oder gemeinsam mit Nico auf den Kopf hauen möchte und sie würde gerne teilen.
Hätten wir das also und so gönnen wir Adriano die Schlussworte dieser Staffel: "Was gibt es mehr zu gewinnen wie die Liebe." Safe, Alter.
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