Eine Schatzsuche kann auf einem Kindergeburtstag für Begeisterung sorgen – nicht aber bei einer Samstagabendshow. Denn in der jüngsten Ausgabe von "Schlag den Star" artete eine solche Schatzsuche zur Endlos-Buddelei aus. Die verliert Fabian Hambüchen zwar, gewinnt dafür aber am Ende die 100.000 Euro Siegprämie – und verpasst die Chance auf eine grosse Geste.
So mancher Zuschauer dürfte am Samstagabend kurz gezuckt haben, verspricht doch
Doch ehe man sich freuen kann, diesmal einen netten Abend und genügend Nachtschlaf zu bekommen, löst Elton die Sache auf. Denn natürlich will ProSieben nicht die Werbegelder durch einen Knockout riskieren, weshalb "Boxen" zwar viel Schweiss-, aber kein Blutvergiessen fordert. Denn
"Schlag den Star": Julius Brink ersetzt Rúrik Gíslason
Und damit wären wir auch schon bei den Kandidaten der jüngsten "Schlag den Star"-Ausgabe: Ex-Turner
Aber Hambüchen platzt nicht nur vor Muskelkraft, sondern auch vor Ehrgeiz: "Ich bin weiterhin so ein Wettkampftyp. So eine Kampfsau", erzählt Hambüchen und auch, dass er zuhause mit seiner Partnerin aus allem einen Wettkampf macht. Klingt für Menschen, die Sachen aus Freude daran machen und nicht, weil sie besser sein wollen als andere, erstmal unsympathisch, aber die Show heisst eben "Schlag den Star" und nicht "Hab ’ne schöne Zeit".
Brink hingegen ist nicht des Ehrgeiz wegen dabei, sondern weil der eigentliche Gegner Hambüchens,
"Schlag den Star": Schatzsuche bringt Stars ins Schwitzen
Das gehört nun der Vergangenheit an, doch der Abend beginnt für Brink nicht so gut. Denn beim Boxen verliert er nicht nur gegen Hambüchen, sondern auch ziemlich viel Energie. "Es ging um einen Punkt und ihr seid jetzt schon fertig", kommentiert Elton den Kräfteverlust. In der Tat sind Hambüchen und Brink ziemlich ins Schwitzen gekommen, doch da wussten die beiden noch nicht, was ein paar Minuten später noch auf sie zukommen sollte.
Im fünften Spiel des Abends namens "Schatzsuche" sollen Brink und Hambüchen nämlich jeweils drei Geldkassetten mit einer kleinen Handschaufel ausgraben. Die waren zuvor in jeweils drei grossen Sandkästen vergraben worden. Wer eine Kassette findet, drückt die Klingel im Inneren der Kassette und darf sich dem nächsten Sandkasten widmen. Klingt einfach, ist es auch – dauert aber ein bisschen. Ein bisschen sehr lange.
Fast eine halbe Stunde lang buddeln, wühlen, graben und schaufeln sich Brink und Hambüchen durch die Sandkisten und das mit vollem Körpereinsatz. "Uh, so ne Kamera ist sehr, sehr teuer", kommentiert
Julius Brink gewinnt Endlos-Buddelei
Irgendwann merken Elton und Kommentator Ringguth, dass das hier ein Weilchen dauern wird und versuchen, die langweilige Buddelei für den Zuschauer einigermassen unterhaltsam zu gestalten. "Zum Glück haben wir vorhin die ganzen Katzen vertrieben, die hier noch in der Nähe waren und auch in die Kisten wollten", witzelt etwa Ringguth. Nach einer Viertelstunde hat die Regie zumindest ein kleines Einsehen und lässt die Handschaufeln durch richtige Schaufeln ersetzen. Wirklich schneller geht es dadurch aber nicht. "Wer kommt auf so eine Idee? Derjenige, der das war, braucht heute wahrscheinlich noch Polizeischutz", versucht es Ringguth mit einer Art Humor.
"In unseren Proben heute war die Kassette relativ schnell gefunden", beteuert der Kommentator und zeigt dann Mitleid mit den Zuschauern: "Es tut mir auch ein bisschen leid für alle, die zuhause sind." Nach 23 Minuten findet Hambüchen endlich seine erste und Brink seine zweite Kiste und nach weiteren sieben Minuten ist das Buddel-Drama endlich vorbei, als Brink die letzte Kiste aus dem Sand holt. Und als die Töne des Glöckchen verklingen, holt Brink mit der Schaufel aus und zertrümmert mit mehreren Schlägen die Geldkassette. Seine Begründung: "Ich wollt einfach verhindern, dass ihr das Spiel nochmal macht."
"Danke, dass du es beendet hast, was eine Pisse, ey", bedankt sich Fabian Hambüchen bei Julius Brink, dem nicht nur das Graben zu schaffen gemacht hat. "Das Schlimmste ist ja nicht das Spiel, sondern diese Kleidung. Ich hätt’s ja auch gerne einfach in ’ner Badehose gemacht. Warum müssen wir uns so was anziehen?", schimpft Brink darüber, dass sie in Gummistiefeln und Synthetik-Klamotten buddeln mussten. In der Tat gibt es Atmungsaktiveres, aber immerhin bedeutet der Sieg für Brink zum ersten Mal die Führung – allerdings auch zum letzten Mal.
"Schlag den Star": kleiner Wermutstropfen zum Schluss
Denn gegen Fabian Hambüchen hat der Beachvolleyballer an diesem Abend so gut wie keine Chance. Um kurz nach Mitternacht hat Hambüchen bereits sein erstes Matchball-Spiel, im Vergleich zu anderen "Schlag den Star"-Ausgaben also relativ früh. Zwar kann sich Brink hier noch behaupten, eine halbe Stunde später muss er dann aber beim Spiel "Wo liegt was?" die Segel streichen.
Zorbing-Karambolage, Holz hacken, Surfen, Boxen und eben im Sand buddeln – die jüngste Ausgabe von "Schlag den Star" hatte es für die Kandidaten in sich. Und obwohl die Sandbuddelei wirklich viel zu lang geriet, war das unter den jüngsten "Schlag den Star"-Ausgaben noch eine der unterhaltsameren – mit einem kleinen Wermutstropfen am Schluss.
Nun steht es hier niemandem zu, den Moralapostel zu spielen, aber es wäre ein starkes Signal von Fabian Hambüchen gewesen, wenn er am Ende die eine Hand zwar zur Siegerfaust geballt, aber mit der anderen Hand zumindest einen Teil des Geldes für die Kriegsopfer in der Ukraine gespendet hätte. Aber die Möglichkeit hat er ja immer noch.
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