- "Goodbye Deutschland" - Fans dürfen sich auf das zweite Spin-Off der beliebten Auswanderer-Sendung freuen.
- Denn spannende Liebesgeschichten lassen die Herzen zur Primetime auf Vox höher schlagen.
- Ob Christina Beier, die wegen ihres Herzensmenschen auf die griechische Insel Santorini ausgewandert ist, immer noch glücklich verliebt ist, verrät die Bayerin im Interview.
Christina Beier (34), bekannt unter dem Künstlernamen Crizi Gaga-Stern ist eine Kämpfernatur, trotz aller Rückschläge. Eine, die den Kopf nicht hängen lässt - auch wenn es hart auf hart kommt. In Deutschland konnte die Bayerin ihr Glück nicht finden, in Griechenland auf der Insel Santorini soll ein Neustart ihr Leben verändern.
Frau Beier, wieso haben Sie sich dazu entschieden auszuwandern? Und warum gerade auf eine griechische Insel?
Santorini war schon immer mein Happy Place. 2017 war ich das erste Mal auf der Insel und verliebte mich sofort, zunächst "nur" in die Insel. 2018 war ich insgesamt dreimal auf Santorini und habe nach und nach Freundschaften geschlossen und immer mehr Einheimische kennen und lieben gelernt. Es gibt keinen Ort, an dem ich mich freier und lebendiger fühle. Jedes Mal, wenn ich auf Santorini lande, küsse ich (wirklich!) den Boden, weil ich so unglaublich glücklich bin. 2020 beschloss ich dann endgültig auszuwandern, habe angefangen, mir ein Haus vor Ort zu suchen. 2021 startete ich auch in meiner Selbstständigkeit als Female Empowerment Coach so richtig durch, sodass ich eine finanzielle Grundlage hatte.
Und dann kam Corona. Aufgrund der Pandemie zog ich mit einer Verzögerung im Mai 2021 dann endgültig in mein Haus nach Perissa, der Hauptstadt von Santorini.
Wie liess sich das mit Ihrer Arbeit vereinbaren? Haben Sie gekündigt oder erstmal eine Auszeit genommen?
Nein, das war recht unkompliziert. Da ich online arbeite, kann ich von überall - mit Laptop und Internet - mein Geld verdienen. Ich habe ein eigenes Klamottenlabel, arbeite im Network Marketing (Kosmetik) und bin zudem als Micro-Influencerin auf zwei Videoplattformen vertreten, über die sich die Menschen Videobotschaften von mir buchen können.
Wie kam es zum Dreh für Goodbye Deutschland? Sie haben bereits Fernseherfahrung…
Ich habe den üblichen Casting-Prozess durchlaufen. Wir hatten vor Drehbeginn viele Gespräche, was meine Pläne angehen und wie meine Auswanderung mit der Kamera begleitet werden kann. Die Produktionsfirma muss auch immer abwägen, ob eine Geschichte interessant genug und auch tragbar fürs Fernsehen ist. Nach der finalen Zusage hat sich das Ganze leider aufgrund der Pandemie alles etwas in die Länge gezogen. Wir mussten schauen, ob wir alle Auflage erfüllen. Zwischenzeitlich mussten Drehtermine aufgrund der angespannten Pandemielage abgesagt werden.
Christina Beier wanderte der Liebe wegen nach Griechenland aus
Im zweiten "Spin-Off" zur Original-Version von "Goodbye Deutschland" soll speziell auf die Liebesgeschichten der Teilnehmer eingegangen werden. Sie sind also der Liebe wegen ausgewandert?
Das ist eine etwas komplizierte Geschichte und auch echt witzig. In der Vorschau der Sendung wird gezeigt, dass ich wegen Nicolo ausgewandert bin. Mit Nicolo bin ich aber leider nicht glücklich geworden. Ich habe mich kurz darauf in meinen Nachbarn Manos verliebt. Wir kennen uns bereits seit zwei Jahren. Als er von gemeinsamen Freunden erfahren hat, dass ich komplett nach Santorini ziehe, hat er sich über Instagram gemeldet und mir geschrieben, wie sehr er sich freut. Ich fand ihn schon lange sehr gutaussehend, hab mich aber nie getraut, etwas zu sagen. Er war der einzige Grieche, mit dem ich keinen Sex hatte, weil ich dachte: "Nein, er ist so toll, bei dem musst du irgendwie anständig sein."
Lassen Sie mich raten, Sie sind natürlich nicht anständig geblieben?
Richtig. Wir haben uns nach einigen Nachrichten schlussendlich offiziell getroffen. Er hat mich in seinem pinken Smart abgeholt (lacht). Dort haben wir uns dann das erste Mal geküsst. Wir hatten eine sehr intensive Zeit. Er ist oft extra kurz an meinem Haus vorbeigekommen, nur um mir einen Kuss geben zu können.
Das Ende der Beziehung? "Sag niemals nie!"
Frau Beier, Sie klingen traurig?
Ja. Wir sind bis Ende Januar 2022 ein Paar gewesen, haben uns dann aber tatsächlich getrennt. Mir wurde oft die Frage gestellt, ob er mir fremdgegangen ist. Das kann ich ganz klar verneinen. Wir haben einfach gemerkt, dass wir unterschiedliche Werte pflegen. Es ist manchmal auch etwas herausfordernd, wenn du aus verschiedenen Ländern kommst. Ich bin Deutsche, er Grieche, das sind teilweise andere Mentalitäten.
Es ist schon so, dass ich auch gerne Familie gehabt hätte. Aber du spürst schon an Kleinigkeiten, dass etwas nicht passt und du anders an Dinge herangehst, einen anderen Blickwinkel hast. Mir ging es dann nach der Trennung unglaublich schlecht, ich nehme mir sowas immer sehr zu Herzen.
Wie hat sich das geäussert?
Ich habe mich im Haus verschanzt, bin wenig rausgegangen. Ich habe durch den Schmerz auch echt viel abgenommen, ich kann dann nichts mehr essen und rauche eine Zigarette nach der anderen.
Herrscht jetzt Funkstille? Er ist immer noch ihr Nachbar?
Aber wir stehen immer noch in einem freundschaftlichen Verhältnis, haben einen unglaublichen Respekt voreinander und reden viel. Da ist immer noch ganz viel Liebe zwischen uns. Ich weiss nicht, was die Zukunft bringt, aber ehrlich gesagt denke ich mir bei ihm: "Sag niemals nie!"
Wie geht es auf der Insel weiter? Sie wollten ursprünglich ein eigenes Unternehmen, eine kleine Taverne eröffnen?
Ja, anfangs wollte ich mit meinem ersten Freund Nicolo ein Café eröffnen. Das war aber nicht so einfach zu realisieren, wie ich dachte. Ich hatte 10.000 Euro Startkapital und war der Meinung, damit gut über die Runden zu kommen. Es hat sich aber dann herausgestellt, dass wir 100.000 Euro gebraucht hätten. Die Immobilie, die wir ausgesucht hatten, war eine komplette Ruine, um eine Sanierung wären wir nicht herumgekommen. Zudem habe ich gemerkt, dass die Beziehung zwischen mir und Nicolo nicht mehr so stark war wie am Anfang. Ich habe mir nach dieser Erfahrung geschworen, meine Entscheidungen in Zukunft nur noch allein zu treffen und nicht mehr von einem anderen Menschen abhängig zu machen. Denn der einzige Mensch, auf den ich mich sicher verlassen kann, bin am Ende nur ich selbst.
Haben Sie einen Plan B?
Natürlich. Freunde von mir haben in Perissa einen Klamottenladen. In einer Ecke biete ich meine eigenen Stücke zum Verkauf an. Dort können auch persönliche Treffen mit mir stattfinden oder Autogrammkarten abgeholt werden.
Zwischen dem eigentlichen Dreh und dem Ausstrahlungstermin für das Goodbye Deutschland-Spin off liegen einige Monate zurück. Während der Dreharbeiten und bis zur Ausstrahlung mussten Sie sich zurückhalten, durften ihrer Community nicht verraten, was sie auf der Insel machen und planen. Wie war es für Sie, die letzten Monate nichts ausplaudern zu dürfen?
Das war furchtbar für mich als Micro-Influencerin. Ich bin ein Mensch, der viel mit seiner Community teilt. Und es fiel mir unglaublich schwer, diese Zeit und meine Liebe aus meinem Leben rauszuhalten. Ich trage mein Herz einfach auf der Zunge. Nach der Rücksprache mit der Produktionsfirma war es so, dass ich alles eine Zeitlang ganz geheim halten musste. Irgendwann haben wir uns dann darauf geeinigt, dass ich sagen darf, dass ich einen Freund habe und ein Foto veröffentlichen darf.
Mehr war aber nicht drin?
Nein, im Bewegtbild durfte ich ihn nicht zeigen. Das war damals der Punkt, als wir zusammengezogen sind. Ich konnte nichts mehr zeigen, weil man das sonst gesehen hätte. Ich hatte dann nur noch beschissene und langweilige Storys, die mich beim Kaffee holen gezeigt haben im Freien.
Sie haben also in dieser Übergangsphase bis zur Ausstrahlung sehr gelitten?
Ja ich meine, meine Community sind meine "Partypeople", die ich über alles liebe und die mich auch dafür lieben, dass ich ehrlich und authentisch zu ihnen bin. Und ab diesem Zeitpunkt konnte ich auch nicht mehr authentisch sein. Und das ist natürlich etwas, was mich persönlich auch traurig macht. Umso mehr freue ich mich, dass ich jetzt endlich wieder frei von der Leber weg reden kann, dass ich auch Fragen beantworten kann und dass ich jetzt auch wieder offen mit meiner Community sprechen kann. Das ist mir extrem wichtig, ohne sie wäre ich nicht da, wo ich jetzt bin.
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Aber Freunde und Familie wussten Bescheid?
Ja, ich habe das natürlich mit meiner Familie und mit meinen Freunden geteilt. Aber es war schlimm für mich, dass ich niemanden in der Öffentlichkeit daran teilhaben lassen durfte. Ich war so glücklich und wollte das in die Welt hinausschreien und mein Glück mit allen teilen. Mir ist damals echt die Sonne aus dem Arsch gestrahlt (lacht).
Sie haben nebenbei noch eine besondere Einnahmequelle. Sie sind als
Früher wollte ich immer die zweite Lady Gaga sein - auffällig und vor allem reich und berühmt. Durch ihre Musik fand ich eine Plattform und kreierte 2011 meine Kunstfigur "Crizi GaGaStern" - ein schrilles Lady Gaga Double, welches sich sexuell und kreativ ausleben konnte. Als Christina Beier hätte ich mich das niemals getraut.
Lady Gaga kämpfte auch jahrelang mit schlimmen Selbstzweifeln. Sie war also quasi ihr Vorbild?
Ja, Lady Gaga verhalf mir durch ihre Musik zu mehr Selbstvertrauen. Nach einem Konzert 2009 in München wollte ich - inspiriert und voller Power - mein Leben neu ausrichten.
Zu diesem Zeitpunkt war ich sehr depressiv. Aufgedunsen. Unzufrieden mit mir, meinem Körper und meinem Leben. Ich war noch in meiner Ausbildung zur Köchin und finanziell gebrochen. Ausserdem plagte mich Liebeskummer. Nach diesem Konzert schwor ich mir, dass ich alles dafür tun würde, um mir meinen Traum zu erfüllen: Ich wollte auf der Bühne stehen und wie mein Vorbild Lady Gaga Menschen durch meine Geschichte inspirieren und vor allem motivieren. Ich nahm 10 Kilo ab, bleachte mir die Zähne, kaufte meine ersten Klamotten im Sex-Shop, inklusive 15 Zentimeter Gaga-Heels und liess mich tätowieren. Bis heute bin ich Lady Gaga von ganzem Herzen dankbar.
Und danach sind sie durchgestartet?
Ja, 2011 war das Jahr, in dem ich zum ersten Mal vor einer Fernsehkamera stand. Ich war wortwörtlich die allererste Kandidatin für die Pilotfolge von "Shopping Queen" und hab mir damals vor Angst fast in die Hosen gemacht. Danach hatte ich endgültig Blut geleckt: seitdem war ich in zahlreichen TV-Formaten wie etwa Shopping Queen, First Dates, Punkt12 und Auf&Davon zu sehen.
Haben Sie Lady Gaga persönlich kennenlernen dürfen?
Ja, das war mein persönliches Highlight 2014. Ich durfte die echte Lady Gaga in Berlin treffen - wir haben auch ein gemeinsames Selfie.
Wie war das bei ihnen? Als alleinstehende Frau in ein anderes Land auszuwandern, ist für viele Menschen unvorstellbar. Wie war das bei Ihnen? Hat das gut geklappt?
Ich höre ganz oft von meinem Umfeld: "Crizi, du bist so mutig, du bist so stark!" Oder: "Crizi, das würde ich mich aber niemals trauen!" Dazu kann ich nur folgendes sagen: Ich glaube jeder von uns, egal ob Frau oder Mann, egal welche Sexualität oder welchem Geschlecht man sich zuordnet – wenn man den Willen dazu hat und an sich glaubt, dann kann man alles schaffen.
Hatten Sie nie Angst zu scheitern, dass Sie wie viele andere Auswanderer eine Bauchlandung hinlegen, finanziell scheitern?
Diesen Gedanken hatte ich nie. Ganz im Gegenteil. Es war so, dass die Menschen in Santorini mich wirklich mit offenen Armen empfangen haben. Meine "Greek Family", wie ich sie immer liebevoll nenne. Das sind alles Menschen, Freundschaften, die ich bereits Jahre zuvor geschlossen hatte. Wenn du einen Traum in deinem Herzen trägst und wenn der Ruf deiner Seele so laut ist, dann musst du der Stimme deines Herzens folgen.
Besonders wichtig ist es, dass man seine Lebensfreude auch in beschissenen Situationen nicht verliert. Man sollte niemals aufgeben und immer zu sich selbst stehen.
Das hört sich so an, wie wenn Sie das erst lernen mussten?
Ja und das war richtig hart. Zu Beginn meiner Fernsehkarriere wurde ich so oft belächelt. Ich war immer zu laut, zu grell, zu viel. Ich habe zu viel gelacht oder zu viel geweint. Ich war zu emotional, zu peinlich, angeblich nicht weiblich genug. Mir wurde oft gesagt, dass ich es niemals zu irgendetwas bringen würde. In dieser Medienwelt, in der ich mich bewege, ist es manchmal unglaublich schwierig, weil der Lärm von aussen einfach so laut ist, dass du manchmal wirklich Schwierigkeiten hast, auf deine innere Stimme zu hören.
Meine Message an alle Menschen da draussen: Gebt niemals auf und bleibt euch selbst immer treu!
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