Vom Interview mit Boris Becker über ein Waldbrand-Experiment und News zum Thema "kurze Pommes" bis hin zu den "WOWs des Tages". Das neue Sat.1-Magazin "Endlich Feierabend!" setzt auf Speed und Verdichtung und sendet direkt in die "Todeszone". Denn der Vorabend ist im TV ein schwieriges Terrain.
Um Punkt 18 Uhr startete am vergangenen Montag der Sender Sat.1 sein neues Format "Endlich Feierabend!". Die durchgetaktete Vorabend-Sendung wurde als Mischung aus Information und Unterhaltung mit konkretem Service-Fokus ins Rennen geschickt.
Moderiert wird die von "MAZ&More" produzierte Sendung von
Historie sagt: Scheitern programmiert
Was für das TV-Publikum angesichts ihres für heute bereits erledigten Jobs eine feine und entspannte Tageszeit sein sollte, wird unter Fernsehmachern und -vermarktern gern als "Todeszone" apostrophiert. Gemeint ist damit der Vorabend, die Zeit zwischen 18 Uhr und 20:15 Uhr.
Bereits mehrfach musste der Sender sein Vorabend-Programm umkrempeln, da einfach zu wenige Zuseher einschalten wollten. Vor drei Jahren etwa scheiterte der Sender beim Versuch, die als "Daily Romantic Comedy" angepriesene Serie "Mila" (mit Susan Sideropoulos) in der Anlaufzeit zur Primetime einzutopfen. Nach nur wenigen Wochen wurde sie eingestellt.
Ganz neu ist das Vorhaben, das Frühstücksfernsehen in den Abend zu kopieren, auch nicht wirklich. Schon vor knapp 20 Jahren schickte man in Unterföhring mit "Schlag 6" ein Infotainment-Magazin im Wohnzimmerstyle auf die Bildflächen Deutschlands - mit mässigem Erfolg.
Auch Gottschalk atmete die dünne Luft der "Todeszone"
Die Krux mit dem Feierabend ist aber durchaus auch den anderen Sendern geläufig. Egal, ob Enter- und Infotainment, Krimis, Talk oder Quizformate: In der Todeszone wollen manchmal einfach nur wenige Menschen vor dem Fernseher hängen.
Eine Erfahrung, die auch Quoten- und Zotenbringer
"Alter Wein in neuen Schläuchen"
Die mediale Resonanz zur neuen Sat.1-Sendung "Endlich Feierabend!"? Mau. "Man kommt nicht ganz umhin, zu sagen, dass das eventuell alter Wein in neuen Schläuchen ist", war im Online-Fernsehmagazin "Quotenmeter" zu lesen.
Und auch die Quoten der ersten beiden Ausgaben waren alles andere als gut. Während bei der ersten Folge noch knapp über 900.000 Menschen einschalteten, was einem Marktanteil in der Zielgruppe von 7,5 Prozent entsprach, sackte die Zuschauerzahl am zweite Tag auf nur noch etwas über 700.000, ein Marktanteil von nur noch 5,3 Prozent. Wohl eher nicht zur Nachahmung empfohlen.
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