Am 20. September (20.15 Uhr) strahlt RTL die erste Folge der neuen Reality-Krimi-Show "Die Verräter – Vertraue Niemandem!" aus. Beim Streaminganbieter RTL+ erfolgte der Start bereits in der Vorwoche mit einer Doppelfolge.
Einer der 16 Stars, die um den Silberschatz im Wert von 50.000 Euro kämpfen, ist
Frau Setlur, die neue RTL-Show "Die Verräter – Vertraue Niemandem!" erinnert an die aktuell angesagten Exit-Games. Haben Sie diese schon mal gespielt?
Sabrina Setlur: Ja, ich kenne diese Exit-Games und habe sie schon mal gespielt. Aber auch da habe ich – ähnlich wie mit Blick auf "Die Verräter" – eine ganze Weile gebraucht, um da reinzukommen. Diese klassischen Exit-Games, die Sie meinen, sind aus meiner Sicht ziemlich langwierig.
Was war für Sie zu Beginn von "Die Verräter" die grösste Herausforderung?
Eigentlich habe ich grundsätzlich keine Lust auf Zusammenkünfte mit mehreren Menschen – vor allem dann nicht, wenn ich nicht weiss, was genau auf mich zukommen wird. Alles war sehr geheim, die Handys mussten abgegeben werden und ich durfte mein Management nicht mitnehmen. In gewisser Weise waren diese "Verbote" zunächst eine Ablenkung von dem eigentlichen Spiel. Ich musste im Vorfeld sehr lange und intensiv darüber nachdenken, ob ich überhaupt mitmachen möchte.
Warum haben Sie letztendlich für diese Reality-Show mit vielen Mitstreitern zugesagt, wenn augenscheinlich doch so viel dagegen sprach?
Tatsächlich hat den Ausschlag gegeben, dass ich meine Komfortzone einmal verlassen wollte. Dass es sich um eine "Reality-Show" handeln würde, habe ich übrigens erst später erfahren. Wäre ich mit diesem Begriff früher konfrontiert worden, hätte ich vermutlich einen Schritt zurück gemacht.
Es war lediglich von einem Strategiespiel die Rede. Und Strategiespiele mag ich an sich – genauso wie Krimis. Wenn alte "Columbo"-Folgen oder der "Tatort" im Fernsehen laufen, bin ich immer der Klugscheisser vom Dienst (lacht). Insofern hat mich die Vorstellung, einen Verräter zu jagen, schon gereizt.
Sabrina Setlur: "Mein Fokus liegt aktuell wirklich auf dieser Sendung"
Ist es Ihnen schwergefallen, Ihr Smartphone abzugeben oder kommen Sie im Alltag auch gut ohne Handy zurecht?
Ach, wenn ich auf Tour bin, kann ich ja auch nicht ständig auf mein Handy schauen. Von daher war das kein grosses Problem. Wenn ich eine Sache mache, dann mache ich sie zu 100 Prozent. Ich möchte mich dann auch nicht ablenken lassen und am Ende Gefahr laufen, den Fokus zu verlieren. Wenn etwas Schlimmes passiert wäre, hätte man mich informiert. Diesbezüglich habe ich mich im Vorfeld absichern lassen. Für alles andere, also für die kleinen, alltäglichen Dinge, brauche ich das Handy eigentlich nicht.
Früher, als Ihre Karriere begann, ging es schliesslich auch ohne Handy …
Ganz genau. Ich habe mir vorher überlegt: Vielleicht ist es gar nicht mal schlecht, sich eine Zeit lang nur mit sich zu befassen und eben nicht ständig dieses Handy in den Händen zu halten. Wie schnell googelt man etwas, anstatt erst einmal zu überlegen? Bei "Die Verräter" war das nicht möglich – und das tat mir mal ganz gut. Genauso wie die Tatsache, dass es mir nicht möglich war, ein Uber-Taxi zum Schloss zu bestellen (lacht).
Und Sie konnten nicht ins Tonstudio oder auf die Bühne gehen. Ist denn musikalisch etwas Neues geplant?
Mein Fokus liegt aktuell wirklich auf dieser Sendung. Grundsätzlich bin ich ein Mensch, der nicht über hypothetische Sachen spricht. Im Endeffekt wird man nämlich immer daran gemessen. Ich werde also erst etwas kommunizieren, wenn es spruchreif ist.
Sabrina Setlur: "Habe Probleme mit Begriffen wie 'Female Empowerment'"
Das ist legitim. Dann lassen Sie uns doch allgemein über die Entwicklung in Ihrem Business sprechen. Sie sind lange Zeit erfolgreich im Geschäft, gelten als Musikexpertin …
… ja, das mag sein, wobei ich auch kein Professor bin. Musik ist eine sehr emotionale Angelegenheit und am Ende auch immer Geschmackssache. Von daher ist es schwierig, musikalische Entwicklungen einzuordnen. Aber ja, lassen Sie es uns versuchen.
Ich möchte vielmehr auf die neuen, erfrischenden Persönlichkeiten in Ihrem Genre, dem Deutschrap, hinaus. Wie gefallen Ihnen junge Künstlerinnen wie Shirin David oder Katja Krasavice? Das sind Frauen, die den Mut haben, zum Beispiel auch einem Dieter Bohlen mal die Stirn zu bieten …
Ich kann auf jeden Fall bestätigen, dass es einen Generationswechsel gibt. Man merkt ebenso, dass die Positionierung der Frau heute eine andere ist. Ich persönlich habe jedoch so meine Probleme mit Begriffen wie "Female Empowerment".
Was stört Sie daran?
Nun ja, ich persönlich mache Musik als Mensch. Ich habe das nie als Gender-Sache gesehen. Dieses Gefühl, mich nur, weil ich eine Frau bin, zu positionieren, war und ist mir fremd. Meine Musik und meine Texte habe ich immer geschlechtsneutral betrachtet. Aber: Natürlich kann ich komplett verstehen, dass es im Moment diesen Wechsel gibt und dass Frauen für ihre Rechte einstehen. Es ist eine sehr positive Entwicklung. Ich finde nur, dass sie gesund bleiben sollte.
Wie meinen Sie das genau?
Ich bin der Meinung, dass es nicht gut ist, wenn alles, was man macht, nur in eine Richtung abzielt. Im Endeffekt vergisst du als Künstlerin dann das, worauf eigentlich dein Fokus liegen sollte – nämlich auf der Musik. Dennoch ist es wirklich Zeit, sich zu öffnen – aber wie gesagt, im gesunden Bereich.
Sabrina Setlur will im Fernsehen keine Trash-Formate mehr
Wie gesund ist eigentlich das, was heute im Fernsehen gezeigt wird und hat "Die Verräter" das Zeug dazu, das häufig eher trashig-schlüpfrige "Reality-Show"-Genre aufzuwerten?
Ich würde mir sehr wünschen, dass das deutsche Fernsehen endlich von dem Trash wegkommt. Dieses ewige Fremdschämen habe ich so satt. Die TV-Zuschauer warten nur noch darauf, dass sich Menschen beleidigen, die Köpfe einschlagen und unter die Gürtellinie gehen. Diese Sendungen stehen Deutschland nicht gut zu Gesicht. Es sollte nicht unsere Intelligenz schmälern, dass wir nur darauf erpicht sind, andere Menschen auf dem Boden zu sehen. Ich finde das ganz traurig. Daher hoffe ich, dass "Die Verräter" tatsächlich zu einem Wechsel zum nicht mehr trashigen Fernsehen beitragen kann.
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